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ROTTENDORF: Rothofer Kirche steht auf der Denkmalliste

ROTTENDORF

Rothofer Kirche steht auf der Denkmalliste

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    Steht seit 1958: Die Kirchengemeinde will die im Rottendorfer Ortsteil stehende Kirche St. Cosmas und Damian innen und außen sanieren lassen. Die Kosten sind auf 200 000 Euro geschätzt. Nachdem das Gebäude in die Denkmalliste aufgenommen wurde, ist möglicherweise eine Förderung zu erwarten.
    Steht seit 1958: Die Kirchengemeinde will die im Rottendorfer Ortsteil stehende Kirche St. Cosmas und Damian innen und außen sanieren lassen. Die Kosten sind auf 200 000 Euro geschätzt. Nachdem das Gebäude in die Denkmalliste aufgenommen wurde, ist möglicherweise eine Förderung zu erwarten. Foto: Foto: Christian Ammon

    Schlicht und bescheiden wirkt die aus Muschelkalk-Bruchstein gemauerte Kirche St. Cosmas und Damian zwischen dem unteren und mittleren Rothof. Auf Antrag der Kirchengemeinde hat das Bayerische Landesamt für Denkmalschutz das zu Pfingsten 1958 eingeweihte Gotteshaus auf die Denkmalliste gesetzt.

    „Die Kirche ist ein ländlich bestimmter, in seinen Formen der zeitgenössischen Moderne angenäherter und trotz seiner Schlichtheit origineller Bau der 1950er Jahre“, heißt es dazu nüchtern in der Objektbeschreibung der Denkmalschützer. Zudem sei das Gotteshaus von besonderer Bedeutung für die Frömmigkeits- und Ortsgeschichte.

    Die Aufnahme in die Denkmalliste der gesamten Kirche ist eine wichtige Voraussetzung für mögliche Fördermittel. Bislang war nur ein barockes Wappenrelief aus der Pfarrkirche des 1938 bei der Errichtung des Truppenübungsplatzes bei Hammelburg ausgesiedelten Orts Hundsfeld verzeichnet.

    Im Rottendorfer Ortsteil Rothof fanden 18 Bauernfamilien eine neue Bleibe. Hinzu kamen vier umgesiedelte Familien aus der Eifel und Wildflecken in der Rhön. Die Höfe wurden von den Nationalsozialisten auf Flächen des enteigneten Juliusspitals als Musteranlagen errichtet. Die unfreiwillig Umgesiedelten erhielten die Möglichkeit, sie aufzukaufen.

    Die Kirche, die zwischen 1956 und 1958 nach den Plänen von Oberregierungsrat Hubert Groß errichtet wurde, diente nach dem Krieg als geistliches Zentrum, das die drei getrennt angelegten Teile des Rothofs miteinander verband. Bis dahin mussten die Gottesdienstbesucher für die Sonntagsmesse zu Fuß in die Nachbarorte nach Estenfeld, Effeldorf oder Rottendorf gehen.

    Besonders schützenswert gilt den Denkmalschützern ein großes Wandbild hinter dem Altar, das den Gekreuzigten im Weinstock, flankiert von den beiden Zwillingsbrüdern Cosmas und Damian, den Ortsheiligen von Hundsfeld, in für die 1950er Jahre typisch stilisierten Formen zeigt.

    Der Bau einer eigenen Kirche in dem kleinen Ortsteil ging maßgeblich auf das Drängen der Bewohner des Rothofs zurück. Die noch in den 1930er Jahren gezahlte Entschädigung bildete den Grundstock für den Neubau. Auch an der durch die Kirchengemeinde in die Wege geleiteten Sanierung sind die Rothofer entscheidend beteiligt. Aus dem Erlös des traditionellen Maifestes und der Kirchweih an Pfingsten steuern die Bürger etwa ein Viertel der geplanten Baukosten von über 200 000 Euro bei.

    Die beiden vom Rothofer Pfarrgemeinderat organisierten Feste auf dem Gelände des früheren Schulhauses sind ein beliebter Treffpunkt der Bürger beider Ortsteile – der in den 1930er Jahren errichtete Musterbau gilt als weiterer Kandidat für die Denkmalschutzliste.

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