Würzburg: Kosten für Mainfranken Theater Würzburg explodieren weiter: 145 Millionen Euro und kein Ende in Sicht
Würzburg
Kosten für Mainfranken Theater Würzburg explodieren weiter: 145 Millionen Euro und kein Ende in Sicht
Seit Mittwoch liegen neue Zahlen für die Sanierung des Theaters in Würzburg auf dem Tisch. Die Kosten steigen erneut, doch schon jetzt geht man von deutlich mehr aus.
Ein aktueller Blick ins Mainfranken Theater in Würzburg zeigt: Auch sieben Jahre nach Baubeginn bleibt viel zu tun.Foto: Thomas Obermeier
Die Kosten für die Sanierung des Mainfranken Theaters in Würzburg steigen erneut stark an. Bisher hatte der Stadtrat Baukosten in Höhe von 103 Millionen Euro bewilligt. Nun geht man von mindestens 145,9 Millionen Euro aus.
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27 Kommentare
Thomas Hemmerich
Für diese Summe hätte man in WÜ vermutlich alle Schulen und Kindergärten wieder auf Vordermann gebracht und es wäre gut für die Zukunft, weil unserem Nachwuchs investiert gewesen. Es käme insgesamt der Allgemeinheit zugute.
Hier kommt das ganze nur einer bestimmten Gruppe, einem bestimmten Klientel zugute, dass allzu oft dazu in der Lage wäre, höhere Eintrittsgelder zu bezahlen, als in der Vergangenheit verlangt wurden.
Wenn ich an die angedachte Arena denke, wie hier alles hinausgezögert wird, dann frage ich mich auch, wo hier Investitionen sinnvoller sind. In einer Halle für Tausende Besucher oder Zuschauer für verschiedenste Veranstaltungen oder in einen Theater für wenige Hundert Besucher.
Fred Reinshagen
Neuer Wein in alte Schläuche - nun schon 7 Jahre lang
Herta Mainardy
Ich schlage eine öffentliche Befragung des Stadtrates durch Würzburgerinnen und Würzburger vor!
Eugen Endres
Schön ist die Situation um die unendliche Kostensteigerungen ja nicht. Man muss aber auch bedenken, dass das Theater jedes Jahr über 20 Mio Steuergelder an Unterhalts- und Betriebskosten verschlingt. Nach Fertigstellung sollten das wohl eher gegen 30Mio pro Jahr sein, von denen der Freistaat dann die Hälfte übernimmt. Da erscheien langfristig die Baukosten, sogar wenn man dann letztendlich die 200 Mio Marke reist eher nicht so schlimm. Ob dann jeder einzelne Theateresucher mit 150€ oder 200€ bezuschusst wird, ist dann auch egal. Evtl sollte sich die Theaterleitung mal zum Ziel setzen, 10% ( aktuell ca.7%) der 30Mio durch Ticketverkauf zu erwirtschaften? Über Ticketpreise darf man aber bei Theaterbesuchern nicht diskutieren. Alles nachzulesen jedes Jahr im Haushalt der Stadt Würzburg.
Stefan Wolz
Na zum Glück kommen die neuen Strabas nicht und die Linie 6 sollte vielleicht auch noch ein paar Jährchen verschoben; werden. Was sagt eigentlich der OB zu dieser ganzen Misere ? Man hört und sieht ihn nicht.
Martin Arold
Und wo bleibt hier der Einwand, die Nachforschung der ÖDP beim Thema Theater? Arena mit Augenmaß heißt es so schön in den Veranstaltungen der ÖDP wo Zweifel geweckt werden sollen am Bau der Arena. Mal der Standort, mal die Größe usw. Das Theater ist Kulturgut da kann man scheinbar nichts machen.
Martin Arold
Kein Geld für die Multifunktionsarena, aber für das Theater scheint Geld keine Rolle zu spielen.... Hat ein Theater so einen Mehrtwert für die Bevölkerung im Vergleich zu der Arena? Ins Theater geht nicht jeder, in die Arena ein relativ breit gestreutes Publikum, weil die Veranstaltungen vielseitiger sind. Wieso wird die Arena so skeptisch gesehen in dieser Stadt, während das Theater finanziell ein Faß ohne Boden zu sein scheint?
Johannes Kram
Es ist nicht verständlich, warum müssen die Kosten für diese Theater Bauten ins immense steigen? Siehe auch Schweinfurt Augsburg etc.
Wann wird da endlich mal jemand zur Rechenschaft gezogen?
