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Sex im Alter: Welche 4 Probleme typisch sind und wie man sie löst

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Sex im Alter: Welche 4 Probleme typisch sind und wie man sie löst

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    Mit dem Alter verändert sich meistens auch die Sexualität.
    Mit dem Alter verändert sich meistens auch die Sexualität. Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolbild)

    Mit den Jahren verändern sich nicht nur Körper und Bedürfnisse, sondern auch der Umgang mit Intimität. Was früher selbstverständlich war, wird plötzlich kompliziert, oder bleibt unausgesprochen. Diese vier typischen Herausforderungen zeigen, woran es oft liegt, und was helfen kann.

    Problem 1: Sich unwohl im eigenen Körper fühlen

    Wenn es um Sexualität im Alter geht, steht man sich oft selbst im Weg. Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet, fällt es vielen älteren Menschen schwer, den eigenen Körper noch als attraktiv zu empfinden: besonders dann, wenn sich durch Falten, schlaffere Haut oder Gewichtszunahme sichtbar etwas verändert hat.

    Diese äußeren Veränderungen wirken sich auf das Selbstbild aus, welches eine zentrale Rolle für das sexuelle Erleben spielt. Wer sich selbst nicht mehr als begehrenswert empfindet, begegnet Intimität oft mit innerer Distanz, auch wenn der Wunsch nach Nähe weiterhin da ist. Denn mit dem Alter verändert sich nicht nur der Körper, sondern auch die Wahrnehmung davon.

    Die dpa betont, dass kleine Impulse helfen können, das eigene Wohlgefühl zu stärken. Bewegung, Körperpflege oder ein Friseurbesuch müssen keinen Anlass haben. Sie zeigen Selbstzuwendung und können das Selbstvertrauen im Umgang mit dem Partner positiv beeinflussen.

    Dass Intimität auch dann gelingen kann, wenn der Körper sich verändert, zeigt sich dort, wo Selbstakzeptanz wächst. Wer sich in der eigenen Haut wohlfühlt, erlebt Sexualität entspannter. Gerade in langjährigen Beziehungen gewinnt emotionale Vertrautheit an Bedeutung. Körperliche Nähe muss dabei nicht perfekt sein: Entscheidend ist, wie offen man sich begegnet. Wer sich dafür bewusst Zeit nimmt, kann Intimität trotz körperlicher Veränderungen wieder neu entdecken.

    Problem 2: Wenn Sexualität zur Herausforderung wird

    Viele verbinden erfüllenden Sex nach wie vor mit Penetration, eine Vorstellung, die gerade im Alter zur Belastung werden kann. Denn was lange als selbstverständlich galt, funktioniert plötzlich nicht mehr so wie früher. Wie die dpa berichtet, sind körperliche Veränderungen dabei ein häufiger Auslöser dafür, dass vertraute Nähe zur Herausforderung wird.

    Aber welche körperlichen Veränderungen haben genau einen Einfluss auf die Sexualität im Alter? Die Ursachen sind vielfältig. Bei Männern sinkt der Testosteronspiegel, was die Libido verringert und Erektionsprobleme begünstigt. Frauen leiden häufig unter vaginaler Trockenheit oder verzögerter Erregung, weil der Östrogenspiegel in den Wechseljahren abnimmt. Hinzu kommen Bewegungseinschränkungen, chronische Erkrankungen oder Erschöpfung: all das kann Intimität beeinflussen.

    Doch Intimität bedeutet nicht zwangsläufig Geschlechtsverkehr. So kann sie trotz körperlicher Veränderungen gewahrt werden, wenn Paare neue Wege entdecken: Kuscheln, Massagen, bewusste Berührungen oder auch unterstützende Hilfsmittel können Nähe und Lust wieder möglich machen. Wer den Moment bewusst gestaltet, etwa durch eine angenehme Atmosphäre, schafft Raum für neue Rituale jenseits klassischer Muster.

