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Gehalt: Lothar Matthäus legt Spielergehälter offen – so viel verdiente die Fußball-Legende in ihrer Karriere

Fußball

Gehalt: Lothar Matthäus legt Spielergehälter offen – so viel verdiente die Fußball-Legende in ihrer Karriere

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    Lothar Matthäus (l.) mit Franz Beckenbauer. Das Foto stammt aus dem Jahr 2000 als Matthäus in München verabschiedet wurde.
    Lothar Matthäus (l.) mit Franz Beckenbauer. Das Foto stammt aus dem Jahr 2000 als Matthäus in München verabschiedet wurde. Foto: Uli Deck, dpa (Archivbild)

    Lothar Matthäus hat eine außergewöhnliche Karriere hingelegt. Als Dirigent im zentralen Mittelfeld wurde er 1980 mit der deutschen Nationalmannschaft Europameister, zehn Jahre später sogar Weltmeister. Er gewann sieben Meisterschaften in Deutschland und eine in Italien sowie zweimal den UEFA-Cup. 1991 erhielt er von der FIFA die Auszeichnung des Weltfußballers des Jahres. Doch wurde Matthäus seinerzeit mit dem Fußball auch reich? Nun hat die Fußball-Legende ihre Gehälter offengelegt.

    Lothar Matthäus begann mit einem Monatsgehalt von 100 Mark

    Das Fußballspielen lernte Lothar Matthäus beim 1. FC Herzogenaurach. Bei seinem Heimatklub unterschrieb er seinen ersten Vertrag, der auf ein Monatsgehalt von 100 Mark dotiert war. Das verrät Matthäus im Buch „Transfer-Insider“ von Bild-Sportjournalist Christian Falk, in dem er ein eigenes Kapitel geschrieben hat. In diesem erklärt er auch, dass sein erster Sponsorenvertrag über seinen Vater zustande kam. Der war Hausmeister bei Puma, einem Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach, dem Matthäus bis heute verbunden ist.

    „Der Puma-Chef fragte mich eines Tages, wie alt ich denn inzwischen sei. Als ich antwortete, dass ich bald 18 und volljährig werde, meinte er zu mir: ,Siehst du den grünen Golf auf dem Parkplatz da hinten? Wenn du mit 18 deinen Führerschein bestehst, gehört er dir‘“, verrät Matthäus im Buch. Gleich nach der bestandenen Fahrprüfung sei er mit dem Führerschein zu Puma gegangen und habe das Auto mitnehmen dürfen.

    Auch interessant: In Vancouver spielt Thomas Müller für ein geringes Gehalt. Julian Draxler schämt sich nicht für sein Gehalt in Katar. NFL-Star Travis Kelce verdient deutlich weniger als seine Verlobte Taylor Swift. Und im Frauenfußball ist weit weniger zu holen als im Herrenfußball.

    Erster Profivertrag brachte Matthäus monatlich 2500 Mark ein

    1979 unterschrieb Matthäus bei Borussia Mönchengladbach seinen ersten Profivertrag. „Ich bekam damals ein Grundgehalt von 2500 Mark im Monat“, blickt Matthäus zurück. Im Vertrag waren demnach auch leistungsbezogene Prämien festgehalten, mit denen sein Gehalt bis auf 100.000 Mark im Jahr ansteigen konnte. Zwei Jahre später hätte er ein Angebot aus Italien gehabt, er entschied sich aber für eine Vertragsverlängerung bei den Fohlen. Das Gehalt wurde auf 220.000 Mark im Jahr aufgestockt.

    Im Sommer 1984 wechselte Matthäus zum FC Bayern München. Der Vertrag: knapp 500.000 Mark im Jahr zuzüglich Prämien. „Dabei boten mir andere Bundesliga-Klubs sogar mehr Geld. Gladbach wollte mich unbedingt halten, allen voran mein Trainer Jupp Heynckes. Er ging sogar so weit, dass er den Vereinsverantwortlichen vorschlug, 100.000 Mark von seinem Gehalt einzubehalten und es auf mein Angebot draufzupacken“, schreibt Matthäus. Er entschied sich dennoch für den deutschen Rekordmeister, um gute Chancen auf Titelgewinne zu haben.

