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Kirchheim: Vereidigung des ersten grünen Kirchheimer Bürgermeisters Christian Stück

Kirchheim

Vereidigung des ersten grünen Kirchheimer Bürgermeisters Christian Stück

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    Die Fraktionsvorsitzende von CSU-Freie Bürger, Silke Hümpfner, wünschte Christian Stück viel Glück beim Anpacken als neuer Bürgermeister in Kirchheim.
    Die Fraktionsvorsitzende von CSU-Freie Bürger, Silke Hümpfner, wünschte Christian Stück viel Glück beim Anpacken als neuer Bürgermeister in Kirchheim. Foto: Christian Ammon

    Mit Spannung wurde die erste Sitzung im Kirchheimer Gemeinderat mit dem vor kurzem gewählten neuen Bürgermeister erwartet. Wer davon ausging, dass mit der Wahl eines der Gemeinderat seine Handlungsfähigkeit einbüßen würde, der sah seine Erwartung enttäuscht. Dies lag auch daran, dass sowohl die SPD-Bürgerliste-Fraktion als auch die stärkste Ratsfraktion, CSU-Freie Bürger, nicht auf Blockadekurs gingen, sondern vielmehr mit eigenen Stellungnahmen und Anträgen an der Sitzung mitwirkten. Aus der eigenen Partei des neuen Bürgermeisters Christian Stück sitzen nur zwei Mitglieder am Ratstisch. Er ist also auf Zusammenarbeit angewiesen.

    Die Formalitäten der Amtseinführung handelte der Rat zügig und einstimmig ab. Auf die Besoldung hat der Rat seit einer Gesetzesänderung ohnehin keinen Einfluss mehr. Bei Gemeinden zwischen 2000 und 3000 Einwohnern steht einem hauptamtlichen Bürgermeister als Beamter die Stufe A 14 zu. Hinzu kommen Reisekosten und eine Dienstaufwandsentschädigung. Der Rat stimmte zudem einer Nebentätigkeit von zwei nicht vergüteten Stunden in der Woche für das von ihm früher geleitete Unternehmen zu. Nach gut einer halben Stunde war die Zeit als Interimsbürgermeister für Edwin Engert beendet. Bis dahin hatte er die Sitzung sachlich und routiniert geleitet.

    Norman Ort als Stellvertreter vereidigt

    Stücks erste eigene Amtshandlung war die Vereidigung seines Nachfolgers im Gemeinderat, Norman Ort. Es folgte Tagesgeschäft. Die Friedhofssatzung musste angepasst, das gemeindliche Einvernehmen für einen Wohnhaus-Neubau erteilt und ein Architekt mit dem Neubau des Kindergarten-Anbaus beauftragt. Ende vergangenen Jahres hatte sich ein Sachbearbeiter in der Regierung von Unterfranken quergestellt. Er wollte den in modularer Bauweise auf Basis von Container geplanten Anbau nur beschränkt als förderfähig anerkennen. Damit stand der Anbau auf der Kippe. Hier sei nun "Bewegung" zu erkennen, erklärte Stück. Dem Baubeginn steht wohl nichts mehr im Weg.

    Erich Felix (rechts) vereidigte Christian Stück als Kirchheims neuen Bürgermeister.
    Erich Felix (rechts) vereidigte Christian Stück als Kirchheims neuen Bürgermeister. Foto: Christian Ammon

    Diffiziler war die Entscheidung, Fichten am Rande des Gaubüttelbrunner Sportplatzes zu fällen. Dies hatte der Fußballverein beantragt. Die Wurzeln störten, hieß es, herabfallende Äste gefährdeten den Spielbetrieb. Bäume sind jedoch auch ein grünes Herzensthema. Dann der Hinweis des SPD-Rats und Schreiners Robert Dürr. Wer aufmerksam durch den Wald gehe, könne leicht erkennen, dass es für Fichten keine Zukunft mehr gebe, stellte er fest. Damit war klar, die Bäume müssen gefällt werden und ein zusätzlicher Ortstermin des Bauausschusses war vom Tisch.

    Antrag auf Radwegebau nach Sulzdorf

    Auch zeigte sich: Die Fraktion CSU-Freie Bürger, die zuvor mit Björn Jungbauer den Bürgermeister gestellt hatte, möchte nun auch öffentlich stärker als Gestalter wahrgenommen werden. Thomas Haaf kündigte einen Antrag für einen Radweg-Bau nach Sulzdorf an. Auch eine Anfrage von Mitstreiter Jürgen Bauer verdeutlicht dies. Er hat beobachtet, dass beim Wiederauffüllen eines Steinbruchs am östlichen Ortsrand schon jetzt der Abstand zur früheren Abbruchkante um gut drei Meter überschritten wurde.

    Ohnehin richten sich manche Themen nicht nach Wahlterminen: Auf Nachfrage einer Bürgerin im Anschluss an die Sitzung berichtete Stück, dass es ein Schreiben des Landkreises gebe, das eine dezentrale Unterkunft für Flüchtlinge mit 26 Personen ankündigt. Noch sei unklar, ob die Einrichtung eines privaten Vermieters dauerhaft sei, so Stück, und vor allem, was dies für die Kindergärten und die Schule bedeute.

    Bleibt nur eines: Seit Joschka Fischers Vereidigung als erster grüner Abgeordneter im Bundestag 1985 in Sportschuhen sind auch Kleidungsfragen politisch. Und der erste grüne Bürgermeister im Landkreis? Auch er trug Sportschuhe, dazu einen schwarzen Sakko auf weißem Hemd und schwarze Hose. Eine Revolte bedeutet dies für Kirchheim nicht. Auch sein Vorgänger Björn Jungbauer war meist mit Sportschuhen zu Ratssitzungen erschienen.

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