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Etat: Keine Haushaltsmittel mehr für Seenotrettung im Mittelmeer

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Keine Haushaltsmittel mehr für Seenotrettung im Mittelmeer

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    Die Seenotretter fürchten, dass sie künftig weniger Menschen helfen können. (Archivbild)
    Die Seenotretter fürchten, dass sie künftig weniger Menschen helfen können. (Archivbild) Foto: Alberto Lo Bianco/LaPresse/AP/dpa

    Die Bundesregierung will die zivile Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer finanziell nicht mehr unterstützen. In den Etatplänen von Finanzminister Lars Klingbeil sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes keine Mittel mehr für zivile Hilfsorganisationen wie Sea-Eye, SOS Humanity, Sant'Egidio und andere vorgesehen.

    In den vergangenen Jahren hatte die Bundesregierung die Seenotrettung im Mittelmeer mit jährlich zwei Millionen Euro gefördert. Auch zu Jahresbeginn, als es noch keinen fertigen Etat für 2025 gab, waren noch einmal fast 900.000 Euro an fünf Organisationen geflossen. Weitere Förderung sei nun nicht mehr geplant, hieß es im Auswärtigen Amt.

    Sea Eye: Schiff muss womöglich im Hafen bleiben

    Die Organisation Sea-Eye kritisierte die Streichung. «Wir füllen seit zehn Jahren die Lücke auf dem Mittelmeer, die eigentlich von europäischen Staaten – und somit auch von Deutschland – geschlossen werden müsste», erklärte der Vorsitzende Gorden Isler. Nun könne es passieren, dass Sea Eye trotz Seenotfällen im Hafen bleiben müsse.

    Auch die Grünen-Abgeordnete Jamila Schäfer kritisierte die Regierungspläne scharf. Die Streichung der Gelder werde nicht zu weniger Migration führen, sondern Fluchtrouten tödlicher machen, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Seenotrettung sei kein Luxus, sondern humanitäre Pflicht. «Wir bezahlen eine Feuerwehr, um Leben an Land zu retten. Wir sollten Menschen auch auf dem Meer nicht ertrinken lassen.»

    Immer wieder retten zivile Organisationen Flüchtlinge von überfüllten Schlauchbooten. (Archivbild)
    Immer wieder retten zivile Organisationen Flüchtlinge von überfüllten Schlauchbooten. (Archivbild) Foto: Pavel D. Vitko/Sea-Eye/dpa
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