    Gehalt von Matthäus: über München nach Italien und in die USA

    Nach vier Jahren in München verließ Matthäus Deutschland für ein lukratives Abenteuer in Italien. „Zur Saison 1988/89 wechselte ich vom FC Bayern zu Inter Mailand. Bei Inter verdiente ich nun bereits rund eine Million Mark, und das netto im Jahr. Italien war damals die Topliga in Europa, vergleichbar heute mit dem Stellenwert der Premier League“, erklärt Matthäus.

    In der Folge soll ein Wechsel zu Real Madrid im Raum gestanden haben, 1992 ging Matthäus aber schließlich zurück zum FC Bayern. „Für meine Rückkehr nach München war ich bereit, auf Geld zu verzichten, was ich gerne tat. Mein Jahresgehalt betrug in den kommenden Jahren nun 1,2 Millionen Mark. Schon damals wusste ich, dass es Spieler in meiner Mannschaft gab, die mehr verdienten. Das war auch okay für mich“, schreibt Matthäus.

    Nach weiteren acht Jahren in der bayerischen Landeshauptstadt wagte der 150-malige Nationalspieler den Sprung über den großen Teich. „Im März 2000 unterschrieb ich bei den New York Metro Stars in der Major Soccer League, wo ich bis September meine finale Saison spielte. Mein Nettogehalt für diese Spielzeit betrug knapp eine Million Dollar“, erzählt Matthäus.

    Die Gehälter von Lothar Matthäus, die er im Buch „Transfer Insider“ angibt, im Überblick:

    KlubMonatsgehaltJahr
    1. FC Herzogenaurach100 Mark1978
    Borussia Mönchengladbach2500 Mark1979
    FC Bayern Münchenrund 42.000 Mark1984
    Inter Mailandknapp 85.000 Mark1988
    FC Bayern Münchenrund 100.000 Mark1992
    New York Metro Starsetwa 83.000 US-Dollar2000

    Matthäus: Die Gehälter im Fußball haben sich „enorm entwickelt“

    Im Vergleich zu den heutigen Spielergehältern waren die Summen, die Matthäus einstrich, gering. Vor allem, wenn man bedenkt, dass er als einer der besten Fußballer seiner Zeit galt. „Die Gehälter haben sich natürlich seither enorm entwickelt. Spieler wie Harry Kane oder Jamal Musiala können beim FC Bayern geschätzt rund 25 Millionen Euro brutto im Jahr verdienen“, ordnet Matthäus selbst ein. Der heutige TV-Experte sei aber nie neidisch auf Spieler gewesen, die mehr verdienten – und sei das auch heute nicht. „Jede Zeit hat ihre Gehälter und Ablösesummen“, schreibt Matthäus.

    Unmoralische Angebote, wie sie heute beispielsweise aus Saudi-Arabien an Spieler herangetragen werden, soll es aber auch zu seiner aktiven Zeit schon gegeben haben. „Ich erinnere mich, dass 1986 die AC Mailand bei mir anklopfte. Die Italiener boten mir eine Million Mark netto, wenn ich einen Vertrag unterschreiben würde. Ich hätte versichern sollen, dass ich im Falle eines Wechsels in die Serie A nur zur AC Mailand gehen würde. Diese Regelung wäre aber nur während der Laufzeit des Dreijahresvertrags gültig gewesen, den sie mir angeboten hatten. Falls ich nicht wechseln würde, dürfte ich das Geld einfach behalten“, verrät Matthäus.

    Wenig später sollen Vertreter des SSC Neapel noch konkreter geworden sein. Matthäus traf eine Delegation in einem italienischen Restaurant in Solln, wie er im Buch berichtet – und machten ihm dasselbe Angebot wie zuvor der AC Mailand. „Die Neapolitaner hatten anders als die Mailänder das Geld schon mitgebracht; eine Million Mark in Scheinen wartete auf mich in einem Koffer. Ich hätte nur meine Hand danach ausstrecken müssen“, erinnert sich Matthäus. Er widerstand der finanziellen Versuchung allerdings, unterschrieb nicht und wechselte in der Folge zu Inter Mailand.

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