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Würzburg: Horrende Hotelpreise bei Katholikentag: Würzburger Ökonom erklärt, warum hohe Preise in Ordnung sein können

Würzburg

Horrende Hotelpreise bei Katholikentag: Würzburger Ökonom erklärt, warum hohe Preise in Ordnung sein können

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    Viel mehr Geld als sonst müssen Gäste des Katholikentags 2026 zahlen, wenn sie in Würzburg ein Hotelzimmer wollen. Das hat Fragen aufgeworfen.
    Viel mehr Geld als sonst müssen Gäste des Katholikentags 2026 zahlen, wenn sie in Würzburg ein Hotelzimmer wollen. Das hat Fragen aufgeworfen. Foto: Oliver Berg, dpa (Symbolbild)

    Kürzlich haben in Würzburg die Hotelpreise für Empörung gesorgt, weil sie während des Katholikentags 2026 wohl auf das Drei- bis Vierfache steigen werden. Hohe Nachfrage, hohe Preise: So wird dieses Phänomen gerne erklärt. Aber warum ist das so? Warum ist auch an Autobahnraststätten, im Flugzeug oder im Fernzug vieles deutlich teurer? Professor Toker Doganoglu befasst sich an der Uni Würzburg mit Industrieökonomie und damit mit der Entstehung von Preisen. Für den 56-Jährigen hat plötzliche Verteuerung wie jene in den Würzburger Hotels auch etwas Sinnvolles.

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    27 Kommentare
    Martin Heberlein

    Soso, "die Nachfrage regelt den Preis"... Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Sie selbst Mitte November, wenn die allermeisten Hotelzimmer wegen mangelnder Nachfrage leer stehen, kein Hotelbett für 20 € bekommen? Nein, das hat der Herr Ökonom doch ziemlich schonungslos klargestellt: Der Preis regelt, wer was bekommt: Der, der genug Geld hat. Wer keines hat, bekommt halt nichts.

    Johannes Metzger

    Mich würde mal interessieren, wie weit im (mit dem ÖPNV guterreichbaren) Umland diese Preistreiberei getrieben wird.

    Steffen Cyran

    Was soll der ganze Quatsch? Ist doch in München zur Oktoberfestzeit IMMER so, Jahr für Jahr. Und genauso in Hannover zur Messezeit.... So funktioniert Marktwirtschaft. Und als ich selbst damals auf dem Kirchentag war (evangelisch), da haben wir auf der Isomatte in Turnhallen usw. geschlafen. Hat gekostet: gar nix.

    Jürgen Gittel

    Zahlungsbereitschaft hat auch seine Grenzen. Ich zahle z. B. keine horrenden Konzertkartenpreise, nur dass man irgendjemand sehen will. Man kann ja auch an der überteuerten Gastronomie sparen und soweit möglich, sich selbst verpflegen. Wenn jemand in Nürnberg oder Frankfurt etc. wohnt und nur einen Tag hin will, sind sicherlich die ÖFis eine Option. Morgens hin und abends zurück. Es gibt sicher viele Möglichkeiten, um zu sparen.

    Michael Zink

    "Zahlungsbereitschaft. Wer die höchste hat, hat wahrscheinlich den größten Wunsch, am Katholikentag teilzunehmen." Also darauf kann nur ein Theoretiker aus dem Elfenbeinturm kommen. Wahrscheinlicher dürfte sein, daß höhere Zahlungsbereitschaft an höherem Einkommen liegt.

    Martin Deeg

    ...."Wer bereit ist, höhere Preise zu bezahlen, bewertet das Ereignis dahinter höher.".....So ist es wohl. Ich bspw. würde nicht mal zum Katholikentag gehen, wenn ich Geld dafür bekäme....die Schäbigkeit liegt m.E. in diesem speziellen Fall schlicht darin, dass die Gläubigkeit und Sehnsucht nach Gemeinschaft der Menschen hier ganz ungeniert finanziell ausgebeutet wird.

