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OCHSENFURT: SPD-Urgestein Willi Scholl ist tot

OCHSENFURT

SPD-Urgestein Willi Scholl ist tot

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    Willi Scholl ist mit 87 Jahren gestorben.
    Willi Scholl ist mit 87 Jahren gestorben. Foto: Foto: USCHI MERTEN

    In seiner Zeit als Stadtrat prägte er den Begriff vom „ochsenfurterischen Denken und Handeln“. Dem Stadtrat gehörte Willi Scholl von 1960 bis 1990 an. Er war von 1972 bis 1984 zweiter, von 1984 bis 1990 dritter Bürgermeister seiner Heimatstadt. Politisch sei er von seinem Vater beeinflusst gewesen, sagt Scholls Parteigenosse Peter Wesselowsky. Otto Scholl war 1919 als erstes SPD-Mitglied in den Ochsenfurter Stadtrat gewählt worden.

    In Ochsenfurt am 8. Juni 1926 geboren, besuchte Willi Scholl dort die Volksschule, bevor er auf die Oberschule in Marktbreit wechselte. Der Zweite Weltkrieg unterbrach seine Schulausbildung, denn er wurde mit 17 Jahren zum Kriegsdienst eingezogen. Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft beendete Willi Scholl die Schule und begann danach eine Lehre beim Steinwerk Gresser.

    Sein eigentliches Interesse aber galt den Finanzen, und so wurde er Finanzbeamter: zuerst in Uffenheim, später dann in Ochsenfurt. Seine berufliche Erfahrung machte Willi Scholl auch im Stadtrat zu einem gefragten Experten in Sachen Haushalt und Schulden.

    Jahrzehntelang nahm er zudem seine Aufgabe als Schulreferent sehr ernst und fand sich jeden Samstag in der Schule ein, um Anregungen aufzunehmen und in den Stadtrat zu tragen. Neben dieser ehrenamtlichen Tätigkeit war er unter anderem im Pfarrgemeinderat St. Andreas und bei der Feuerwehr engagiert. Als leidenschaftlicher Sänger war Willi Scholl außerdem Ehrenmitglied des Liederkranzes Ochsenfurt.

    Für seine vielfältigen Aktivitäten wurde er mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, erhielt eine Urkunde des Freistaates Bayern für sein Wirken in der kommunalen Selbstverwaltung und von seiner Heimatstadt die Goldene Stadtplakette sowie den Ehrenring.

    Willi Scholl, der nie in seinem Leben ein Auto besaß, sei ein sehr bürgernaher Stadtrat gewesen, sagt Peter Wesselowsky. Auf seinen täglichen Gängen durch die Stadt habe er seinen Hut mehr in der Hand als auf dem Kopf getragen, weil er ständig mit Grüßen beschäftigt war. Ingrid Stryjski und Anton Gernert drückten im Namen der SPD ihre Anteilnahme aus: „Sein Wirken ist für uns ein großes Vorbild.“

    Willi Scholl hinterlässt seine Frau sowie einen Sohn und eine Tochter. Am heutigen Dienstag wird er in Ochsenfurt bestattet. Das Requiem findet um 15 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Andreas statt, anschließend ist die Urnenbeisetzung auf dem Friedhof.

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