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HEßLAR: Nachts bei Eisglätte mit dem Motorrad zur Braut gefahren

HEßLAR

Nachts bei Eisglätte mit dem Motorrad zur Braut gefahren

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    Karlstadts Bürgermeister Paul Kruck (links) beglückwünschte das Jubelpaar Maria und Herbert Weidner in Heßlar zur Diamantenen Hochzeit.
    Karlstadts Bürgermeister Paul Kruck (links) beglückwünschte das Jubelpaar Maria und Herbert Weidner in Heßlar zur Diamantenen Hochzeit. Foto: Foto: Günter Roth

    Das Fest der Diamantenen Hochzeit feierten Maria und Herbert Weidner im Karlstadter Ortsteil Heßlar. Zu den Gratulanten gehörte Bürgermeister Paul Kruck, der mit einem Präsentkorb die Glückwünsche der Stadt Karlstadt überbrachte.

    Dass das wahre Liebe sein musste, die sechs Jahrzehnte überdauern sollte, zeichnete sich schon im Winter 1956 ab: Der damals 20-jährige Herbert Weidner fuhr bei klirrender Kälte in der Nacht mit dem Motorrad über 30 Kilometer von der Höhe des Heßlarer Berges durch das Werntal bis nach Erbshausen-Sulzwiesen, um seine Maria wiederzusehen. „Es war damals so glatt, dass ich im ersten Gang und teilweise mit den Füßen kurz über dem Boden fahren musste“, erinnert sich Herbert heute an diese Zeit.

    Kennengelernt hat sich das Paar im Herbst 1956 beim Tanzen in Arnstein, und es hat da „sofort gefunkt“. Doch das war damals nicht so leicht: Mehr als 30 Kilometer ohne Auto auf schlechten Straßen, ohne Telefon und wesentlich intensiver in den beruflichen Tagesablauf eingespannt, blieb für die Treffen nur der Sonntag. Doch die junge Liebe überstand diese Zeit, und im Februar 1958 war Hochzeit in Heßlar.

    Zunächst lebte das Paar beengt im landwirtschaftlichen Anwesen der Eltern, bis es 1973 an derselben Stelle neu baute und großzügig erweiterte. Herbert war inzwischen ausgebildeter Landwirtschaftlicher Lehrmeister und später bis zur Pensionierung Betriebsrevisor im technischen Außendienst der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft in Würzburg.

    Seine junge Frau hatte die landwirtschaftliche Berufs- und Hauswirtschaftsschule besucht und kümmerte sich vornehmlich um die Kinder und die eigene Landwirtschaft. Vier Kinder und sechs Enkelkinder hat das Ehepaar.

    Außer den beruflichen Verpflichtungen übernahm Herbert Weidner in seinem Heimatdorf und darüber hinaus zahlreiche Ehrenämter: Er war Vorsitzender des FSV Heßlar, Obmann des Bauernverbandes, aktiv im kirchlichen Leben, der Feuerwehr, der CSU und im Obst- und Gartenbauverein. Ab 1978 gehörte er dem Stadtrat von Karlstadt als Ortssprecher von Heßlar und von 1990 bis 2002 als Stadtrat an.

    Weidners besondere Liebe gehört seit jeher der Musik bei der Trachtenkapelle Heßlar, wo er jahrzehntelang Schlagzeuger „und immer mit der Pauke vorweg“ war. Dann war da noch der Fußball, schließlich spielte er in drei Vereinen, in Heßlar, Stetten und Eußenheim.

    Bei so großem gesellschaftlichem Engagement bleiben öffentliche Ehrungen nicht aus: Außer zahlreichen Vereins- und Verbandsauszeichnungen sind da vor allem die Verdienstmedaille in Gold des Landkreises, die St.-Bruno-Medaille des Bistums und die Stadtplakette in Silber der Stadt Karlstadt zu nennen.

    Die Familie stand für das Paar stets im Mittelpunkt - vor allem im Urlaub. „Wir waren mindestens einmal im Jahr im Gebirge, in Berchtesgaden oder in Garmisch“, sagt Tochter Elke heute. In späteren Jahren hatte man mehr Zeit für weitere Ziele wie Teneriffa, Marokko, das Baltikum und sogar Israel.

    Obwohl das Jubelpaar über 80 Jahre alt ist, steht es mitten im Leben, beteiligt sich aktiv am Dorfgeschehen und hat im Garten und im Wald viel zu tun. Seit vielen Jahren arbeitet Herbert auch an dem regelmäßig erscheinenden Jahrbuch der Stadt Karlstadt mit.

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