    Emilie Krenner

    "Katholikentag heißt auch Gemeinschaft – und das kann schon beim Quartier anfangen. Einfach und preisgünstig bieten wir Ihnen ein Gemeinschaftsquartier an." So steht es auf der Homepage vom Katholikentag. Für ältere Menschen werden Privatquartiere vermittelt. Ausgeschlossen wird also niemand. Wer auf seine Privatsphäre im Hotelbett nicht verziichten will muss eben zahlen. Warum sollte der Staat hier etwas fördern oder vorschreiben? Und wer von den Einheimischen etwas gegen diese ihrer Meinung nach "Unverschämtheit" unternehmen will ist herzlich eingeladen, ein günstiges Privatquartier anzubieten.

    Jo Schmitt

    "Aber die Frage geht sehr stark in die Richtung: Ist es berechtigt, überhaupt Gewinne zu machen?" -- Ach so geht das!. Wow! Da muß man erstmal drauf kommen. Also "Der Markt regelt". Oder: "Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis". In die andere Richtung gilt jedoch: Auch ein prinzipiell gültiger Vertrag kann gegen die "guten Sitten" verstoßen. Der Preis wird angehoben, nicht weil sich die Aufwendungen für das Anbieten einer Dienstleistung erhöht haben, sondern weil das Angebot für das Erfüllen aller Nachfragen nicht ausreicht. Und ab einem gewissen Punkt widerspricht das verlangte Entgeld den Grundsätzen eines "ehrlichen Kaufmanns". Das nennt man dann im Netz auch "Kapitalismus im Endstadium" und umgangsspachlich "blanke Gier". Aber dieses Spiel - befeuert durch die einfach umschaltbaren Anzeigtafeln - kennen wir ja schon länger von den Tankstellen ...

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    Walter Stöckl-Manger

    Entgeld = Entgelt bitteschön. Ansonsten: Über die Preisgestaltung an Tankstellen regen sich aber nur die auf, die mit permanent laufendem Motor überall rumstehen, also die Mehrheit unserer Verbrenner-Fans. Lustig, irgendwie. Sie sind im Übrigen herzlich eingeladen, auf eigene Kosten die Sittenwidrigkeit der angebotenen Beherbungsverträge rechtlich prüfen zu lassen, viel Erfolg! Oder den Kindergarten doch endlich noch zu verlassen.

    Walter Stöckl-Manger

    So arg viele von denen, die hier fröhlich ihren Senf dazugeben, haben das Interview aber offenbar entweder nicht verstanden oder nicht vollständig gelesen. Dass die Kirche selbstverständlich schon bis zu anderthalb Jahren vor dem Termin Kontingente bei vielen Würzburger Hotels eingebucht hat, sicher zu ganz anderen Preisen, aber natürlich ebenso sicher die jetzige Verknappung mitbefördernd, wurde noch nicht erwähnt. Keiner ist gezwungen, ein Hotelzimmer zu buchen, es herrscht Vertragsfreiheit. Ergo: Wenn Dir was zu teuer ist, zeter nicht über Gier, sondern kauf es einfach nicht. Fertig.

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    Walter Stöckl-Manger

    Beherbung = Beherbergung Texttexttext

    Michael Zink

    "So arg viele von denen, die hier fröhlich ihren Senf dazugeben, haben das Interview aber offenbar entweder nicht verstanden oder nicht vollständig gelesen. Dass die Kirche selbstverständlich ..." Wo steht das bitte in diesem Artikel? Habe ich das wirklich überlesen oder ist Ihr Vorwurf daneben? Ich lese hier jedenfalls nur was von einer Möglichkeit.

    Walter Stöckl-Manger

    Was an "wurde NICHT erwähnt" haben Sie nucht verstanden? Ich weiß das, der Interviewer eher nicht.

    Michael Zink

    "Nicht erwähnt" habe ich verstanden. Gerade darum verstehe ich nicht, was Ihr Vorwurf mit nicht verstanden oder nicht vollständig gelesen bedeuten soll.

    Joachim Schaller

    Der wichtigste Satz im Artikel ist „ man kann das Gier nennen“, denn nichts anderes ist das. Alle anderen dürftigen Erklärungsversuche mit sog. Marktwirtschaftlichen Argumenten sind wohl mit dieser Brille vermutlich richtig. Dennoch stellt sich mir die Frage ob das dann immer zwingend so sein muss. Das letzte Brötchen beim Bäcker kostet schließlich auch nicht 35 Euro, nur weil nur noch eines vorhanden ist und evtl. 10 Kunden dieses kaufen wollen. Hier gilt wer es zuerst kauft, bekommt es.

