Es war ein dramatisches Ausscheiden, das die Stars der deutschen Frauen bei der Europameisterschaft 2025 hinnehmen mussten. Das Halbfinale gegen Spanien ging nach torlosen 90 Minuten in die Verlängerung, in der die Spanierinnen dann den goldenen Treffer erzielten, der zum Finaleinzug reichte. Immerhin werden die Nationalspielerinnen für den Einzug ins Halbfinale mit einer Rekordprämie belohnt. Wie hoch die Prämie ist und wie viel die DFB-Frauen allgemein verdienen, erfahren Sie hier.
DFB-Frauen erhalten Rekord-Prämie für Halbfinaleinzug bei der EM
Vor der Europameisterschaft in der Schweiz hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Prämien bekanntgegeben, die den Nationalspielerinnen in Aussicht gestellt wurden. Es handelte sich um Rekordwerte. Für den Halbfinaleinzug werden die Spielerinnen jeweils mit einer Zahlung von 65.000 Euro belohnt. Hätten die DFB-Frauen den Sprung ins Endspiel geschafft, hätten sie jeweils 90.000 Euro sicher gehabt. Der Europameister-Titel wäre vom DFB mit 120.000 Euro pro Spielerin belohnt worden.
Bei der Heim-EM 2024 hatten die Spieler der Herren-Nationalmannschaft vom DFB 400.000 Euro für den Titel in Aussicht gestellt bekommen. Für das Erreichen des Viertelfinales, in dem das DFB-Team ebenfalls an Spanien scheiterte, waren die Nationalspieler jeweils mit 100.000 Euro belohnt worden. Bei den Prämien sind folglich noch deutliche Unterschiede gegeben, doch im Vergleich zum Jahr 1989 hat sich im Frauenfußball schon so manches getan. Damals erhielten die DFB-Frauen je ein 41-teiliges Kaffeeservice mit roten Blümchen für den Triumph bei der Europameisterschaft, berichtet Spiegel Online.
Auch interessant. Cristiano Ronaldo ist einer der Top-Verdiener im Fußball. Man kann aber nicht nur als Profisportler zum Millionär werden. Es gibt vier Berufe, in denen ein besonders hohes Gehalt winkt. Ein Einstiegsgehalt über 4000 Euro gibt es in deutlich mehr Berufen und Branchen.
Frauenfußball: Gehalt in der Bundesliga
Die Prämie für den Halbfinal-Einzug stellt für die DFB-Stars eine große Einnahmequelle dar. In der Bundesliga lag das Grundgehalt in der Saison 2023/24 laut eines Reports des DFB bei 4000 Euro brutto im Monat. Hochgerechnet sind das 48.000 Euro im Jahr. Bei den Gehältern ist ein Aufwärtstrend zu beachten, eine Saison zuvor lag der Wert noch rund 20 Prozent darunter.
Topspielerinnen können in der Bundesliga, in anderen europäischen Top-Ligen und der US-amerikanischen Profiliga wohl deutlich höhere Gehälter erreichen. Der Stern berichtet, dass Spielerinnen des FC Bayern München und des VfL Wolfsburg auf bis zu 25.000 Euro im Monat kommen. DFB-Star Jule Brand soll laut der Bild nach ihrem Wechsel zu Olympique Lyon sogar 50.000 Euro im Monat verdienen. Offiziell wurden diese Gehälter aber nicht bekanntgegeben, es dürfte sich daher um Schätzungen handeln.
Debatte um Verdienst im Frauenfußball wird erneut aufgeworfen
Die Europameisterschaft hat die Debatte um die Gehälter im Frauenfußball neu entfacht. „Wir brauchen eine nachhaltige Entwicklung der Strukturen und Bedingungen. Und wir brauchen auch mehr Leistungsanreize im Frauenfußball. Die im Vergleich zur vergangenen EM nun verdoppelte Siegprämie ist daher ein wichtiges Zeichen“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf bei der Bekanntgabe der Prämien.
Klar ist aber auch, dass Profis im Frauenfußball nur Bruchteile von den Gehältern einstreichen können, die im Herrenbereich möglich sind. Das hatte zuletzt unter anderem die Schweizer Nationalspielerin Alisha Lehmann bemängelt, die auf den Social-Media-Kanälen eine hohe Reichweite hat. Allein bei Instagram folgen Lehmann fast 17 Millionen Menschen. Die ehemalige DFB-Kapitänin Alexandra Popp sagte im Kicker-Podcast „Verboten gut“, dass sie den finanziellen Vergleich vom Frauenfußball zum Männerfußball „nicht mehr hören“ könne. Für die Entwicklung des Frauenfußballs brauche es zwar mehr Geld, sie glaube aber, dass viele Spielerinnen betonen würden, dass sie nicht so viel verdienen wollen, wie die Herren. „Wenn ich ehrlich bin, will ich gar nicht so viel Geld. Das nimmt bei den Männern völlig überhand“, sagte Popp.
Nationalspielerin Rebecca Knaak findet den Vergleich ebenfalls schwierig. „Im Vergleich zu anderen Sportarten ist unser Gehalt solide. Es gibt Sportarten, in denen Sportlerinnen genauso viel investieren wie wir und deutlich weniger verdienen. Der Vergleich zum Männerfußball ist einfach überdimensional“, sagte sie dem NDR.
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