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Corona in Bayern: Steigen die Zahlen aktuell?

Covid-19

Sind wir in einem Corona-Herbst? Das sagen die Zahlen für Bayern

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    Viele Corona-Infektionen bleiben unerkannt, weil weniger getestet wird als noch vor einigen Jahren.
    Viele Corona-Infektionen bleiben unerkannt, weil weniger getestet wird als noch vor einigen Jahren. Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Der Herbst ist die Zeit der laufenden Nasen und kratzigen Hälse. So weit, so normal. Doch der eine oder andere Huster wird zum Déjà-vu an die Jahre 2020 und die folgenden, denn das Coronavirus sorgt auch nach mehr als fünf Jahren für Erkrankungen. Covid-19 steht längst nicht mehr so sehr im Fokus wie in den Jahren der Pandemie, doch was sagen eigentlich die aktuellen Zahlen?

    Abwasserdaten zeigen: Es gibt aktuell wieder eine Corona-Welle

    Ein Langzeitvergleich ist schwierig, weil sich die Datenerfassung im Vergleich zur Hochzeit der Pandemie verändert hat. Wer an Corona erkrankt, meldet das nicht mehr unbedingt – oder testet sich erst gar nicht. Das führt dazu, dass eine Inzidenz, die sich anhand der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb von sieben Tagen berechnet, keine besondere Aussagekraft mehr hat.

    Das RKI errechnet daher eine Inzidenz auf der Grundlage der Menschen, die ihre Erkrankungen über das Portal „GrippeWeb“ melden. Demnach lag die geschätzte Inzidenz in der Woche vom 6. bis 12. Oktober bei etwa 600. Das ist höher als in der Vorwoche, in der ein Wert von 400 berechnet wurde – aber deutlich niedriger als vor einem Jahr. In derselben Woche im Jahr 2024 ging das RKI von 1100 Corona-Erkrankten pro 100.000 Menschen aus.

    Es gibt aber einen Wert, der unabhängig vom Meldeverhalten einzelner Personen ist: die Viruslast im Abwasser. Das Bundesgesundheitsministerium veröffentlicht regelmäßig, wie sich die Viruslast in Proben aus den Kläranlagen verändert hat. Das Prinzip ist einfach: Infizierte Personen scheiden kleine Fragmente des Virus aus – diese lassen sich dann mit einem PCR-Test im Abwasser nachweisen. Wenn mehr dieser Virusfragmente im Abwasser nachgewiesen werden können, deutet das darauf hin, dass mehr Menschen infiziert sind. Angegeben wird die Viruslast in sogenannten „Genkopien“ pro Liter Abwasser.

    Und hier zeigt sich: Seit einigen Wochen steigt die Viruslast im Abwasser deutscher Kläranlagen an. Ein Blick auf den Verlauf zeigt aber ebenso: Der Wert, der im Oktober 2025 gemessen wurde, liegt deutlich unter dem von vor einem Jahr. Damals wurden etwas mehr als 100.000 Genkopien pro Liter Wasser festgestellt, aktuell sind es 67.000. 2024 war Ende Oktober ein Plateau auf Höhe von rund 110.000 Genkopien des Virus erreicht worden, danach ging der Wert wieder zurück. Auch 2023 ist in den Abwasser-Daten eine Corona-Herbstwelle zu erkennen, die Ende November einen Höhepunkt von etwa 270.000 Genkopien pro Liter Abwasser erreichte.

    Corona-Welle im Herbst 2025 nicht auf dem Niveau von 2024

    Für Bayern veröffentlicht die Ludwig-Maximilians-Universität München gesonderte Zahlen, die aber weitestgehend den bundesweiten Trend bestätigen. Auch in Bayern stieg die Viruslast im Abwasser zuletzt an, erreicht aber nicht ganz die Werte von vor einem Jahr. Ein Vergleich zwischen verschiedenen Messpunkten ist dabei nicht aussagekräftig, weil sich die Zusammensetzung des Abwassers von Kommune zu Kommune unterscheidet.

    So ist also eine Corona-Welle zu erkennen, die aber Mitte Oktober auf einem niedrigeren Niveau als in den vergangenen beiden Jahren ist. Dieses Bild bestätigen auch andere Indikatoren, etwa die Belegung der Intensivbetten. Insbesondere vorerkrankte Menschen können nach wie vor durch eine Corona-Erkrankung auf intensivmedizinische Behandlung angewiesen sein. Aktuell werden dem RKI zufolge deutschlandweit 163 Menschen mit Covid-19 auf Intensivstationen behandelt – der Wert ist leicht steigend, liegt aber bei etwas weniger als der Hälfte wie vor einem Jahr. Laut RKI-Bericht wurden dem Institut in diesem Herbst bisher keine Todesfälle mit Covid-19 übermittelt.

    Der Artikel entstand ursprünglich mit dem Datenstand des RKI-Berichtes zur Kalenderwoche 40 und wurde am 16.10.2025 mit den Zahlen aus dem neueren RKI-Bericht zur Kalenderwoche 41 überarbeitet.

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