Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Wer richtig sehen kann, hat mehr vom Leben

Stadt Würzburg

Wer richtig sehen kann, hat mehr vom Leben

    • |
    • |

    lengfeld "Ich bin Unterfränkin mit Leib und Seele", sagt Hildegard Kirchner strahlend und deutet auf eines ihrer Aquarelle, das eine Ansicht der Festung Marienberg von Süden zeigt. Die Malerin erfreut sich an der Schönheit der fränkischen Landschaft, dem Lichtspiel über dem Maintal, dem satten Grün der mit Wein bewachsenen Hänge, die der Biegung des Flusslaufes folgen, den Muschelkalkfelsen und den ziegelroten Dachlandschaften der Weindörfer.

    "Ach, es ist doch einfach schön bei uns, finden Sie nicht auch?", fragt sie bei der Eröffnung ihrer Bilderausstellung im "Atelier und Kunsttreff 26" in der Nürnberger Straße 26 die Besucher.

    Kirchners leidenschaftliche Begeisterung für ihre fränkische Heimat hat freilich nichts mit hohlem Patriotismus zu tun, sondern zeugt von ihrer Daseinsfreude und ihrer Naturverbundenheit. Ihre Schüler lehre sie vor allem das Sehen, erzählt sie. "Wenn man richtig sehen kann, dann hat man doch viel mehr vom Leben!" Kirchner nimmt die Details wahr und fügt sie zu einem charakteristischen Ganzen zusammen. Mit wenigen Pinselstrichen gibt sie das Wesen einer Landschaft wieder. Ihre überwiegend in Aquarell- und Gouachefarben gemalten Landschaftsbilder und Blumenstillleben entstehen immer vor Ort.

    In anderen, zumeist jüngeren Bildern versucht sie, dem "Werden" in der Natur durch sich in den Bildraum vortastende Linien nachzuspüren. Die Gegenständlichkeit wird durch einen eigenen Farb- und Gestaltungskanon aufgelöst. Das Aquarell mit dem Titel "Morgen" öffnet sich nach oben: die Farbgebung im oberen Bereich wird heller, die Linienführung lebendiger und spitzer.

    Hildegard Kirchner erlernte den Beruf Werbegrafikerin und Dekorateurin. Obwohl sie ihre Leidenschaft für die Malerei schon früh entdeckt hatte, stieg sie erst spät in den Kunstbetrieb ein. Seit 1972 tritt sie mit ihren Arbeiten in der Öffentlichkeit auf. Auf ihren Streifzügen durch die Landschaft sucht die Malerin nicht das Spektakuläre, sondern das unverwechselbar Naheliegende. Das Atelier der Malerin befindet sich übrigens in dem barocken Pavillon in der Saalgasse 7.

    Hildegard Kirchners Bilderausstel- lung im Atelier und Kunsttreff 26 in der Nürnberger Straße 26 ist noch bis zum 22. Dezember immer mittwochs, samstags und sonntags in der Zeit von 14 bis 19 Uhr ge- öffnet. Die Künstlerin ist immer anwesend.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden