Ein neunstöckiges Hochhaus, zwei Wohnhäuser, eine Spedition, Büro, Labor, Krankenhausräume, Hotelzimmer, Fahrschule, Gastronomie und Ladenflächen samt einer Tiefgarage – das alles entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Hindenburg-Kaserne in der Zellerau. Und zwar alles unter einem Dach: Bis Ende 2015 soll die neue, hochmoderne Übungshalle der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg fertig sein.
Im Oktober war Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) schon einmal in der Zellerau – zum ersten Spatenstich für den neuen Übungshafen der Feuerwehrschule am Main. Dieses Mal – der Bundestags- und Landtagswahlkampf lässt grüßen – warteten sogar 16 Spaten darauf, symbolisch den Bau der bis zu 31 Meter hohen Übungshalle einzuleiten. Zusammen mit den 3,3 Millionen für den Bootshafen investiert der Freistaat Bayern knapp 33 Millionen in den aktuellen Bauabschnitt der Erweiterung der Feuerwehrschule.
„Das ist eine Investition, die sich sehen lassen kann. Dadurch hat die Schule wieder eine Zukunft. Auch die heimische Bauwirtschaft bekommt große Impulse“, sagte Eck. Zusammen mit der riesigen Übungshalle, in der künftig in mehreren Gruppen gleichzeitig realitätsnah und wetterunabhängig Einsätze geübt werden können, wird eine neue Fahrzeughalle und eine moderne Energiezentrale gebaut. „Noch in der kommenden Legislaturperiode“, so Eck, könnte die Erweiterung mit einem Außengelände und der Sanierung der ursprünglichen Gebäude aus den 1950er Jahren fortgesetzt und abgeschlossen werden.
Eck sprach von einer „hochmodernen und bundesweit fast einzigartigen Übungshalle. Hier wird die Realität nachgestellt.“ Das Projekt wurde möglich, weil der Freistaat das 2,5 Hektar große Gelände im vergangenen Jahr von der Stadt gekauft hat. Die Halle wird allein aufgrund ihrer Größe weithin sichtbar sein: „Hier entsteht möglicherweise ein neues Wahrzeichen der Stadt“, sagte Eck.
Er kündigte auch an, dass der Freistaat seine drei Feuerwehrschulen in Würzburg, Regensburg und Geretsried personell und materiell besser ausstatten wird. Insgesamt werden in den nächsten Jahren 76 Millionen Euro investiert, knapp 50 Millionen davon in der Zellerau.
„Seit 2008 haben wir auf dieses Ziel hingearbeitet, das ist ein wichtiger Schritt für die Zukunftsfähigkeit der Feuerwehrschule. Sie ist ein wichtiger Ausbildungsstandort auch für unsere Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren der Region“, betonte OB Georg Rosenthal.
Auch Alfons Weinzierl, der Vorsitzende des bayerischen Landesfeuerwehrverbandes, sprach von einer Investition in die Zukunft der bayerischen Feuerwehrschulen am Standort Würzburg: „Das ist ein Meilenstein. Das veränderte Ausbildungsspektrum lässt sich mit dieser modernen Übungshalle besser bewältigen.“ Wie wichtig eine gute Ausbildung der 320 000 ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Freistaat ist, zeigen Weinzierls Zahlen: Rund 250 000 Einsätze gibt es pro Jahr in Bayern, einen alle zwei Minuten.