Wetten, dass...: Vom 2. Mai bis zum 9. Juni sind alle Würzburger, und ebenso Unterstützer aus dem Umland, wieder zu Spenden und Aktionen aufgerufen – zu Gunsten von „Menschen für Menschen“, der von Schauspieler Karlheinz Böhm begründeten Äthiopienhilfe.
Genau 30 Jahre ist es am 17. Mai her, dass Böhm mit seinem legendären Auftritt in der ZDF-Sendung „Wetten, dass...?!“ um Spenden für Hungernde in der Sahelzone bat und: Selbst eine Lebenswende vollzog – vom Schauspieler zum anerkannten Entwicklungshelfer. Ein Begriff freilich, den der 83-Jährige nicht mag. Er spricht respektvoller von Unterstützung zur Selbstentwicklung.
Zum 30. Geburtstag von „Menschen für Menschen“ läuft nun eine neue Wette: 30 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz sollen mit dem Ehepaar Karlheinz und Almaz Böhm – sie führt mittlerweile „Menschen für Menschen“ – so wie 1981 wetten: Dass nicht jeder Dritte bereit sei, auch nur einen Euro für die Aufbauarbeit in Äthiopien zu spenden. Würzburg nimmt an der Aktion teil. Mit dem Erlös aus der groß angelegten Kampagne werden weitere Schulen in Äthiopien gebaut.
„Ich glaube, dass wir das zusammen hinbekommen.“
Oberbürgermeister Georg Rosenthal zum Ziel der neuen Spendenwette
Schon einmal, 2004, hatte Würzburg bei einer ähnlichen Aktion mitgemacht. Damals hatte die Mediengruppe Main-Post, unterstützt von Sparkasse und Africa Festival, die Region Mainfranken zur Wette mit Böhm aufgerufen. Ebenfalls in sechs Wochen kamen rund 300 000 Euro zusammen. Damit wurden eine Gesundheitsstation sowie eine Schule in Äthiopien finanziert. Begeisternd war die Anteilnahme der Bevölkerung mit vielerlei Aktionen in Kultur, Sport, Vereinen oder Schulen. Darauf hofft Oberbürgermeister Georg Rosenthal auch diesmal. So hat die städtische Seniorenvertretung schon zugesagt, zweimal zum Sammeln auf die Straße zu gehen. Udo Gläser (Kasperhaus) gibt am 2. Juni im Zollhaus-Biergarten eine Benefizvorstellung.
Auch Rathaus-Sprecher Georg Wagenbrenner setzt auf eine motivierte Bürgerschaft: „Gefragt sind Kreativität und Engagement. Ein Kuchenverkauf auf dem Schulfest, ein kleiner Solidaritätsbeitrag bei einer Veranstaltung, Benefizkonzerte für Äthiopien, Zusatzvorstellungen kleiner Theater oder ein zusätzliches Äthiopienprodukt im passend dekorierten Schaufenster. Es ist ganz leicht, aktiv an der Stadtwette teilzunehmen“, heißt es in einer Mitteilung.
Rosenthal stellte das Projekt im Stadtrat vor und bat allseits um Unterstützung: „Ich glaube, dass wir das zusammen hinbekommen.“ Dass Bildung die Grundlage für Entwicklung in Äthiopien sei, „das können wir nur unterschreiben.“
Bei Spenden von mindestens 44 500 Euro hätte Würzburg die Wette gewonnen. Und „ein paar Euros aus der Region wären ein allseits akzeptiertes Schummeln“, so Rosenthal laut Pressemitteilung. Als Wetteinsatz verspricht das Ehepaar Böhm jeder erfolgreichen Stadt einen äthiopischen Kulturevent. Der Oberbürgermeister würde seinerseits beim Verein „Stadt für Kinder“ an einem Nachmittag über das Land am Horn von Afrika informieren und eine landestypische Spezialität kochen und servieren.
Spendenkonto: Nr. 17 27, Sparkasse Mainfranken (BLZ 790 500 00) Ansprechpartner: Georg Wagenbrenner (Stadt Würzburg), Tel. (0931) 37-26 97, georg.wagenbrenner@stadt.wuerzburg.de, Reinhold Scheiner („Menschen für Menschen“), Tel. (09303) 15 64, r.scheiner@web.de
Internet: www.staedtewette.de