Walter Stöckl-Manger
Mann, Mann, Mann, müssen die bösen Würzburger den armen Schweinfurtern echt überall den Rang ablaufen? Hundsgemein ist das.
Kai-Uwe Patz
In den Jahren 2002 bis 2006 wurde das sehr ähnliche Theater Darmstadt nach Plänen des Architekturbüros Lederer+Ragnarsdóttir+Oei für rund 70 Millionen Euro grundinstandgesetzt. Dabei wurde die Bühnentechnik des Großen Hauses vollständig erneuert sowie Brandschutz und Arbeitssicherheit verbessert. Ein neues Eingangsbauwerk verbindet nun die Tiefgarage des Theaters mit den neu gestalteten und sanierten Foyers und der Foyerterrasse. Ein Teil der Tiefgarage wurde zur Studiobühne Kammerspiele umgebaut. Funfakt am Rande: 27 mio davon nur für Brandschutz. Ein Anruf in Darmstadt hätte genügt, um die Kosten der Sanierung eines fast baugleichen Theaters abzufragen. Dazu war man aber in Würzburg zu eitel und zudem offenbar intellektuell völlig unbewaffnet. Jetzt nur noch beim Vergaberecht den Weg des geringsten Wiederstandes gehen: D.h.immer den billigsten (billig in seiner negativsten Bedeutung) beauftragen – das macht vor allem bei den Planungsleistungen richtig Sinn! Jetzt haben wir den Salat.
Andreas Gerner
Würzburg eifert Hamburg nach. Zwar kein Opernhaus sondern nur ein Theater. Zwar kein extrem schwieriger Baugrund im Hafen. Zwar kein Neubau, sondern nur eine Sanierung. Aber die Millionen purzeln schon beinahe genauso schnell. Legt man als Maßstab das Verhältnis der Einwohnerzahlen der Städte an, wird Würzburg's Millionengrab das in Hamburg am Ende noch übertreffen.
Dominik Temming
145 Millionen Euro – für ein Theater, das kaum jemand besucht. In einer Stadt, in der Schulen bröckeln, Straßen verfallen und Wohnraum unbezahlbar wird, verbrennt Würzburg weiter Millionen für ein Prestigeprojekt, das längst jedes Maß verloren hat. „Kulturelle Leuchtturmfunktion“ nennt man das beschönigend – realistisch ist es ein Fass ohne Boden, in dem sich politische Eitelkeit und Planungschaos treffen. Seit sieben Jahren Baustelle, kein Ende in Sicht, keine belastbare Kostenschätzung – aber Hauptsache, man kann sich im Feuilleton auf die Schulter klopfen. Wie wäre es, wenn öffentliche Mittel wieder dem öffentlichen Interesse dienten – und nicht einer Handvoll Opernliebhaber, die sich ihre Subvention in Samt und Marmor gießen lassen?
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Hiltrud Erhard
Ich möchte einen Widerspruch platzieren!
Das Theater ist gut besucht gewesen und wird es auch wieder sein! Es hat einen guten Namen und hoffentlich kann es wieder an alte Zeiten anknüpfen! Aber es jetzt so darzustellen ist falsch und der Vergangenheitsbezug unwahr!
Dominik Temming
@Hiltrud: ,„Gut besucht gewesen“ ist eine charmante Umschreibung für Subventionskunst, die selbst zu Glanzzeiten nur ein Nischenpublikum erreichte. Kein Mensch bestreitet, dass Theater wichtig sein kann – aber hier geht es nicht um Kultur, sondern um Maßlosigkeit. Wenn ein Bauprojekt über Jahre explodiert, zig Millionen verschlingt und weiter keine verlässlichen Zahlen liefert, darf man das kritisch sehen – gerade weil Steuergeld im Spiel ist. Nostalgie ersetzt keine Wirtschaftlichkeit. Alte Zeiten kommen nicht zurück, wenn man sie mit Beton und Idealismus zubaut.
Herta Mainardy
Übernimmt irgendjemand mal die Verantwortung für diese Misere und handelt entsprechend?
Thomas Diener
Und keiner ist verantwortlich und keiner kann was vernünftiges dazu sagen , wie und wann es fertig gestellt wird.
Wir haben aber jede Menge sogenannte und teuer bezahlte
" Fachleute " in Ämtern usw. sitzen , welche sich um kleine
und unnötige Dinge kümmern und die Bürokratie noch mehr nach vorne bringen .
Wo bleiben denn da die die Politiker , welche eine neue
Halle in Würzburg verhindern wollen und gehen hier mal auf die
Barrikaden .
