Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Sensationsfund aus den Fünfzigern

WÜRZBURG

Sensationsfund aus den Fünfzigern

    • |
    • |
    Baracken, Busse, Autos, Straßenbahnen: So sah der Würzburger Bahnhofsvorplatz noch Mitte noch 50er-Jahre aus. Im Hintergrund das 1972 abgerissene Hauptpostamt.
    Baracken, Busse, Autos, Straßenbahnen: So sah der Würzburger Bahnhofsvorplatz noch Mitte noch 50er-Jahre aus. Im Hintergrund das 1972 abgerissene Hauptpostamt. Foto: FOTOS SAMMLUNG HANSJÜRGEN RIPPIN

    Seit Jahren sammelt Hansjürgen Rippin aus Groß-Gerau Fotos von Bahnhöfen, Loks und Zügen. Als daher auf ebay solche Bilder aus Würzburg angeboten wurden, steigerte er erfolgreich mit. Und hob ohne es zu wissen einen Schatz von farbigen Würzburg-Dias aus den 50er-Jahren. Lokomotiven und Gleisanlagen machten nämlich nur einen Bruchteil der Lieferung aus. Weit bedeutsamer sind die Aufnahmen, die eine Stadt zeigen, in der zwischen Baulücken wieder das Leben pulsiert.

    Die spektakulärsten Bilder stammen vom Bahnhofsvorplatz. Der neue Hauptbahnhof ist im Herbst 1954 bereits errichtet, doch es fehlen noch die Verkaufspavillons. Stattdessen steht hier eine Baracke des Amtlichen Bayerischen Reisebüros. Auf dem Platz herrscht dichter Verkehr: Außer der Straßenbahn drängen sich Omnibusse und Personenwagen.

    Auch andere Bilder künden von kaum noch vorstellbaren Verhältnissen: Die Domstraße ist eine Hauptverkehrsader mit reichlich freien Stellplätzen und auf dem Marktplatz stehen parkende Autos neben den Verkaufsbuden. Auf Rippins Bildern findet der Betrachter vereinzelt große Trümmerfelder, darunter das sogenannte Schwanengelände am Main, das wie eine klaffende Wunde erscheint. Heute ist hier das Bekleidungshaus Wöhrl zu Hause.

    Nicht zuletzt zeigen Rippins Dias auch, welche Verluste sich die Würzburger ein Vierteljahrhundert nach Kriegsende noch selbst zugefügt haben: Auf einem Bild ist das Hauptpostamt am Bahnhof zu sehen, das Anfang der 70er-Jahre der Spitzhacke zum Opfer fiel. Das 1901 errichtete prunkvolle Gebäude wurde durch ein gesichtsloses Hochhaus und bunkerartige Hallen aus Beton ersetzt – ein schmerzhafter Verlust.

    Daten & Fakten

    Zukunft, die aus Trümmern wuchs Wir entnahmen die Bilder dem neuen Buch „Zukunft, die aus Trümmern wuchs“, das die Zerstörung und den Wiederaufbau Würzburgs bis 1960 beschreibt und in den Geschäftsstellen der Mediengruppe Main-Post und im lokalen Buchhandel verkauft wird. Weitere historische Bilder sowie Berichte vom Wiederaufbau: www.mainpost.de/geschichte

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden