Ausgiebiges Streicheln und Schmusen gehört für Hundebesitzer genauso dazu, wie der tägliche Spaziergang. Das stärkt die Bindung und das Vertrauen untereinander. Trotzdem sollten während des Streichelns einige Dinge beachtet werden. Vor allem, wenn es nicht der eigene Hund ist.
Anzeichen, dass Hunde gestreichelt werden möchten
Ist einem ein Hund komplett fremd, empfiehlt Christine Middendorf, Hundepsychologin und Besitzerin einer Hundeschule, sich dem Hund seitlich zu nähern. Dadurch fühlt er sich nicht von einem bedroht, denn auch Hunde nähern sich untereinander in mehr oder weniger großen Bögen. Sie empfiehlt ebenso, sich in die Hocke zu begeben, um auf Augenhöhe mit dem Hund zu sein, da man sonst auch als Bedrohung angesehen werden kann. Als Nächstes kann die obere Handfläche zum Schnüffeln angeboten werden. Lässt der Hund es dann zu, kann man ihn an der Schulter oder dem vorderen Rücken streicheln.
Normalerweise zeigt ein Hund an, wenn er gestreichelt werden möchte. Trotzdem sollten bei fremden Hunden zunächst Gesicht, Kopf und Bauch ausgelassen werden. Folgende Anzeichen sprechen bei Hunden für Streicheleinheiten:
- Der Hund macht einen entspannten Eindruck.
- Eventuell drückt er sich an den Menschen und sucht Körperkontakt.
- Der Körper des Hundes ist locker unter der Hand des Menschen.
Wo werden Hunde gerne gestreichelt?
Auch wenn bei fremden Hunden das Streicheln am Bauch zunächst ausgelassen werden sollte, gefällt es ihnen nach Angaben der AGILA Haustierversicherung in der Regel sehr gut. Drehen sich Hunde während des Streichelns auf den Rücken und zeigen ihren Bauch, ist es ein Anzeichen für Zuneigung und dass sie Vertrauen in einen haben. Die AGILA Haustierversicherung schreibt ebenfalls, dass die meisten Hunde eine ausgiebige Rückenmassage genießen. Hundebesitzer können mit beiden Daumen kreisende Bewegungen rechts und links von der Wirbelsäule durchführen, um dem Hund Entspannung zu ermöglichen.
Hunde streicheln: Diese Körperstellen sollten ausgelassen werden
Die Hundepsychologin Christine Middendorf berichtet auf ihrer Internetseite, dass Hunde nicht gerne am Kopf gestreichelt werden. Davon berichtet auch der American Kennel Club, der größte Dachverband der Rassehundezüchter der Vereinigten Staaten. Die Hunde würden sich durch die Berührung am Kopf bedroht fühlen. Die Bedrohung werde verstärkt, wenn sich der Mensch von oben hinunterbeugt, anstatt sich auf Augenhöhe des Hundes zu befinden.
Auch Umarmungen sind laut Middendorf bei Hunden nicht sehr beliebt. Anzeichen, dass sie die Berührung am Kopf oder die Umarmung nicht mögen, sind unter anderem:
- vermehrtes Gähnen
- über die Schnauze lecken
- Kopf wegdrehen
Die AGILA Haustierversicherung schreibt allerdings, dass jeder Hund anders ist und auch beim Streicheln individuelle Vorlieben hat. Hundebesitzer müssen diese Vorlieben nur kennenlernen.
In diesen Situationen sollten Hunde nicht gestreichelt werden
So gerne Hundebesitzer ihren Hunden Zuneigung schenken, so sollte sie in manchen Situationen darauf verzichten. Auf Welt.de werden folgende Situationen genannt:
- Zeigt der Hund Fehlverhalten, sollten ihn Hundebesitzer nicht streicheln. Das signalisiert dem Hund, dass sein Verhalten eigentlich richtig gewesen ist.
- Hunde sollten außerdem nicht aus dem Schlaf geweckt werden, nur um sie zu streicheln.
- Streichelt man Hunde während der Fütterung, können sie anfangen zu schlingen oder plötzlich zubeißen, weil sie ihr Futter verteidigen möchten. Das kann vor allem bei Hunden passieren, die einem fremd sind.
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