    Letztendlich geht es aber auch darum, die Realität anzunehmen und offen mit dem Partner zu kommunizieren. Wer sich vom Leistungsdruck löst, kann Intimität neu erleben, ganz ohne alte Erwartungen.

    Problem 3: Wenn Nähe und Leidenschaft verloren gehen

    Mit den Jahren verändert sich vieles, auch das Gefühl füreinander. Wie die dpa beschreibt, ist es in langjährigen Partnerschaften nicht ungewöhnlich, dass körperliche Nähe seltener wird oder ganz abbricht. Der Alltag überlagert das Beziehungsleben, Spannung und Neugier weichen Routinen.

    Genau das ist eines der häufigsten Beziehungsprobleme älterer Menschen: Viele Paare berichten von Entfremdung und emotionaler Distanz. Gespräche werden seltener, gemeinsame Erlebnisse fehlen, und mit ihnen das Gefühl von Nähe. Besonders Frauen empfinden ein Ungleichgewicht, wenn sie mehr investieren, sich aber nicht wirklich gesehen fühlen.

    Da sich Beziehungen im Alter verändern, können solche Entwicklungen oft ganz natürlich sein. Leidenschaft macht häufig einer ruhigeren, vertrauten Verbindung Platz. Doch wenn keine neuen Impulse dazukommen, kann diese Stabilität in Stillstand übergehen. Gemeinsame Zeit, kleine Veränderungen und offene Gespräche helfen, die Verbindung wiederzubeleben.

    Die dpa ergänzt, dass Rückzug nicht immer mit fehlender Lust zu tun hat. Oft steckt dahinter Frust über eingefahrene Muster oder mangelnde Aufmerksamkeit. Wer sich wieder neugierig begegnet, kann Nähe neu entdecken, auch körperlich.

    Schon kleine Schritte können dabei helfen. Die dpa empfiehlt bewusste Zweisamkeit, neue Erlebnisse oder einen Perspektivwechsel, etwa durch einen gemeinsamen Ausflug oder eine Nacht im Hotel. Wer sich aktiv aufeinander einlässt, kann selbst nach Jahrzehnten wieder Verbindung schaffen.

    Problem 4: Wenn über Sexualität nicht gesprochen wird

    Über Sexualität zu sprechen, fällt vielen älteren Menschen schwer. Laut dpa liegt das nicht zuletzt an über Jahrzehnte gelernten Mustern: Wer heute über 70 ist, ist häufig mit der Haltung aufgewachsen, dass man über intime Wünsche nicht spricht, schon gar nicht als Frau.

    Das Tabu sitzt jedoch nicht nur innerhalb der Beziehung, sondern hat auch gesellschaftliche Wurzeln. Denn was sich an der Sexualität im Alter ändert, ist auch, dass sie oft durch stereotype Vorstellungen überlagert wird. So gilt sie in einer auf Jugend und äußere Attraktivität fixierten Gesellschaft noch immer als unästhetisch oder belanglos. Diese Sichtweise kann dazu führen, dass sich ältere Menschen zurücknehmen oder sich sogar schämen, ihre Bedürfnisse zu äußern.

    Dabei ist Kommunikation der Schlüssel, auch wenn sie nicht immer leicht fällt. Denn es zeigt sich, dass viele Paare nach Jahren der Beziehung weniger offen über ihre Wünsche sprechen, weil sie annehmen, der andere wisse ohnehin, was guttut. Gerade wenn sich Körper und Empfindungen verändern, entstehen so leicht Missverständnisse. Ein ehrlicher Austausch kann helfen, Unsicherheiten zu überwinden und so Intimität zu wahren.

    Die dpa empfiehlt zudem, sich zunächst in Ruhe klarzumachen, was man sich wünscht, auch dann, wenn diese Fantasien vielleicht schon seit Jahrzehnten existieren. In einem geschützten Rahmen lassen sich solche Gedanken teilen, nicht als Pflichtgespräch, sondern als Einladung zur Offenheit. Wer sich darauf einlässt, kann im besten Fall eine neue, ungeahnte Qualität von Intimität erleben. (mit dpa)

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