(-nes) Dieter W. Rockenmaier, langjähriger Redakteur, Chefredakteur und Korrespondent der Main-Post, ist im Alter von 81 Jahren in Berlin gestorben. Über 50 Jahre war der in Dessau geborene Rockenmaier der Würzburger Zeitung verbunden gewesen. Auch als Sachbuchautor hatte er sich in der Region Mainfranken einen Namen gemacht.
Seine journalistische Karriere bei der Main-Post hatte 1958 begonnen. Nach Studium und beruflichen Lehrjahren trat er in die Zentralredaktion ein, die damals noch in der Plattnerstraße in der Würzburger Innenstadt angesiedelt war. 1972 wurde er zum stellvertretenden Chefredakteur berufen, 1987 schließlich als einer von zwei Chefredakteuren.
In seine Zeit der Redaktionsleitung fiel der Beginn des lokalen Privatfernsehens, bei dem auch die Main-Post neue journalistische Märkte austestete. Doch die Bemühungen, heimische Tageszeitung und regionales Fernsehen zu verbinden, scheiterten. Nach nur zwei Jahren stellte die Radio Television Unterfranken (RTU), unter redaktioneller Federführung Rockenmaiers, den Programmversuch wieder ein.
Im Kollegenkreis war er stets als umtriebiger Zeitungsmann geschätzt, der mit journalistischem Herzen und viel Elan immer offen war für neue Ideen und Projekte. Über den redaktionellen Alltag hinaus engagierte er sich auch mit Erfolg als Buchautor. Unter seiner Regie entstanden zwischen 1979 und 1995 fünf Bücher, die sich mit der Geschichte Würzburgs befassen, beispielsweise „Das Dritte Reich und Würzburg – Versuch einer Bestandsaufnahme“ oder das Zeitzeugen-Dokument „Als vom Himmel Feuer fiel“.
Anfang der 1990er verließ Rockenmaier Würzburg und ging als politischer Korrespondent in die nach dem Mauerfall frisch erblühende Bundeshauptstadt Berlin. Auch dort blieb er der Main-Post noch viele Jahre verbunden. Für sie und auch für andere Zeitungen, wie etwa die Nürnberger Nachrichten, berichtete er über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Dieter W. Rockenmaier, das W. stand für Wilhelm, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber und der Bürgermeister-Behr-Medaille der Stadt Würzburg ausgezeichnet. Er hinterlässt zwei Söhne und eine Tochter.