Paul Schüpfer
Bis Ende 2025 78 Mio verbaut? Wo sind die genau geblieben???? Bisher ist doch nur das Kopfteil fertig.
Gerald Langer
In der Bauphase, die auch noch stagniert, mit einer ungenauen Kostenschätzung statt mit einer belastbaren Kostenberechnung zu operieren, zeigt , wie dieses Projekt den Beteiligten entglitten ist. Die Gesamtkosten machen Angst, noch mehr allerdings die Abwicklung und Führung des Projektes von Bauherrnseite. Ob der Freistaat Bayern nochmals finanziell einspringt, darf bezweifelt werden. Auch der Bayerische Haushalt ist nicht unendlich belastbar.
Ralf Eberhardt
Ein Armutszeugnis für die Stadt Würzburg. Aber gleichzeitig nichts Ungewöhnliches für die öffentliche Verwaltung und ihre Planungen. Vielleicht kann der Einsatz künstlicher Intelligenz hier noch Abhilfe schaffen. Z.B., indem diese entscheidet, den Bau einzustellen und dort einen Abenteuerspielplatz zu realisieren.
Peter Koch
Alles kein Problem weil bis 2030 eh keine neuen StraBa-Wagen bezahlt werden müssen. Da kann man doch locker die gesparten Millionen für das Theater verprassen. Zur Einweihung kann man dann einmalig Die Dreigroschenoper aufführen und danach Insolvenz anmelden.
Erwin Deppisch
Abreißen und ne Blühwiese ansähen!
Irmgard Engert
Das Opernhaus in Köln sollte mal für 235 Millionen saniert werden - letztendlich geht man inzwischen von 1,5 Milliarden Euro aus!
Was läuft bei solchen Projekten falsch in Deutschland???
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Roland Albert
Solche Projekte dind Selbstbedienungsläden für Planer, Architrkten und abnehmende Prüforganisationen…
Norbert Blatterspiel
Ich behaupte, daß diese Kostenexplosionen bei allen öffentlichen Bauten zu sehen ist. So auch bei unserem Kindergarten im 850 Seelendorf. Geplant mit 1,65 Millionen, aber die Endsumme war ca. 5 Millionen!!!
Dietmar Wirth
Was läuft falsch in Deutschland – das würde mich auch interessieren. Aber bei öffentlichen Bauten spielt Geld ja keine Rolle, zahlt ja die Allgemeinheit. So eine Kostenentwicklung könnte ein privater Bauherr erst gar nicht stemmen. Da werden erst niedrige Kostenschätzungen aufgestellt um ein Projekt zu genehmigen, und anschließend wird es Jahr für Jahr teurer. Derjenige der die Kosten ermittelt (Architekt) müsste dafür haftbar gemacht werden können bzw. eine Sicherheitsleistung in ausreichender Höhe hinterlegen. Dann würden Projekte mit ganz anderen Maßstäben (realistischen) kalkuliert und eventuell erst gar nicht genehmigt und gebaut.
Kai-Uwe Patz
Man hätte auch einen Generalunternehmer beauftragen können wie in München 131 Mio Festpreis für einen kompletten Neubau: Mitten im Schlachthofviertel ist ein Theaterbau für insgesamt bis zu 900 Zuschauer entstanden. Der Neubau des Volkstheaters verfügt über insgesamt knapp 25.000 Quadratmeter Nutzfläche, die sich auf 300 Räume verteilen. Das Herzstück ist die Hauptbühne mit einem Zuschauerraum für bis zu 600 Personen. Daneben gibt es noch zwei weitere Bühnen mit Platz für 200 bzw. 100 Gäste. Erbaut wurde das Volkstheater von einem Generalübernehmer (GÜ), der im Rahmen eines mehrstufigen, EU-weiten Vergabeverfahrens ausgewählt wurde. In das Vergabeverfahren war ein Wettbewerb um die beste städtebauliche, architektonische und technische Lösung integriert. Der GÜ hat sich verpflichtet, das Theater zu planen, zu realisieren und schlüsselfertig zum festgelegten Zeitpunkt sowie zum vereinbarten Festpreis von knapp 131 Millionen Euro zu übergeben.
