Der Immobilienhändler hatte sich auch im Sport engagiert. Unter anderem war er von 1983 bis 1992 Vorsitzender der Würzburger Kickers, später Ehrenvorsitzender. Zur Herzensangelegenheit wurde ihm die Zusammenarbeit mit Musikern und Bands und die Förderung und Vernetzung der lokalen Musikszene. So hat er bereits in den 60er Jahren so manche Beat-Veranstaltung und Band-Nachwuchs-Wettbewerbe in Würzburg unter anderem in den legendären Huttensälen auf die Beine gestellt und mit Beat- und Livebands der ersten Stunde wie Four Trashmen, Keeners, Birds und andere zusammengearbeitet.
Hochkarätige Live-Sessions
Im Februar 2001 gründeten Wolfgang Michler und Herbert Deppisch den Würzburger Musikerstammtisch. Das erste Treffen fand beim singenden Wirt Karlheinz „Charly“ Weigand in seinem Lokal „Himmelsleiter“ statt. Ursprünglich waren die Treffen als reiner Stammtisch mit Erfahrungsaustausch, Schwelgen in Erinnerungen über die goldenen 60er und 70er Jahre und gegenseitigem Kennenlernen gedacht. In der Himmelsleiter gab es jedoch eine kleine Bühne, und so ergab es sich von alleine, dass immer mehr Musiker ihre Instrumente mitbrachten und munter drauf los spielten.
Nach einiger Zeit zog der Würzburger Musikerstammtisch, dank des großzügigen Entgegenkommens von Inhaber Günther Vollkommer, in den Traditions Live-Club Omnibus in der Theaterstraße um. Musiker wie Gerd Hart, Gunnar Olsen, Jochen Volpert und andere organisierten in Folge die teilweise hochkarätigen Live Sessions.
Dank der Umtriebigkeit von „Papa Music“ ergaben sich bemerkenswerte Momente bei den allmonatlich stattfindenden Treffen. So kam im Jahr 2003 Howard Carpendale mit Band nach einem Konzert in Nürnberg spontan vorbei und zeigte den begeisterten Gästen, dass er nicht nur Schlager, sondern auch Jazz und Blues kann. 2006 veranstaltete der Musikerstammtisch dank der Verbindungen von Wolfgang Michler ein Konzert mit Arthur Brown (Welthit „Fire“) im Omnibus. Und Andreas Kümmert aus Gemünden war bis zu seinem Erfolg bei der Castig-Show „The Voice of Germany 2013“ für einige Zeit Stammgast beim Musikerstammtisch.
X-Mas-Galas für gute Zwecke
2004 initiierte Wolfgang Michler die erste XMas-Gala, um die mittlerweile große Anzahl an Musikern zusammen bei einem gemeinsamen Konzert zu präsentieren. Wolfgang Michler rührte die Werbetrommel und besorgte die Sponsoren. Gerd Hart übernahm Organisation und Regie. Die Uraufführung fand in Bad Neustadt und eine Woche später im CCW Würzburg statt.
In der Folge wurden diese XMas-Galas für einige Jahre fester Bestandteil des Würzburger Konzertlebens. Künstler wie Maria Voskania (Helene Fischer Band), die leider verstorbene deutsche Soul- und Blueslegende Joy Flemming, Steffi List (3. Platzierte bei der Stefan Raab Castingshow), „Neue-Deutsche-Welle“-Star Frl. Menke, Jazz Legende Ed Sperber, George Zhong (China) und Andreas Kümmert – setzten die musikalischen Akzente dieser vorweihnachtlichen Konzerte, die jeweils bis zu 60 Musiker und Solisten verschiedener Formationen präsentierten. Unter anderen hatte hierbei auch die ehemalige Würzburger Oberbürgermeisterin Pia Beckmann die Schirmherrschaft übernommen. Die Reinerlöse der XMas-Galas gingen unter anderem an die Aktion Patenkind der Main-Post und das Zellerauer Jugendzentrum.
Die Beisetzung findet am Mittwoch, 18. Oktober, um 13 Uhr am Waldfriedhof Würzburg statt. Michlers ausdrücklicher Wunsch war es, von Blumen und Kränzen an seinem Grab abzusehen. Stattdessen wird um eine Spende für karitative Zwecke gebeten.