Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad raten die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Wasserwacht in Bayern zu Vorsicht an Badeseen. Das Wasser sei teilweise noch recht kühl, sagte ein DLRG-Sprecher. Seen und Flüsse erwärmten sich langsam. Ein überhitzter Sprung ins kühle Nass könne gefährlich werden.
«Ein schneller Sprung ins kalte Wasser kann den Kreislauf überlasten und im schlimmsten Fall zu einem Kollaps führen», warnte der Landesvorsitzende der Wasserwacht Bayern, Thomas Huber. Am besten dusche man sich vorher kalt ab und gehe dann schrittweise ins Wasser.
Kälteschock droht
Auch der DLRG-Sprecher rät dringend davon ab, mit einem erhitzten Körper in kaltes Wasser zu springen. Zu einem Kälteschock und Kreislaufversagen könne es nicht nur bei älteren oder vorerkrankten Menschen kommen: «Das erleben wir auch bei jungen Leuten.» Vorsicht sei auch beim Stand-up-Paddeln oder Bootfahren geboten. «Wer versehentlich ins Wasser fällt, kann sich ja vorher nicht abkühlen.»
Möglichst nicht alleine ins Wasser gehen
Empfehlenswert sei es, nicht alleine ins Wasser zu gehen und beim Bootfahren oder auf dem Stand-up-Brett eine Schwimmweste zu tragen, sagt der DLRG-Sprecher. Kinder sollten ohnehin nicht unbeaufsichtigt am Wasser unterwegs sein. Es sei auch trügerisch, sich auf ein Abzeichen wie das Seepferchen zu verlassen. Das bedeute nicht, dass Kinder dann wirklich sicher schwimmen können.
Bis zu 36 Grad möglich
Am Samstag sind im Freistaat laut DWD Temperaturen von bis zu 36 Grad möglich, wie ein Meteorologe sagte. Auch der Sonntag wird demnach heiß mit Temperaturen von bis zu 32 Grad. Im Laufe des Vormittags droht demnach aber ein Wetterumschwung mit starken Gewittern.
An Badeseen sind Retter von DLRG oder der zum Bayerischen Roten Kreuz (BRK) gehörenden Wasserwacht in der Regel bis Mitte September präsent - je nach Wetterlage. Die Standpunkte seien ausgeschildert oder mit Fahnen gekennzeichnet. Wer außerhalb der gesicherten Bereiche, zum Beispiel beim Bootfahren auf Isar oder Donau, in Not gerät, bekomme Hilfe von den Schnell-Einsatzgruppen - diese würden über die Rettungsnummer 112 alarmiert.
Im vergangenen Jahr 2024 hatte die Wasserwacht Bayern 3.614 Einsätze - etwas weniger als im Vorjahr (2023: 3.980). Die Zahl der Lebensrettungen blieb mit 78 (2023: 81) nahezu konstant. Wegen des kühleren Sommers und weil mehr Menschen ins Ausland in den Urlaub gefahren seien, sei an den Seen im Freistaat etwas weniger los gewesen.
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