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Innenminister Herrmann: „Besucher können die Wiesn wieder unbeschwert genießen“

Oktoberfest 2025

Keine Sicherheitsbedenken: Auf der Wiesn kann weitergefeiert werden

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    Sicher ist sicher: Das Polizeiaufgebot auf der Wiesn wurde nach den Vorkommnissen vom vergangenen Samstag und Mittwoch erhöht.
    Sicher ist sicher: Das Polizeiaufgebot auf der Wiesn wurde nach den Vorkommnissen vom vergangenen Samstag und Mittwoch erhöht. Foto: Felix Hörhager, dpa

    Am Freitag postete der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auf Instagram ein Video, das ihn bestens gelaunt zeigt. Als Ansager beim Fahrgeschäft „Top Spin“. Zwischen Loopings, Ausschlagen und der finalen Wasserfontäne habe er die Fahrt live kommentiert, schrieb er dazu, „und was soll ich sagen: Oktoberfest-Feeling pur!“ Wie anders hatte er sich in den vergangenen Tagen äußern müssen, besonders am Mittwoch – jenem Tag, an dem das Oktoberfest aufgrund einer Bombendrohung stundenlang gesperrt wurde und nicht nur die Landeshauptstadt den Atem anhielt.

    Innenminister Herrmann: „Es wurde absolut nichts Bedrohliches gefunden“

    Ein 57-Jähriger hatte am frühen Morgen im Münchner Norden seine Eltern und seine Tochter angegriffen, außerdem das Elternhaus sowie mehrere Autos angezündet und Sprengfallen gelegt. In einem Brief des toten Tatverdächtigen stand: „Geht nicht auf die Wiesn. Es könnte ein bombiges Erlebnis geben“. Am Mittwochnachmittag gab es schließlich Entwarnung – um 17.30 Uhr ging die Wiesn weiter.

    Eine richtige Entscheidung? Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat daran keinen Zweifel: „Ich begrüße es, dass Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter nach den Vorfällen am Mittwoch in der Lerchenau entschieden hat, die Wiesn am Abend wieder zu eröffnen“, sagte er unserer Redaktion am Freitag. Er danke der Münchner Polizei und auch den Polizeiverbänden aus ganz Bayern für die schnelle, hochprofessionelle und intensive Absuche des Wiesn-Geländes mit zahlreichen Suchhunden. „Dabei wurde absolut nichts Bedrohliches gefunden“, sagte Herrmann und bekräftigte: „Die Wiesn ist wieder genauso sicher wie vor den Vorfällen am Mittwoch. Die Besucherinnen und Besucher können die Wiesn wieder unbeschwert genießen.“

    Für das jetzt beginnende letzte Oktoberfest-Wochenende sind das Sätze mit Signalkraft. Wie die der Wiesn-Pressestelle, die Besucherinnen und Besuchern eine gute Planung empfiehlt. Vor allem an diesem Samstag könne es zum Reservierungswechsel eng werden in der Wirtsbudenstraße. Zwischen 16 Uhr und 18 Uhr seien die Haupteingänge der großen Festzelte in der Regel geschlossen. Besucher ohne Reservierungen hätten dann kaum eine Chance, ins Zelt zu gelangen, hieß es: „Anstellen lohnt sich nicht!“ Tipps zum erwarteten Ansturm biete das Besucher-Barometer auf der offiziellen Homepage des Oktoberfests inklusive Live-Kamera.

    Wirte haben wohl Millionen-Einbußen – und zeigen sich sehr kulant

    Seit dem vergangenen Samstag, als es zu einer Sperrung wegen Überfüllung kam, sind Polizei und Sicherheitskräfte in erhöhter Alarmbereitschaft. Wiesn-Chef Christian Scharpf (SPD) hatte angesichts einer Beinahe-Massenpanik die Sicherheitsmaßnahmen nachgebessert. Zu ihnen zählt die systematische Beobachtung der Menschenmenge.

    Peter Inselkammer, Sprecher der Wiesn-Wirte, schätzte die Umsatzverluste allein vom Mittwoch auf etwa 50 Prozent. Wie viel Wirte und Schausteller auf dem Oktoberfest insgesamt an einem Tag umsetzen, ist dabei nicht bekannt, vermutet wird eine zweistellige Millionensumme. Allerdings sind Versicherungen, die Betriebsunterbrechungen abdecken, durchaus üblich. Inselkammer bot den mit ihren Reservierungen gestrandeten Gästen einen Ausgleich an. „Sie können ihre Reservierung auf einen beliebigen Tag bei den jeweiligen Reservierungsbüros umbuchen“, kündigte er an. Wenn das nicht klappe, könnten die Gutscheine entweder bis zum Wiesn-Finale am Sonntag ohne Reservierung eingelöst werden oder nach Wiesn-Ende in den Stammgaststätten der Oktoberfest-Wirte. „Falls das alles nicht möglich sein sollte, erstatten wir die Gutscheine unter Vorlage der Original-Rechnung zurück“, sagte der Gastronom.

    Wiesn-Besucher drängen sich am Freitag hinter Notausgänge durch die Gassen des 190. Münchner Oktoberfests auf der Theresienwiese.
    Wiesn-Besucher drängen sich am Freitag hinter Notausgänge durch die Gassen des 190. Münchner Oktoberfests auf der Theresienwiese. Foto: Peter Kneffel/dpa

    Eine ins Spiel gebrachte Verlängerung der Wiesn lehnte Inselkammer ab. „Für dieses Jahr können wir uns das nicht vorstellen.“ Der Vorschlag sei „nicht die Entscheidung, die wir Wirte befürworten“. Er verwies unter anderem auf „laufende Arbeitsverträge“. Für eine Verlängerung hatte sich der Gastgewerbeverband Dehoga ausgesprochen. Man sollte sich die Lebensfreude nicht verderben lassen, sagte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert.

    So wird das Wetter am letzten Wiesn-Wochenende

    Dies taten viele Menschen offenkundig auch nicht. Am Donnerstag, dem „Tag der Deutschen Einheit“, waren sie in großer Zahl auf die Theresienwiese geströmt. Der Verkehr auf der Hackerbrücke wurde zeitweise sogar für Kraftfahrtzeuge gesperrt. Wiesn-Chef Scharpf bilanzierte: „Super Wiesn-Stimmung und tolle Feierlaune wie eh und je, da ist Gott sei Dank nichts zurückgeblieben.“ Die Wetterprognose für den Wiesn-Endspurt: An diesem Samstag soll es dem Deutschen Wetterdienst zufolge vormittags und am frühen Nachmittag weitgehend freundlich bleiben bei Höchstwerten von um die 20 Grad. Ab 17 Uhr komme Regen. Am Sonntag gebe es dann immer wieder Schauer und eine Abkühlung auf Höchstwerte von um höchstens zwölf Grad Celsius. (mit dpa)

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