Fred Reinshagen
@Irmgard Engert. Was läuft falsch? Die Antwort ist einfach: Solche öffentlichen Gebäude aus den 60ern ff. kann man nicht sanieren - i. Ggs. z. B. zu Schulen von um 1900. Warum? Weil diese Schulen im Grunde nur aus 2 natürlichen Materialien bestehen: Ziegel & Holz. Während das Mainfrankentheater aus unendlich vielen industriellen Materialien besteht, mit unterschiedlichen physikalischen & chemischen Eigenschaften und viel kürzerem Verfallsdatum. Wenn da was Neues an was altes montiert wird, geht das nicht lange gut ... und die nächste Sanierung steht bald wieder an! Steht ja schon in der Bibel, dass man neue Stoffe nicht an alte nähen und neuen Wein nicht in alte Schläuche gießen soll! Dieser Bau ist ein nie endenter Millionen-Euro-Reißwolf. Das einzig Richtige wäre Komplettabruch, Grundstücksverkauf und kompakter Neubau auf dem Mozartareal gewesen. Bauerwaltung & Architekten hätten das wissen müssen - wer sonst?
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Für diese Summe hätte man in WÜ vermutlich alle Schulen und Kindergärten wieder auf Vordermann gebracht und es wäre gut für die Zukunft, weil unserem Nachwuchs investiert gewesen. Es käme insgesamt der Allgemeinheit zugute. Hier kommt das ganze nur einer bestimmten Gruppe, einem bestimmten Klientel zugute, dass allzu oft dazu in der Lage wäre, höhere Eintrittsgelder zu bezahlen, als in der Vergangenheit verlangt wurden. Wenn ich an die angedachte Arena denke, wie hier alles hinausgezögert wird, dann frage ich mich auch, wo hier Investitionen sinnvoller sind. In einer Halle für Tausende Besucher oder Zuschauer für verschiedenste Veranstaltungen oder in einen Theater für wenige Hundert Besucher.
Neuer Wein in alte Schläuche - nun schon 7 Jahre lang
Ich schlage eine öffentliche Befragung des Stadtrates durch Würzburgerinnen und Würzburger vor!
Schön ist die Situation um die unendliche Kostensteigerungen ja nicht. Man muss aber auch bedenken, dass das Theater jedes Jahr über 20 Mio Steuergelder an Unterhalts- und Betriebskosten verschlingt. Nach Fertigstellung sollten das wohl eher gegen 30Mio pro Jahr sein, von denen der Freistaat dann die Hälfte übernimmt. Da erscheien langfristig die Baukosten, sogar wenn man dann letztendlich die 200 Mio Marke reist eher nicht so schlimm. Ob dann jeder einzelne Theateresucher mit 150€ oder 200€ bezuschusst wird, ist dann auch egal. Evtl sollte sich die Theaterleitung mal zum Ziel setzen, 10% ( aktuell ca.7%) der 30Mio durch Ticketverkauf zu erwirtschaften? Über Ticketpreise darf man aber bei Theaterbesuchern nicht diskutieren. Alles nachzulesen jedes Jahr im Haushalt der Stadt Würzburg.
Na zum Glück kommen die neuen Strabas nicht und die Linie 6 sollte vielleicht auch noch ein paar Jährchen verschoben; werden. Was sagt eigentlich der OB zu dieser ganzen Misere ? Man hört und sieht ihn nicht.
Und wo bleibt hier der Einwand, die Nachforschung der ÖDP beim Thema Theater? Arena mit Augenmaß heißt es so schön in den Veranstaltungen der ÖDP wo Zweifel geweckt werden sollen am Bau der Arena. Mal der Standort, mal die Größe usw. Das Theater ist Kulturgut da kann man scheinbar nichts machen.
Kein Geld für die Multifunktionsarena, aber für das Theater scheint Geld keine Rolle zu spielen.... Hat ein Theater so einen Mehrtwert für die Bevölkerung im Vergleich zu der Arena? Ins Theater geht nicht jeder, in die Arena ein relativ breit gestreutes Publikum, weil die Veranstaltungen vielseitiger sind. Wieso wird die Arena so skeptisch gesehen in dieser Stadt, während das Theater finanziell ein Faß ohne Boden zu sein scheint?
Es ist nicht verständlich, warum müssen die Kosten für diese Theater Bauten ins immense steigen? Siehe auch Schweinfurt Augsburg etc. Wann wird da endlich mal jemand zur Rechenschaft gezogen?
Mann, Mann, Mann, müssen die bösen Würzburger den armen Schweinfurtern echt überall den Rang ablaufen? Hundsgemein ist das.
