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RHÖN-GRABFELD: Windpark-Investoren in den Startlöchern

RHÖN-GRABFELD

Windpark-Investoren in den Startlöchern

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    Windpark-Investoren in den Startlöchern
    Windpark-Investoren in den Startlöchern

    Das Thema Windkraft beschäftigt derzeit viele Menschen – nicht nur in Rhön-Grabfeld. Wo genau Windräder im Landkreis entstehen sollen, lässt sich allerdings momentan aufgrund der teils noch unklaren Rahmenbedingungen für die Investoren und noch laufender Verhandlungen schwer sagen. Täglich gibt es Neuigkeiten über geplante Projekte oder Änderungen.

    Als entsprechend schwierig hat es sich da auch erwiesen, eine Karte für die geplanten Windparks zu erstellen. Die nebenstehende Grafik kann daher höchstens eine – wohl auch unvollständige – Momentaufnahme der aktuellen Planungen zeigen. Sie verschafft aber einen Einblick über die Verteilung und die Dichte der Windparks im östlichen Landkreis.

    Nachdem die Planungen für die von der Firma Wotan bei Hohenroth geplanten Anlagen aus naturschutzrechtlichen Gründen gestoppt wurden, gibt es aktuelle im Landkreis nur ein Projekt, für das schon das Genehmigungsverfahren läuft. Die Firma Ostwind aus Regensburg plant im Gemeindegebiet von Strahlungen den Windpark Eichholz. Wie Firmensprecher Christoph Markl-Meider auf Nachfrage der Main-Post erläuterte, umfasst der Windpark zwei Anlagen mit einer Nabenhöhe von 140 Metern und je drei Megawatt Leistung. Der Rotordurchmesser beträgt 112 Meter.

    Das Genehmigungsverfahren für das Projekt läuft laut Markl-Meider seit Januar. Erwartet werde die Genehmigung im zweiten oder dritten Quartal 2012. Der Baubeginn sei dann ebenfalls für das dritte Quartal vorgesehen. Dann könnte der erste Windpark im Landkreis Rhön-Grabfeld im vierten Quartal in Betrieb genommen werden und bis Ende des Jahres ans Netz gehen.

    Die Firma Prokon mit Sitz in Itzehoe plant drei Windparks mit 30 Windanlagen im Landkreis, wie Sprecher Thomas Ritter bestätigt. Die Stadt Mellrichstadt mit Eußenhausen, Stockheim und Hendungen haben sich nach seinen Angaben für eine Kooperation mit Prokon entschieden. 13 Windanlagen sollen im Windpark Hendungen errichtet werden, sieben im Windpark Mellrichstadt und zehn im Windpark Eußenhausen.

    Das Genehmigungsverfahren ist laut Ritter für alle Windparks in Vorbereitung. Derzeit würden noch die faunistischen Gutachten erstellt. Das Genehmigungsverfahren solle bis September anlaufen. Der Baubeginn sei voraussichtlich für Ende 2013 vorgesehen. Die Inbetriebnahme der drei Windparks soll bis Ende 2014 erfolgen.

    Ein örtlicher Betreiber von Windparks ist die Windpark Rhön GmbH in Bad Neustadt. Als deren Sprecher erläutert Dieter Denner, dass aktuell ein Windpark mit zehn bis 15 Anlagen bei Alsleben geplant ist. Bei Trappstadt würde Windpark Rhön noch gerne fünf bis zehn Windräder errichten. Hier gibt es aber, laut Denner, noch Abstimmungsbedarf mit dem Gemeinderat. Ein weiteres mögliches Projekt im Landkreis wäre noch ein Windpark mit fünf oder sechs Anlagen bei Gabolshausen.

    Ein weiterer lokaler Betreiber wäre die Windkraft Wülfershausen GmbH mit den beiden Geschäftsführern Jürgen Rüth und Harald Schwarz. Wie Letzterer gegen über der Main-Post erklärt, sei ein Windpark im Bereich Weißer Turm zwischen Wülfershausen, Wargolshausen und Waltershausen geplant. Die Zahl der Windanlagen sei aber noch nicht geklärt. Das Genehmigungsverfahren soll möglicherweise noch heuer eingeleitet werden. In Betrieb gehen soll der Windpark spätestens 2014. Planungen gebe es auch für zwei Anlagen bei Wargolshausen in Richtung Bahra.

    Ein wichtiger Bauherr und Betreiber von Windanlagen im Landkreis sollen die Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen Genossenschaften werden. Das Geschäftsmodell wurde von der aus dem Bauernverband heraus gegründeten Agrokraft entwickelt. Wo derartige Genossenschaften ihre Planungen umsetzen können, ist derzeit – bei der Vielzahl möglicher Vorhaben – nicht ganz klar.

    Bisher kaum Widerstand

    Konkret ist derzeit das Verfahren zwischen Streu und Saale. Sechs örtlichen Genossenschaften aus Unsleben, Oberstreu, Hollstadt, Hendungen Mellrichstadt und Heustreu schlossen sich kürzlich zur Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen Windpark Streu und Saale Genossenschaft zusammen. Sie planen einen Windpark mit 18 Winderädern. Wie Agrokraft-Geschäftsführer Michael Diestel erläuterte soll das Genehmigungsverfahren noch heuer abgeschlossen, der Windpark und das Umspannwerk sollen dann 2013 errichtet werden.

    Einen Windpark, so Diestel, wollen die Energie-Genossenschaften Großeibstadt, Ottelmannshausen, Aubstadt und Höchheim umzusetzen. Der Windpark Aubstadt und Auf der Höhe soll zwischen Höchheim und Großeibstadt entstehen. Weitere Raiffeisen-Genossenschaften und entsprechende Windanlagen sind derzeit angedacht (siehe Grafik).

    Damit sind die nach den bisherigen Vorgaben des Regionalen Planungsverband – eine neue Planung wird für den Sommer erwartetet – im Landkreis möglichen Flächen weitgehend ausgereizt. Lediglich um Großbardorf liegen einige. Für diese gebe es derzeit keine Interessenten, erklärt Bürgermeister Josef Demar. Falls dort doch Windanlagen errichtet werden sollten, werde das interkommunal mit den Nachbargemeinden geschehen. Auch für die ausgewiesenen Flächen um Sulzdorf gibt es laut Bürgermeisterin Angelika Götz keine Interessenten.

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