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WÜRZBURG: Pleichach: verrohrt und vergessen

WÜRZBURG

Pleichach: verrohrt und vergessen

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    Auf dem Plakat für die neue Foto-Ausstellung der BI „Ringpark in Gefahr“ ist die Pleichach am Quellenbachparkhaus zu sehen.
    Auf dem Plakat für die neue Foto-Ausstellung der BI „Ringpark in Gefahr“ ist die Pleichach am Quellenbachparkhaus zu sehen. Foto: Foto: BI

    Die Bürgerinitiative (BI) „Ringpark in Gefahr“ startet an diesem Freitag gemeinsam mit dem Kreisverband des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (BDI) die sehenswerte Ausstellung „Freiheit für die Pleichach“. Bis 18. November werden Möglichkeiten dargestellt, die heute weitgehend verrohrten Bäche Kürnach und Pleichach ans Tageslicht zu holen.

    „Wir wollen einen konstruktiven Beitrag zur Entwicklung Würzburgs leisten“, sagen die Ausstellungsmacher. Dazu stellen sie auf großen Tafeln dar, wie selbstverständlich fließendes Wasser früher zu Würzburgs Innenstadt gehört hat. Auf Fotografien um 1900 fließt der Quellbach munter am Hauptbahnhof vorbei. 20 Mühlen sind auf einem alten Lageplan in der Innenstadt an den Bachläufen verteilt.

    „Den Bürgern Würzburgs ist kaum mehr bewusst, dass Pleichach und Kürnach offen durch die Stadt flossen,“ sagt BI-Mitglied Suse Schmuck. Aufnahmen aus dem Jahr 1945 zeigen, wie die Quellbach unter die Erde kam. Beeindruckend ist die Luftaufnahme des Gebiets zwischen Greinberg und Friedensbrücke, in die der Bachverlauf der Pleichach montiert wurde. Da dieser weitgehend verrohrt und vergessen ist, wissen die wenigsten Würzburger, dass unter ihren Füßen ein Bach fließt.

    Wie vermüllt und verwahrlost die Wasserläufe heute sind, macht Joachim Maidt bewusst: Mit dem Blick fürs Detail hat er Fotos von Kürnach und Pleichach geschossen. In Gummistiefeln ist er dafür Kanäle und Betonrinnen entlang gewandert, hat Unterführungen und Rohre erkundet. 250 Bilder dokumentieren den Bachlauf – in der Ausstellung laufen sie als Video.

    Aber auch viele idyllische Bilder sind dabei: Die Pleichach im Sommer und im Winter, die Renaturierung von Wasserläufen in anderen Städten. Vorher-Nachher-Bilder aus Leipzig und Bayreuth zeigen, wie gesichtslose Asphaltwüsten in Plätze mit Aufenthaltsqualität verwandelt wurden. Auch dort wurden die Veränderung von engagierten Bürgern eingeleitet.

    BI-Mitglied Peter Schlagbauer hat solche Visionen auch für Würzburg sichtbar gemacht: In seiner Fotomontage ruhen sich Menschen an einer Treppe vor einem offen fließenden Pleichach am Bahnhof. In einer anderen mäandert sich der Bach sanft durch das Pleicher Glacis.

    „Wir sprechen sowohl Bürger als auch Entscheidungsträger an und hoffen, dass viele kommen“, sagt Sigurd Woltersdorf. Die BI wolle Anstöße geben, die sich zu fassbaren Ideen entwickeln können. So könnte sich aus der Ausstellung ein Workshop entwickeln, in dem Bürger, Landschaftsplaner, Architekten, Fachhochschule, Stadträte und Baureferat zusammenarbeiten. Die Landesgartenschau 2018 wäre ein Anlass, um auch die Aufwertung der nördlichen Innenstadt anzugehen.

    Die Ausstellung „Freiheit für die Pleichach“ ist vom 29.Oktober bis 18. November im Treffpunkt Architektur, Herrnstraße 3 zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 14 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag: 11 bis 15 Uhr. Allerheiligen ist die Ausstellung geschlossen. Eintritt ist frei. Zur Eröffnung am Freitag, 28. Oktober, 18 Uhr, ist die Bevölkerung herzlich eingeladen. Zur Ausstellung gibt es eine Broschüre.

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