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WÜRZBURG: Wurzelmanagement am Brandt-Kai

WÜRZBURG

Wurzelmanagement am Brandt-Kai

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    Mehr Luft für das Wurzelwerk: Den 30 Platanen am Willy-Brandt-Kai soll es nach ihrer Behandlung besser gehen.
    Mehr Luft für das Wurzelwerk: Den 30 Platanen am Willy-Brandt-Kai soll es nach ihrer Behandlung besser gehen. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    30 Platanen liegen am Willy-Brandt-Kai halb ausgegraben am Straßenrand. Armdicke Wurzeln und Ballen der feinfaserigen Würzelchen schauen aus der Erde neben dem Gehweg an der Mauer des Wirsberg-Gymnasiums. Die harte Behandlung soll Gutes bewirken: Den Bäumen wird es in Zukunft besser gehen. Durch mehr Platz und bessere Erde sollen die Wurzeln zum Tiefenwachstum angeregt und ihr Wandern an der Oberfläche vermieden werden. So soll Schäden im Straßenbelag, wie sie in der Trautenauer Straße durch Baumwurzeln entstanden sind, vorgebeugt werden.

    Gegraben wird am Willy-Brandt-Kai im Zuge des Hochwasserschutzprojektes, bei dem Fahrbahn und Gehweg der Straße zwischen Sanderglacis und Hotel Walfisch komplett erneuert werden. Den Bäumen kommt man dabei recht nahe. Auch deshalb, weil der Raum zwischen ihnen künftig nicht mehr zum Parken genutzt wird: Diesen Platz bekommen die Bäume, der Bagger hebt hier die Asphaltdecke weg und gräbt das Erdreich aus.

    „Neuen Bäumen gibt man ein zwölf Kubikmeter tiefes Pflanzloch“, erklärt Gartenamtsleiter Dieter Müller die wichtigste Vorgabe des städtischen „Wurzelmanagements“. Im Altbestand wie am Willy-Brandt-Kai ist diese Richtgröße nicht ganz zu erreichen – man kann den Baum ja schlecht komplett ausgraben. Mitarbeiter des Gartenamts sind täglich an der Baustelle, um die freigelegten Wurzeln zu begutachten.

    Mehr Platz bekommen die Wurzeln der rund 25 Jahre alten Platanen auch dadurch, dass künftig weniger Bäume an der Straße stehen werden. „Acht Ahornbäume, die bereits angegriffen sind, nehmen wir heraus“, erläutert Müller. Um die Reihe zu lichten, werden nur fünf neue Bäume gepflanzt. Neben genügend Platz, um tiefe Wurzeln auszubilden, bekommen die Platanen auch noch einen besonderen Stoff zum Wachsen. Müller: „Die Pflanzlöcher werden mit Baumsubstrat aufgefüllt. Ein strukturreiches, mineralisches Korngemisch, das kaum Humus aber ein hohes Porenvolumen enthält.“ Diese speichern Luft, die nach neusten Erkenntnissen den Wurzeln im verdichteten Untergrund der Städte häufiger abgeht als Wasser.

    Dass die Wurzeln der Platanen momentan in der kalten Luft hängen, schadet ihnen laut Müller nicht: „Im Sommer müsste man sie mit feuchten Wurzelvorhängen vor dem Austrocknen schützen, ein paar Grad unter null schaden ihnen aber nicht, die herrschen ja im Winter auch im Boden.“

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