Die musikalische Landschaft in der Rhön verändert sich: Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und wachsender Herausforderungen sehen sich die Trachtenkapelle Schondra und die Musikkapelle Schönderling zum Handeln gezwungen. Die Lösung: eine Spielgemeinschaft, die Zukunft sichert, wo allein keine mehr möglich wäre.
Die Vorsitzende der Trachtenkapelle, Rebecca Frühwirth-Schmitt, sprach im Rahmen einer Vereinsversammlung offen über die Gründe für den Schritt. In den vergangenen Jahren sei die Zahl aktiver Musikerinnen und Musiker in beiden Kapellen stetig zurückgegangen. Hauptursache sei vor allem der fehlende Nachwuchs. Zudem nähmen viele Aktive neue Lebensaufgaben an – etwa durch Familie, Studium oder Beruf –, was sich unmittelbar auf die Besetzung der Ensembles auswirke.
„Unser Ziel ist es, spielfähig zu bleiben – ohne ständig auf kurzfristige Aushilfen angewiesen zu sein“, erklärte Rebecca Frühwirth-Schmitt. Die Spielgemeinschaft ermögliche es, weiterhin Konzerte und Veranstaltungen musikalisch zu begleiten und die Präsenz beider Kapellen im Dorfleben zu sichern.
Ein erster großer Erfolg dieser Zusammenarbeit habe sich bereits im Jahr 2024 eingestellt: Das erste gemeinsame Konzert. Das sei ein wichtiger Meilenstein gewesen, um das Zusammenwachsen beider Gruppen zu fördern.
Formal eigenständig
Trotz der musikalischen Verbindung bleiben die beiden Vereine formal eigenständig. Auch die Organisation eigener Vereinsveranstaltungen liege weiterhin in der Verantwortung der jeweiligen Gruppen – wobei gegenseitige Unterstützung ausdrücklich erwünscht sei.
Ein zentrales Anliegen der Spielgemeinschaft bleibt die Nachwuchsarbeit. Hier setzen beide Vereine auf bewährte Angebote wie die musikalische Früherziehung „Lala Lali“ und den Flötenunterricht „Flötzato“. Diese Programme würden laut Frühwirth-Schmitt gut angenommen. Man hoffe, auf diesem Weg langfristig wieder mehr Kinder und Jugendliche für die Instrumentalausbildung und das aktive Musizieren begeistern zu können. „Wir wollen jungen Talenten eine musikalische Heimat bieten“, so die Vorsitzende.
Die Gründung der Spielgemeinschaft sei kein leichter, aber ein notwendiger Schritt gewesen. „Die Entscheidung fiel nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Überzeugung“, betonte Frühwirth-Schmitt. Nur gemeinsam könne man der musikalischen Tradition eine Zukunft geben – mit vereinten Kräften, neuer Energie und dem ungebrochenen Willen, den Menschen in Schondra, Schönderling und darüber hinaus weiterhin musikalische Freude zu bereiten.