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WÜRZBURG: Ein Genuss mit viel Freiraum im Kopf

WÜRZBURG

Ein Genuss mit viel Freiraum im Kopf

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    Freuen sich auf die Tanzminiaturen zum Kreuzwegzyklus „Die blaue Krone“ (im Hintergrund) im Würzburger Museum am Dom: (von links) Michael Koller, kommissarischer Leiter der Museen der Diözese Würzburg, Choreograf Thomas K. Kopp und Dr. Jürgen Emmert, kommissarischer Kunstreferent des Bistums Würzburg.
    Freuen sich auf die Tanzminiaturen zum Kreuzwegzyklus „Die blaue Krone“ (im Hintergrund) im Würzburger Museum am Dom: (von links) Michael Koller, kommissarischer Leiter der Museen der Diözese Würzburg, Choreograf Thomas K. Kopp und Dr. Jürgen Emmert, kommissarischer Kunstreferent des Bistums Würzburg. Foto: Foto: Markus Hauck (POW)

    Zum Ende der Sonderausstellung „Cäsar W. Radetzky – Die blaue Krone“ öffnet sich das Würzburger Museum am Dom anderen Kunstformen jenseits der bildenden: Am Samstag und Sonntag, 23. und 24. Juni, zeigen jeweils um 19 Uhr drei Profitänzerinnen Tanzminiaturen zu Radetzkys Kreuzweg.

    „Das Museum am Dom liegt zentral im Herzen der Stadt. Wir verstehen es daher auch als eine Art Marktplatz, als Ort des künstlerischen Austauschs“, erläutert Dr. Jürgen Emmert, kommissarischer Kunstreferent des Bistums Würzburg, in einem Presseschreiben des Ordinariates.

    Verschiedene Kunstformen wie Musik, darstellende oder bildende Kunst seien in der Lage, einander zu erläutern. Der Kontakt zum Choreografen Thomas K. Kopp, Gründer und Leiter des Würzburger Tanzspeichers, bestehe schon lange.

    Der Kreuzweg habe traditionell ein Element der Bewegung in sich, wenn er zum Beispiel auf der Via Dolorosa in Jerusalem oder an vielen anderen Stellen gegangen werde. „Da liegt die Umsetzung in tänzerische Bewegungen nahe.“ Zudem hoffe er, auf diese Weise auch neue Besuchergruppen mit dem Museum in Kontakt zu bringen. Ursprünglich sei die Tanzperformance für das Wochenende um den 10. Juni geplant gewesen. Die Bischofsweihe an diesem Tag habe dann aber Priorität gehabt. Besonderen Dank sprach Emmert dem Förderverein der Freunde des Museums am Dom aus, der das Projekt mit 2500 Euro unterstützt.

    Michael Koller, kommissarischer Leiter der Museen der Diözese, hebt hervor: Radetzkys Form des Malens habe in sich schon viel von Tanz. „Sie ist sehr energiegeladen, gestisch angelegt und setzt Bewegungsimpulse in malerische Elemente um.“ Schon in seiner Genese sei der Kreuzweg über die Malerei hinaus angelegt: Der Jazzgeiger Hannes Beckmann komponierte zu den Gemälden zeitgenössische Musik, die bei der ersten öffentlichen Präsentation des Kreuzwegzyklus in der Münchener Basilika Sankt Bonifaz uraufgeführt wurde. Koller: „Daher finde ich die Erweiterung um das Element des zeitgenössischen Tanzes spannend.“

    „Da ist viel Kraft und Leben drinnen“, sagt Choreograf Thomas K. Kopp über Radetzkys Kreuzweg. Er habe daher gerne die Einladung angenommen, sich für das Projekt von der bildenden Kunst anregen zu lassen. „Die Farben und die Hängung haben mich inspiriert.“ Bewusst habe er die Zahl der Akteure auf die drei Profis Bianca Dakli aus Berlin, Judith Nagel aus Frankfurt am Main und Katja Wachter aus München reduziert. „Ich will schließlich nicht mit 15 Tänzern die Sömmersdorfer Passionsspiele imitieren“, erklärte Kopp. Jede Tänzerin habe sich sehr schnell den Teil im Spannungsbogen von Verwandlung, Leben, Tod und wieder Leben herausgesucht, der am besten zu ihrem jeweiligen Ausdruck und der Art, sich zu bewegen, passe. „Beim Übergang zum jeweils nächsten Teil geht es dann darum, die Bewegungssprache der anderen zu übernehmen, damit der rote Faden gewährleistet bleibt, dann aber zum Eigenen zurückzukommen.“ Insgesamt bleibe den Zuschauern, von denen pro Abend 80 in die untere Halle des Museums am Dom passen, viel „Freiraum im Kopf“.

    Die Musik, zu der getanzt werde, spanne den Bogen über Klassik und Zeitgenössisches bis hin zu Pop. Ein angepasstes Lichtdesign sorgt für eine gänzlich andere Optik als die grauen Wände, die sonst den Raum prägen. „Das wird ein Genuss. Und wenn manches den Besucher vielleicht auch verstört: Wir wollen ja bewusst zu einer neuen Auseinandersetzung mit den Bildern anregen“, erläuterte der Choreograf.

    Etwas mehr als 45 Minuten werde die tänzerische Darbietung jeden Abend dauern, so Kopp. Er fühle sich sehr wohl, in diesem kirchlichen Museum arbeiten zu dürfen, und freue sich darauf, im Anschluss an die Aufführungen mit den Zuschauern ins Gespräch zu kommen.

    Karten zum Stückpreis von zwölf Euro, ermäßigt sechs Euro, gibt es im Museum am Dom dienstags bis sonntags, 10 bis 17 Uhr, sowie an der Abendkasse.

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