Martin Wegner, Initiator und Pilot im Verein, träumt vom Anblick von drei Dutzend Ballonen über Festung und Residenz und hofft, dass dieser Traum bald Realität wird.
Wegner gehört zu den fleißigsten unter den zwölf Fahrern am Würzburger Schenkenturm – und als sechster der nationalen Rangliste zu den Besten in Deutschland. Der Thüngersheimer, neben Adolf Kohl aus Eisingen eines von zwei Mitgliedern der Nationalmannschaft aus Unterfranken, steckt mitten in den Vorbereitungen für diesen Wettkampf.
Vorgegebene Ziele ansteuern
Anders als das Ballonfahren finden die Ballon-Wettkämpfe ohne Passagiere statt. Die teilnehmenden Teams müssen mehrere vorgegebene Ziele nacheinander punktgenau ansteuern und ein Markierungsbeutelchen hinterlassen. Der besondere Reiz, so Wegner, besteht darin, „ein unlenkbares Gefährt lenkbar zu machen“. Dazu bedient sich der Pilot unterschiedlicher Flughöhen, in denen die Luft in verschiedene Richtungen strömt.
Ein Kreuz am Boden markiert das Ziel, zu dem es alle Ballonfahrer hinzieht – wenn sie den richtigen Wind finden, um am Ende zum Zielkreuz herabzusinken und zentimetergenau den Marker abwerfen zu können, einen kleinen Sandsack mit Stoff-Fahne. Wer am nächsten am Kreuz ist, hat gewonnen.
Da ist der Pilot „voll im Stress,“ weiß Wegner: Mit Laptop, Kompass und Funk versucht man, die Windrichtung abzuschätzen, um die richtige Route zu finden. „Ich war schon drei Stunden im Ballon unterwegs und habe von der Landschaft so gut wie nichts gesehen“, beschreibt der Thüngersheimer die Wettbewerbssituation. „Da muss ich mich oft regelrecht zwingen: Schau mal raus und genieße die großartige Landschaft.“ Das können dafür die Gäste, die Wegner und seine Kollegen außerhalb der Wettkämpfe in ihren Ballonkörben mitnehmen.
Suche nach Sponsoren
Der Würzburger Verein muss sich bei seinem Dachverband „Deutscher Freiballonsport-Verband“ um die Austragung der Wettkämpfe bis März 2011 bewerben. Bis dahin müssen das Konzept und die Finanzierung stehen. Die Suche nach einem Hauptsponsor, vorzugsweise aus der Region, und nach Nebensponsoren hat begonnen.
Wegner hofft darauf, seinen Kollegen zur Deutschen Meisterschaft das Panorama der fränkischen Landschaft rund um die Festung Marienberg bieten zu können. Einen Vorgeschmack gibt es am 27. November mit einem „Ballonglühen“ zur Eröffnung des Würzburger Weihnachtsmarktes. Im Rathausinnenhof wird ein ausrangierter Ballon mit schwacher Flamme mit musikalischer Untermalung zum Leuchten gebracht.
Würzburg zählt zu den Ballonhochburgen in Deutschland. In wohl keinem anderen Ballungsraum gibt es mehr Heißluftballons als im Raum Würzburg. Für die rund 120 000 Einwohner stehen elf Ballons zur Verfügung.