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Würzburg: Immer mehr Ärzte arbeiten Teilzeit: Gefährdet das die medizinische Versorgung auf dem Land?

Würzburg

Immer mehr Ärzte arbeiten Teilzeit: Gefährdet das die medizinische Versorgung auf dem Land?

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    Statt sich als Praxisinhaber selbstständig zu machen, suchen junge Ärztinnen und Ärzte immer häufiger einen Job in Anstellung und mit reduzierter Stundenzahl.
    Statt sich als Praxisinhaber selbstständig zu machen, suchen junge Ärztinnen und Ärzte immer häufiger einen Job in Anstellung und mit reduzierter Stundenzahl. Foto: Tom Weller/dpa

    Teilzeit ist Trend – das gilt längst auch für die Ärzteschaft. Statt sich als Praxisinhaber niederzulassen, suchen immer mehr Mediziner einen Job in Anstellung und mit reduzierter Stundenzahl. So sind nach Daten der Bayerischen Landesärztekammer mittlerweile etwa 39 Prozent der Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich angestellt tätig. Was bedeutet das für die Versorgung der Patienten?

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    8 Kommentare
    Eva Hörner

    Wenn absehbar ist, dass es in Zukunft zu wenige Ärzte / Ärztinnen gibt, muss man die Ärzte / Ärztinnen von Aufgaben entlasten, die sich automatisieren oder von Nicht-Ärzten erledigen lassen, z.B. von Medizinischen Fachangestellten oder von KI, beispielsweise administrative Aufgaben. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass verstärkt TELE-Medizin eingesetzt wird. (So dass Ärzte / Ärztinnen, die in "überversorgten" Regionen wohnen, "unterversorge" Regionen unterstützen.)

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    Irmgard Engert

    Ich möchte keine Telemedizin - ich möchte einen Arzt, der mich anschaut, auch mal hinfassen kann - also eine Person, die mich untersucht und ich nicht nur was erzählen kann!

    Jürgen Huller

    Nach all den Bedenkenträgern möchte ich hier nun mal Zuversicht und Optimismus versprühen! "Aktivrente" heißt das Zauberwort. Arbeiten bis zum Umfallen. Natürlich freiwillig! Wer nicht in Rente will (wer will das schon?) arbeitet einfach sozialversicherungspflichtig weiter! Ärztemangel, Lehrerma.., - halt! Die nicht, die gehen ja in "Passivpension"- Fachkräftemangel, ... alles kein Problem mehr. Moment mal! Was aber, wenn dann nicht genug freiwillig weiterarbeiten? Wird es dann ein Losverfahren geben, wer in Rente gehen darf, ähnlich wie beim freiwilligen Wehrdienst vorgeschlagen? Ich sehe es schon vor mir: Samstag Abend nach der Sportschau werden dann von der Lottofee Bärbel "Bull..." Bas die Rentnerlose gezogen. Friedrich "RamboZambo" Merz dreht die Kurbel an der Lottokugel, mit Söder als Aufsichtsbeamter, der sich zwischen einem Bratwurscht - und einem Lawerkasweck vom ordnungsgemäßen Zustand der Kugeln überzeugt. Natürlich wie immer ohne Gewähr. Alles wird gut!

    Irmgard Engert

    Für mich hat das Modell Selbstständigkeit bei Ärzten ausgedient! Es gäbe genug Ärzte, aber die lassen sich lieber anstellen - also: warum gründen Kommunen, in denen eine Arztstelle vorhanden ist - sich aber keiner findet, nicht ein Kommunalunternehmen, betreiben damit eine Arztpraxis und stellen zwei Ärzte (m/w/d) mit je einer Halbtagsstelle ein? Dann könnten diejenigen auch Mediziner sein und hätten nicht auch noch die Verwaltung / Lohnbuchhaltung etc. mit am Hals!

    Irmgard Engert

    Liebe Frau Erhard, der Eid eines Arztes ist nicht hypochromatisch - sondern hippokratisch - vom antiken Arzt Hippokrates!

    Hiltrud Erhard

    Ich halte die Entwicklung für sehr bedenklich! Die Versorgungssituation auf dem Lande mit Hausärzten ist schon eine Katastrophe. Wenn ich mal eine These aufstellen möchte: Früher hat die Bevölkerung über die Reichen Ärzte gejammert. Dann kam die große Wende, dass ein Arzt seine Praxis kaum mehr auskömmlich, bewirtschaften konnte. Die Gebührenstrukturen wurden angepasst und offensichtlich ist diese Anpassung nach oben so gut gelungen, dass es sich viele Ärzte einfach erlauben können, von Teilzeit gut zu leben. Zudem erscheint mir, dass manchen Akademikern die Work Life Balance wichtiger ist als der hypochromatische Eid oder das es für Sie nichts besonderes darstellt, als Arzt zu arbeiten, was gleich gesetzt wäre wie mit irgendeinem Bürojob. Dadurch wäre der Patient kein Patient mehr, sondern einfach nur eine Ware oder eine Sache. Wie gesagt, eine Theorie. Ich bin der Meinung, dass man hier eben so wie bei den Lehrern einen Riegel vor schieben muss.

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    Jürgen Huller

    Anders als Lehrer, die als angestellte Beamten in der vollen sozialen Hängematte verortet sind, wo es normal ist, seine 19,4 Durchschnittstage krank zu machen (https://www.wiwo.de/politik/deutschland/krankenstand-2024-so-lange-sind-die-deutschen-im-schnitt-krankgeschrieben/30185398.html) und bezahlten Urlaub zu haben, sind niedergelassene Ärzte selbstständig. Wenn die krank sind oder Urlaub machen, gibt's kein Geld. Ihr Vergleich hinkt. Sie können einem Selbstständigen nicht vorschreiben, wie er seinen Job zu machen hat. Auch wenn das Ihnen persönlich missfällt. Es ist alleinig seine Entscheidung, wie und wann er arbeitet. Ob das gewählte Arbeitszeitmodell dann wirtschaftlich tragbar ist, oder nicht, ist eine andere Sache. Aber eben auch seine eigene Entscheidung.

    Jürgen Huller

    Übrigens: der Eid des Hippocrates nimmt Bezug auf die Berufsethik der Ärzte, nicht auf deren Öffnungszeiten. Vereinfacht: er beeinflusst das "wie", nicht das "wann". Er hat keinerlei rechtliche Relevanz, eher was mit Werten oder neudeutsch "Values". Oder noch einfacher zusammengefasst: Man kann auch halbtags arbeiten und die Werte des hippokratischen Eides trotzdem einhalten. Ärzte sind keine Soldaten oder Amtsträger, die "vereidigt" werden.

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