In den Jahren 2002 bis 2006 wurde das sehr ähnliche Theater Darmstadt nach Plänen des Architekturbüros Lederer+Ragnarsdóttir+Oei für rund 70 Millionen Euro grundinstandgesetzt. Dabei wurde die Bühnentechnik des Großen Hauses vollständig erneuert sowie Brandschutz und Arbeitssicherheit verbessert. Ein neues Eingangsbauwerk verbindet nun die Tiefgarage des Theaters mit den neu gestalteten und sanierten Foyers und der Foyerterrasse. Ein Teil der Tiefgarage wurde zur Studiobühne Kammerspiele umgebaut. Funfakt am Rande: 27 mio davon nur für Brandschutz. Ein Anruf in Darmstadt hätte genügt, um die Kosten der Sanierung eines fast baugleichen Theaters abzufragen. Dazu war man aber in Würzburg zu eitel und zudem offenbar intellektuell völlig unbewaffnet. Jetzt nur noch beim Vergaberecht den Weg des geringsten Wiederstandes gehen: D.h.immer den billigsten (billig in seiner negativsten Bedeutung) beauftragen – das macht vor allem bei den Planungsleistungen richtig Sinn! Jetzt haben wir den Salat.
Würzburg eifert Hamburg nach. Zwar kein Opernhaus sondern nur ein Theater. Zwar kein extrem schwieriger Baugrund im Hafen. Zwar kein Neubau, sondern nur eine Sanierung. Aber die Millionen purzeln schon beinahe genauso schnell. Legt man als Maßstab das Verhältnis der Einwohnerzahlen der Städte an, wird Würzburg's Millionengrab das in Hamburg am Ende noch übertreffen.
145 Millionen Euro – für ein Theater, das kaum jemand besucht. In einer Stadt, in der Schulen bröckeln, Straßen verfallen und Wohnraum unbezahlbar wird, verbrennt Würzburg weiter Millionen für ein Prestigeprojekt, das längst jedes Maß verloren hat. „Kulturelle Leuchtturmfunktion“ nennt man das beschönigend – realistisch ist es ein Fass ohne Boden, in dem sich politische Eitelkeit und Planungschaos treffen. Seit sieben Jahren Baustelle, kein Ende in Sicht, keine belastbare Kostenschätzung – aber Hauptsache, man kann sich im Feuilleton auf die Schulter klopfen. Wie wäre es, wenn öffentliche Mittel wieder dem öffentlichen Interesse dienten – und nicht einer Handvoll Opernliebhaber, die sich ihre Subvention in Samt und Marmor gießen lassen?
Ich möchte einen Widerspruch platzieren! Das Theater ist gut besucht gewesen und wird es auch wieder sein! Es hat einen guten Namen und hoffentlich kann es wieder an alte Zeiten anknüpfen! Aber es jetzt so darzustellen ist falsch und der Vergangenheitsbezug unwahr!
@Hiltrud: ,„Gut besucht gewesen“ ist eine charmante Umschreibung für Subventionskunst, die selbst zu Glanzzeiten nur ein Nischenpublikum erreichte. Kein Mensch bestreitet, dass Theater wichtig sein kann – aber hier geht es nicht um Kultur, sondern um Maßlosigkeit. Wenn ein Bauprojekt über Jahre explodiert, zig Millionen verschlingt und weiter keine verlässlichen Zahlen liefert, darf man das kritisch sehen – gerade weil Steuergeld im Spiel ist. Nostalgie ersetzt keine Wirtschaftlichkeit. Alte Zeiten kommen nicht zurück, wenn man sie mit Beton und Idealismus zubaut.
Übernimmt irgendjemand mal die Verantwortung für diese Misere und handelt entsprechend?
Und keiner ist verantwortlich und keiner kann was vernünftiges dazu sagen , wie und wann es fertig gestellt wird. Wir haben aber jede Menge sogenannte und teuer bezahlte " Fachleute " in Ämtern usw. sitzen , welche sich um kleine und unnötige Dinge kümmern und die Bürokratie noch mehr nach vorne bringen . Wo bleiben denn da die die Politiker , welche eine neue Halle in Würzburg verhindern wollen und gehen hier mal auf die Barrikaden .
Bis Ende 2025 78 Mio verbaut? Wo sind die genau geblieben???? Bisher ist doch nur das Kopfteil fertig.
In der Bauphase, die auch noch stagniert, mit einer ungenauen Kostenschätzung statt mit einer belastbaren Kostenberechnung zu operieren, zeigt , wie dieses Projekt den Beteiligten entglitten ist. Die Gesamtkosten machen Angst, noch mehr allerdings die Abwicklung und Führung des Projektes von Bauherrnseite. Ob der Freistaat Bayern nochmals finanziell einspringt, darf bezweifelt werden. Auch der Bayerische Haushalt ist nicht unendlich belastbar.
