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Konzert mit dem Andromeda Mega Express Orchestra in Landsberg

Landsberg

Eine illustre Schar von Abenteurern auf der Bühne des Landsberger Stadttheaters

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    Das Andromeda Mega Express Orchestra bei seinem Konzert im Stadttheater in Landsberg.
    Das Andromeda Mega Express Orchestra bei seinem Konzert im Stadttheater in Landsberg. Foto: Thorsten Jordan

    Im Landsberger Stadttheater steht das Andromeda Mega Express Orchestra auf der Bühne. 2006 von Daniel Glatzel gegründet, vereint diese Formation Instrumentalistinnen und Instrumentalisten aus den Bereichen Jazz und Klassik. Die Berliner haben sich nicht dem Swing oder Postbop verschrieben, auch nicht der freien Improvisation. Und ihre Arrangements klingen erst recht nicht nach den hochsubventionierten Opernhäuser der Republik. Aber in welche Sparte passt nun ihre Musik, wie kann man beschreiben, was sie in gut zwei Stunden in Landsberg auf der Bühne umsetzten?

    Das Andromeda Mega Express Orchestra ist eine illustre Schar von Abenteurern, die keine Berührungsängste haben, weder vor Weltmusik, Avantgarde, Independent noch Electronica. „Per Anhalter durch die Sound-Galaxis“ titelte mal der Deutschlandfunk ihre notierte und improvisierte Toure de Force und der Tagesspiegel nannte die Band einmal „Das eigenwilligste Großensemble Berlins“ - und das will für Berlin schon einiges heißen.

    In Landsberg präsentiert das Orchester mehrere Großkompositionen

    In Landsberg präsentierte das Orchester mehrere Großkompositionen im minimalen, halluzinatorischen Soundkostüm. Es waren bis auf wenige Ausnahmen flächige Klanglandschaften, oft zwischen Ambient und Drone angelegt, wobei die instrumentale Zusammenstellung das eigentlich Bemerkenswerte war. Im Zentrum stand eine dreistimmige Flöten-Section, deren schmaler und zerbrechlicher Sound oft wie eine spacige, exorbitale Kontaktaufnahme im universalen Kosmos klang. Statt strengem Blech also zarte Holzblasinstrumente. Dazu zwei E-Gitarren, Harfe, Vibraphon, Bass, Percussion, Klarinette, Keyboard, Electronica, gehauchtes Saxophon und Schlagwerk. Eine atmende, leicht pulsierende Soundkulisse, in der sich das rhythmische Gefüge unablässig leicht verschob und damit für inhaltlich minimale Veränderungen/Bewegungen sorgte.

    Alles änderte sich ein wenig, als das Andromeda Mega Express Orchestra auf eine enge Zusammenarbeit mit Hermeto Pascoal zurückgriff, mit dem das Ensemble vor etwa zehn Jahren während einer Tournee in Brasilien musizierte. Eine Legende in seiner Heimat, die Miles Davis sogar einmal als den „beeindruckendsten Musiker auf dem Planeten“ bezeichnete. Plötzlich klang das Instrumentalgefüge vitaler, waren im Miteinander stärkere Konturen in der Musik zu hören und alles ein wenig straffer organisiert schien. Insgesamt also ein Abend voller bizarrer Landscapes und strukturellen Stimmungen. Vibrierende Musik als Slow Motion Act. Und das besonders Interessante: Beim nächsten Konzert kann das Andromeda Mega Express Orchestra schon wieder ganz anders klingen.

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