50 Jahre spielt Markus Jöstlein schon im Posaunenchor Albertshausen. Genauso lange wie es den Chor gibt. Am kommenden Sonntag, 12. Juli, wird das 50-jährige Bestehen des Chores gebührend gefeiert.
Mit einer Zugposaune fing der damals 26-Jährige an. Denn die spielte seine jüngste Schwester Hanne und lieh sie ihm aus. Vom damaligen Ortspfarrer Klaus Uhrlau wurde der Posaunenchor im April 1965 gegründet, erinnert sich Jöstlein. Schon bald fanden sich 20 Musikbegeisterte und machten mit. Nun musste noch ein Chorleiter her. Den fand man im benachbarten Uengershausen: Hans Büttner. In drei Gruppen wurde geprobt. Annegret Uhrlau, die Frau des Pfarrers, übte mit der ersten Stimme, Hans-Wilhelm Busch mit der zweiten Stimme und Hans Büttner mit der dritten und vierten Stimme. Busch übernahm im Mai 1966 die Leitung des Chores und führte ihn über 20 Jahre lang erfolgreich, heißt es in einer kleinen Chronik.
Am Erntedankfest des Jahres 1965 war es soweit: Die Bläser hatten ihren ersten erfolgreichen Auftritt in der Kirche in Albertshausen. Viele weitere folgten bis heute. Dabei galt für den Posaunenchor stets der Grundsatz: „Gott loben, das ist unser Amt“, sagt Marianne Busch. Das Gemeindeleben werde durch die musikalische Ausgestaltung in Gottesdiensten, auf dem Friedhof, bei gemeindlichen Feiern und persönlichen Anlässen bereichert.
Deshalb sei es auch heute noch wichtig, in einer Kirchengemeinde einen Posaunenchor zu haben. Außerdem hätten durch den Chor etwa 80 junge Menschen das Spielen eines Instrumentes erlernt, so Busch weiter – darunter auch Konrad Rüdinger. Er ist wie Markus Jöstlein Gründungsmitglied und spielt heute noch. Vieles haben die beiden in einem halben Jahrhundert erlebt, menschliche Höhen und Tiefen, zahlreiche Chorleiter, Verärgerungen, das Auf und Ab des Chores. Wichtig sei, dass die Musik die Menschen immer wieder zusammenführt, meint Jöstlein.
Was aber bewegt jemanden, 50 Jahre in einem Chor zu blasen? „Vor allem die Liebe zur Musik“, sagt der gebürtige Albertshäuser, der neben dem Spielen eines Instrumentes auch 20 Jahre lang Obmann des Chores und damit für die Organisation zuständig war. Und nicht zuletzt auch wegen der sozialen Kontakte innerhalb der Dorfgemeinschaft.
Mit dem neuen Chorleiter, dem Diplommusiker Hans-Peter Krause aus Ochsenfurt, feiert der Posaunenchor am Sonntag, 12. Juli, 50. Geburtstag. Los geht?s um 9.30 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Kirche und anschließenden Ehrungen. Ab 11.30 Uhr gibt es Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen. Ab 14 Uhr spielen der Bezirksposaunenchor und andere Gastchöre. Das Fest findet rund um Kirche und Gemeindehaus statt.