Davon ist Geschäftsführer Winfried Dill von der Stadtbau GmbH überzeugt, die im Auftrag der Stadt diese beiden öffentlichen Einrichtungen betreibt. Der Grund liegt vor allem im wichtigen Energie-Austausch zwischen dem Spaßbad und der Eisbahn, erläutert Dill im Gespräch mit dem VOLKSBLATT. Bei der Eisbereitung entsteht in größerem Umfang Abwärme, die jetzt in den Wintermonaten das Freiluftbecken des Schwimmbades heizt und der Einrichtung zu einer besonderen Attraktivität verhilft. Dieser Energie-Austausch ist nicht nur sinnvoll, sondern für die Eisbahn lebensnotwendig. Außerdem werden Teile der Infrastruktur, wie die Umkleiden und der Kassenbereich, gemeinsam genutzt. Um die Eisbahn separat am Leben zu erhalten, wären Investitionen notwendig, deren Höhe laut Dill noch nicht beziffert werden kann.
Wenn nun alle öffentlichen Einrichtungen der Stadt wegen der Kosten auf den Prüfstand gestellt werden, dann wird sich auch sehr schnell herausstellen, dass die Eisbahn wohl zum größten Luxus gehört, den sich die Stadt noch leistet. Die Eisbahn war schon immer ein "Drauflege-Geschäft". Rund 150 000 Euro kostet die Stadt eine Saison von Oktober bis März. Die Zahl der Besucher ist zwischen 30 000 und 40 000 und schwankend.
Die Eisbahn ist vor allem deshalb so teuer, weil sie kein Dach hat, das die Eisfläche vor Sonne und Regen schützt. Als Halle wäre ein wirtschaftlicherer Betrieb möglich, meint Dill. Das Thema einer Eishalle war schon vor der Landesgartenschau 1990 heiß diskutiert worden, als die Eisbahn wegen der Schau eine Saison geschlossen blieb. Damals war das Patrizier-Gelände an der Frankfurter Straße als Standort im Gespräch.
Zu retten sind solche Einrichtungen nach Meinung von Dill langfristig nur über kostendeckende Eintrittspreise. Diese würden saftig sein. Allerdings möchte dann Geschäftsführer Dill diesen Maßstab bei allen öffentlichen Einrichtungen angelegt wissen. Dann dürften neben Sportstätten und Bädern natürlich auch alle kulturellen Einrichtungen der Stadt wie Stadttheater oder Museen kein Tabu sein.