    Thomas Kron

    Na, na Herr Cyran. Nicht jeder staatliche Eingriff hat was mit Kommunismus zu tun. Aber im Ernst: Ich gebe ihnen recht. In unserer Marktwirtschaft regeln nun mal Angebot und Nachfrage den Preis. Kann man gut finden oder nicht. Der Kirchentag ist eine - ich sags mal provokativ- private Veranstaltung der katholischen Kirche. Vergleichbar mit einem Konzert. Folgender Vorschlag von mir: Ich meine gelesen zu haben, dass es in Würzburg ca. 6000 Betten gibt? Wie wäre es, wenn die Kirche jedes Bett mit 100 Euro bezuschusst. Das wären in Summe 600.000 Euro. Aber das würde wohl den finanziellen Rahmen der Kirche sprengen!

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    Michael Zink

    Ich vezweifle, daß es dann billiger würde. Eher würde ein Bett, daß jetzt 100 EUR kostet, dann eben 200-100 EUR kosten ...

    Steffen Cyran

    "Bei Debatten um hohe Preise kommt immer schnell die Forderung, der Staat müsse was dagegen tun. " Die Forderung kommt nur von den ewiggestrigen Altkommunisten, die immer noch nicht verstanden haben, wie schädlich staatliche Eingriffe sind. Schädlich unterm Strich für ALLE.

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    Michael Zink

    Richtig. Das gibt es aber in beide Richtungen. Die Firmen, die sich bei Preiserhöhungen nicht reinreden lassen wenn es gut läuft, rufen nach dem Staat, wenn es mal nicht so gut läuft. Und fordern dann z.B. Subventionen und MWSt-Senkungen.

    Elvira Wiehl

    In der heutigen Zeit, wo Inflation, Wirtschaffsschwäche und Zukunftsangst die Menschen verunsichern, nimmt halt jeder mit was er kriegen kann. Wir leben nicht mehr in einem "reichen", saturierten Land, wo man auch mal großzügig sein kann, sondern es muss um jeden Cent gekämpft werden. Dass dabei bisweilen die Regeln und Gebräuche überschritten werden, die einst in der einst wohlhabenden Bundesrepublik galten ist normal. Niemand hat mehr etwas zu "verschenken" und jeder versucht für sich rauszuholen, was rauszuholen geht.

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    Michael Zink

    Ich glaube nicht, daß das "damals" anders war. Nur als Beispiel: Daß während der Hauptsaison die Preise höher sind als während der Nebensaison, ist schon lange normal. Das ist genau das gleiche Prinzip.

    Elvira Wiehl

    Sicher, die Tendenz zuzulangen gab es schon immer. Aber die Grenzen des "guten Geschmacks" und dessen was vom sozialen Anstand noch gedeckt war waren damals doch noch anders. Eine Vervierfachung des Preises war unüblich. Der schmale Grat zwischen Geschäfts- und Erwerbssinn und "Abzocke" wurde damals meist nicht überschritten.

    Peter Koch

    Wer immer noch angebliche Heilige in ihre Einzelteile zerlegt um Reliquien zu gewinnen, bzw. diesen Aberglauben unterstützt darf gerne abgezockt werden.

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    Timo Klein

    "Abgezockt" werden die Besucher des Katholikentags. Darunter werden kaum viele sein, die sich (auf die ein oder andere Weise) "Reliquien gewinnen" 🙄

    Roland Albert

    Warum wird das neu aufgekaut? Seit das vor 3-4 Wochen schon mal besprochen wurde, hat sich doch nox geändert? Sommerloch?…

    Barbara Fersch

    Es ist reine Abzocke an derartigen Veranstaltungen die Preise so zu steigern!!

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    Karl-Heinz Schmid

    Die Nachfrage regelt den Preis - auch im Kommunismus! Lernt jeder Betriebswirt im 1. Semester! Und hat nichts mit "derartigen Veranstaltungen" zu tun. Erinnern wir die Suche von Maria und Joseph nach einer Unterkunft???

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