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RIMPAR: Rimpar ehrt Elfriede Knorz mit der zweithöchsten Auszeichnung der Gemeinde

RIMPAR

Rimpar ehrt Elfriede Knorz mit der zweithöchsten Auszeichnung der Gemeinde

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    Ausgezeichnet mit dem Ehrenring der Gemeinde: Elfriede Knorz erhält von dem Rimparer  Bürgermeister Burkard Losert (rechts) die zweithöchste Auszeichnung der Marktgemeinde. Es gratulieren MdL Volkmar Halbleib (links) und der frühere Bundesminister Walter Kolbow.
    Ausgezeichnet mit dem Ehrenring der Gemeinde: Elfriede Knorz erhält von dem Rimparer Bürgermeister Burkard Losert (rechts) die zweithöchste Auszeichnung der Marktgemeinde. Es gratulieren MdL Volkmar Halbleib (links) und der frühere Bundesminister Walter Kolbow. Foto: Foto: Ammon

    Sie war und ist das soziale Gewissen der Marktgemeinde, stets mit einem offenen Ohr für die Sozialschwachen, für in Not geratene Menschen und Menschen am Rande der Gesellschaft. Zu ihrem 85. Geburtstag erhielt Elfriede Knorz mit dem Ehrenring der Marktgemeinde, die zweithöchste Auszeichnung, die die Gemeinde zu verleihen hat.

    Etwa 200 Bürger, Freunde, Weggefährten aus fünf Jahrzehnten ehrenamtlichen Engagements, darunter zahlreiche Altbürgermeister und Kreisräte oder der frühere Würzburger Landtagsabgeordnete Herbert Franz, nahmen an der feierlichen Verleihung in der Alten Knabenschule teil.

    Der frühere SPD-Bundesminister und Staatssekretär Walter Kolbow überbrachte der „Grande Dame der örtlichen Sozialdemokratie“ die Glückwünsche von Sigmar Gabriel und Yasmin Fahimi. Der SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib bezeichnete sie als „Vorbild für uns jüngere“. Als er geboren worden sei, habe sie sich bereits vier Jahre im Kreistag für benachteiligte Menschen eingesetzt.

    Wie wichtig Elfriede Knorz gerade die Anerkennung aus ihrer Heimatgemeinde ist, war der Geehrten deutlich anzusehen, als ihr Bürgermeister Burkard Losert die Ehrenurkunde und den Ehrenring für „außerordentliche Verdienste um den Markt Rimpar“ überreichte. Dabei hat sie Erfahrung darin, hohe Auszeichnungen entgegenzunehmen: Bereits in früheren Jahren hat sie das Bundesverdienstkreuz am Bande als erste Frau im Landkreis erhalten. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ehrte sie mit der Maria-Juchacz-Medaille, die Bayern-SPD mit der Georg-von-Vollmar-Medaille. Im Marktgemeinderat war die Entscheidung unumstritten. Der Antrag wurde mit einstimmiger Mehrheit angenommen.

    Drei großflächige Fahnen, die den Raum schmückten, standen für die Gruppen, denen sie beinahe ein Leben lang verbunden ist: die Arbeiterwohlfahrt, deren Ortsverein sie 1961 gegründet hat, die SPD und den Radsportverein Solidarität Rimpar.

    Als sie bei den Kommunalwahlen 1960 mit nur 29 Jahren in den Kreisrat einzieht, ist sie das bis dahin jüngste Mitglied im Kreisrat und zudem eine der ersten Frau, die sich in der Politik einmischen. 30 Jahre bleibt sie dem Gremium treu. Noch heute ist sie für viele im Ort einfach nur „die Kreisrätin“. In dieser Zeit übernimmt sie in der Partei Verantwortung als Vorstand im SPD-Unterbezirk und im Kreisvorstand. Lange Jahre ist sie stellvertretende Vorsitzende der SPD 60plus. Im Rimparer Marktgemeinderat ist sie von 1978 bis 1996 aktiv. Harald Schmid, der heutige SPD-Fraktionsvorsitzende, erinnerte sich daran, wie hartnäckig sie ihn damals bei einem Besuch bei ihm zu Hause bearbeitet habe, dass er sich für die SPD zur Wahl stellt.

    Bis heute, insgesamt 54 Jahre lang, ist Elfriede Knorz darüber hinaus Vorsitzende der AWO in Rimpar. Das Angebot von Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche ging auf ihre Initiative zurück ebenso wie die regelmäßigen Ausflüge mit behinderten Menschen oder die Einrichtung einer integrativen Gruppe in der Awo-Krabbelstube, in einer Zeit, als das Thema Inklusion noch kaum eine Rolle in der öffentlichen Diskussion spielte.

    Dabei überschattet ein tragisches Unfall ihr aktives Leben: Als 1963 ihr Mann Paul bei einem Verkehrsunfall stirbt, steht die junge Frau von heute auf morgen mit ihren drei Söhnen Roland, Günter und Lothar – der älteste war gerade einmal neun Jahre alt – auf sich alleine gestellt da. „Sie hat nicht mit ihrem Schicksal gehadert und ist nicht daran zerbrochen“, hob Bürgermeister Losert in seiner Rede besonders hervor. Stattdessen habe sie sich dem Leben gestellt und im Dienst für Hilfsbedürftige Kraft geschöpft.

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