Ein Armutszeugnis für die Stadt Würzburg. Aber gleichzeitig nichts Ungewöhnliches für die öffentliche Verwaltung und ihre Planungen. Vielleicht kann der Einsatz künstlicher Intelligenz hier noch Abhilfe schaffen. Z.B., indem diese entscheidet, den Bau einzustellen und dort einen Abenteuerspielplatz zu realisieren.
Alles kein Problem weil bis 2030 eh keine neuen StraBa-Wagen bezahlt werden müssen. Da kann man doch locker die gesparten Millionen für das Theater verprassen. Zur Einweihung kann man dann einmalig Die Dreigroschenoper aufführen und danach Insolvenz anmelden.
Abreißen und ne Blühwiese ansähen!
Das Opernhaus in Köln sollte mal für 235 Millionen saniert werden - letztendlich geht man inzwischen von 1,5 Milliarden Euro aus! Was läuft bei solchen Projekten falsch in Deutschland???
Solche Projekte dind Selbstbedienungsläden für Planer, Architrkten und abnehmende Prüforganisationen…
Ich behaupte, daß diese Kostenexplosionen bei allen öffentlichen Bauten zu sehen ist. So auch bei unserem Kindergarten im 850 Seelendorf. Geplant mit 1,65 Millionen, aber die Endsumme war ca. 5 Millionen!!!
Was läuft falsch in Deutschland – das würde mich auch interessieren. Aber bei öffentlichen Bauten spielt Geld ja keine Rolle, zahlt ja die Allgemeinheit. So eine Kostenentwicklung könnte ein privater Bauherr erst gar nicht stemmen. Da werden erst niedrige Kostenschätzungen aufgestellt um ein Projekt zu genehmigen, und anschließend wird es Jahr für Jahr teurer. Derjenige der die Kosten ermittelt (Architekt) müsste dafür haftbar gemacht werden können bzw. eine Sicherheitsleistung in ausreichender Höhe hinterlegen. Dann würden Projekte mit ganz anderen Maßstäben (realistischen) kalkuliert und eventuell erst gar nicht genehmigt und gebaut.
Man hätte auch einen Generalunternehmer beauftragen können wie in München 131 Mio Festpreis für einen kompletten Neubau: Mitten im Schlachthofviertel ist ein Theaterbau für insgesamt bis zu 900 Zuschauer entstanden. Der Neubau des Volkstheaters verfügt über insgesamt knapp 25.000 Quadratmeter Nutzfläche, die sich auf 300 Räume verteilen. Das Herzstück ist die Hauptbühne mit einem Zuschauerraum für bis zu 600 Personen. Daneben gibt es noch zwei weitere Bühnen mit Platz für 200 bzw. 100 Gäste. Erbaut wurde das Volkstheater von einem Generalübernehmer (GÜ), der im Rahmen eines mehrstufigen, EU-weiten Vergabeverfahrens ausgewählt wurde. In das Vergabeverfahren war ein Wettbewerb um die beste städtebauliche, architektonische und technische Lösung integriert. Der GÜ hat sich verpflichtet, das Theater zu planen, zu realisieren und schlüsselfertig zum festgelegten Zeitpunkt sowie zum vereinbarten Festpreis von knapp 131 Millionen Euro zu übergeben.
@Irmgard Engert. Was läuft falsch? Die Antwort ist einfach: Solche öffentlichen Gebäude aus den 60ern ff. kann man nicht sanieren - i. Ggs. z. B. zu Schulen von um 1900. Warum? Weil diese Schulen im Grunde nur aus 2 natürlichen Materialien bestehen: Ziegel & Holz. Während das Mainfrankentheater aus unendlich vielen industriellen Materialien besteht, mit unterschiedlichen physikalischen & chemischen Eigenschaften und viel kürzerem Verfallsdatum. Wenn da was Neues an was altes montiert wird, geht das nicht lange gut ... und die nächste Sanierung steht bald wieder an! Steht ja schon in der Bibel, dass man neue Stoffe nicht an alte nähen und neuen Wein nicht in alte Schläuche gießen soll! Dieser Bau ist ein nie endenter Millionen-Euro-Reißwolf. Das einzig Richtige wäre Komplettabruch, Grundstücksverkauf und kompakter Neubau auf dem Mozartareal gewesen. Bauerwaltung & Architekten hätten das wissen müssen - wer sonst?
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