(how) Nach 145 Jahren der Mädchen- und Frauenbildung verlassen, wie berichtet, die Maria-Ward-Schwestern Würzburg. „Der Abschied fällt uns allen nicht leicht. Wie viel Segen von ihrer Arbeit in unserer Stadt ausgegangen ist, können wir nur ahnen“, sagte Bischof Friedhelm Hofmann beim Dankgottesdienst anlässlich der Verabschiedung der letzten vier in Würzburg lebenden Schwestern in Stift Haug. Dies teilt der Pressedienst des Ordinariates mit. Die Ordensgemeinschaft der Maria-Ward-Schwestern nennt sich heute „Congregatio Jesu“. Bekannt sind die Schwestern auch als Englische Fräulein.
Den Dankgottesdienst zelebrierte der Bischof Hofmann unter anderen mit mit Weihbischof em. Helmut Bauer und Stadtdekan Jürgen Vorndran. Lehrkräfte, Schülerinnen der Maria-Ward-Schule und deren Eltern gestalteten die Feier mit. Namentlich dankte der Bischof in seiner Predigt den Schwestern Carmen Irrgang, Raphaele Morschel, Claudia Schneider und Immakulata Fecher für deren segensreiche Tätigkeit in Kindergarten und Schule. Seit den 1950er Jahren habe dabei sehr verdienstvoll Prälat Berthold Lutz als Hausgeistlicher die Schwestern begleitet. Der Dank des Bischofs galt darüber hinaus allen Schwestern und Lehrkräften.
Voller Dankbarkeit, doch auch mit Wehmut schaue er auf das Wirken der Maria-Ward-Schwestern zurück. Das Engagement, so hoffe er, werde auch durch die Kindergarten- und Schulstiftung weiterbestehen. Gerade jetzt sei es wichtig, dass die christlichen Werte der Ordensgründerin Maria Ward von den Lehrern weiter getragen werden, betonte Hofmann.
Die Provinzoberin der Mitteleuropäischen Provinz der Congregatio Jesu, Angela Fries, sprach von über 145 gesegneten Jahren ihrer Gemeinschaft in Würzburg. „Ihr habt eure ganze Kraft eingesetzt, um jungen Menschen eine sehr gute Bildung, Ausbildung und religiöse Bildung zukommen zu lassen“, sagte sie den Schwestern. Der 2002 errichteten Maria-Ward-Stiftung mit Sitz in Aschaffenburg dankte sie für die Weiterführung der Schule in Würzburg. Weiter erinnerte die Provinzoberin daran, dass es bereits die vierte Schließung einer Niederlassung der Maria-Ward-Schwestern in diesem Jahr sei. Seit 2004 habe die Mitteleuropäische Provinz 18 Gemeinschaften geschlossen.
Auch Schwester Elfriede Frasch, Vorsitzende des Stiftungsvorstands der Maria-Ward-Stiftung, würdigte das Engagement der Schwestern. Es sei schmerzlich, eine Ordensniederlassung aufzugeben. Heute würden die Einrichtungen aber durch engagierte Frauen und Männer in gleicher Qualität weitergeführt. Nicht zuletzt wegen Nachwuchsmangel an Schwestern wird die Würzburger Niederlassung geschlossen. Die jüngste Schwester ist 65 Jahre alt.
Die Geschichte des Instituts der Englischen Fräulein beginnt in Würzburg 1866 mit der Eröffnung einer höheren Schule für Mädchen in der Domerschulstraße. Die Schule am heutigen Standort besuchen rund 570 Schülerinnen, den Kindergarten rund 120 Kinder.