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WINTERHAUSEN: Offizieller Abschluss der Dorferneuerung

WINTERHAUSEN

Offizieller Abschluss der Dorferneuerung

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    Ortsbild prägend: Die Sanierung und Erhaltung des Mauritiusturmes und seines Umfelds waren die ersten Maßnahmen der Dorferneuerung Winterhausen, deren Abschluss nach 30 Jahren am Sonntag gefeiert wird.
    Ortsbild prägend: Die Sanierung und Erhaltung des Mauritiusturmes und seines Umfelds waren die ersten Maßnahmen der Dorferneuerung Winterhausen, deren Abschluss nach 30 Jahren am Sonntag gefeiert wird. Foto: Foto: KLAUS L. STÄCK

    Ein mitunter beschwerlicher und vor allem langer Weg war das Verfahren für Flurbereinigung und Dorferneuerung. Es zog sich über drei Jahrzehnte hin.

    Widerstände galt es zu überwinden und Zweifler zu überzeugen, erinnert sich Altbürgermeister Ernst Fuchs, der auch der örtliche Beauftragte für die Flurbereinigung Winterhausen 6 ist. Dabei seien die Notwendigkeiten offensichtlich gewesen. Die Strukturen in der Landwirtschaft nach dem Krieg waren – wie überall in Franken – durch die über Jahrhunderte praktizierte Realteilung im Erbrecht für eine praktikable Bewirtschaftung ungeeignet. Die Fluren waren in viele kleine, oft verschachtelte Grundstücke zersplittert, die Wege schlecht. 860 Besitzstände gab es, weiß Gerhard Hilpert, der Vorstandsvorsitzende der Teilnehmergemeinschaft.

    Ein erster Vorstoß von Ernst Fuchs, der seit 1966 Bürgermeister war, scheiterte. Erst 1970 stellte der Gemeinderat offiziell den Antrag auf Einleitung eines Flurbereinigungsverfahrens. Ende der siebziger Jahre kam es zu konkreten Schritten, als Winterhausen in eine Gruppenflurbereinigung mit Nachbarorten aufgenommen wurde. Sichtbare Maßnahmen gab es in den achtziger Jahren. 878 Hektar Feld wurden umgelegt und 25 Hektar Obstflächen. Hinzu kamen 13 Hektar neue Weinberge, womit an die lange Weinbautradition angeknüpft wurde, die bis 1905 bestanden hatte. Über 30 Kilometer Wirtschaftswege entstanden. Auch Flächen für öffentliche Zwecke wurden bereit gestellt, beispielsweise für die Kläranlage.

    Auch für die Dorferneuerung ergriff der damalige Bürgermeister Fuchs die Initiative und erlebte ebenfalls zunächst eine Enttäuschung, diesmal auf Seiten der Behörde, die einen negativen Bescheid schickte. Erst mit Unterstützung aus München sei die Dorferneuerung möglich geworden. Besonders am Herzen lagen Fuchs dabei der Mauritiusplatz mit dem Turm und dem Kopf der alten Mainbrücke.

    Umfangreiche Sanierungen gab es an den Wehrmauern, vor allem im Bereich um die Kirche. Der Wallgraben wurde in den Urzustand versetzt. Eine Verbesserung des Aufgangs zur Kirche waren ebenso möglich wie eine Neugestaltung des Friedhofs, wo auch Urnengräber eingerichtet werden konnten. Öffentliche Wege wurden ausgebaut, wie etwa der Schützenweg oder der Sportplatzweg. Auch der Parkplatz an der Raiffeisenbank ist ein Ergebnis der Dorferneuerung. Vieles von dem, was in den 30 Jahren geschaffen wurde, sei schon längst selbstverständlich, meint Altbürgermeister Fuchs.

    Flurbereinigung und Dorferneuerung sind zwar offiziell abgeschlossen. Aber die Dorfentwicklung geht weiter. So besuchten Bürger ein Seminar in der Schule der Dorf- und Landentwicklung in Klosterlangheim bei Lichtenfels, um Ideen für die Zukunft zu entwickeln. Wirtschaftliche, bauliche, ökologische und vor allem soziale Herausforderungen sind zu meistern. Hierfür entstanden rührige Arbeitskreise für Image, Altort-Entwicklung, Energie und Helfernetzwerk. So soll den Senioren möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden. Gleichzeitig gelte es, das Dorf auch für junge Menschen und Familien attraktiv zu gestalten, was dem heutigen Bürgermeister Wolfgang Mann ein Anliegen ist.

    Die Abschlussfeier der Flurbereinigung und Dorferneuerung findet am Sonntag, 25. September, ab 14 Uhr am neu gestalteten Platz am Kirchberg statt. Baurat Gerhard Hilpert hält die Ansprache. Altbürgermeister Fuchs blickt zurück. Bildhauer Thomas Reuter stellt das von ihm geschaffene Denkmal vor. Die Musikkapelle und der Musikalische Verein umrahmen die Feier.

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