Beim Bewegen des Daumens zieht und sticht es ganz fies? Das ist ein Hilferuf des Daumensattelgelenks - als Reaktion auf exzessive Smartphone-Nutzung.
Dieses Gelenk ist «nämlich nicht das klassische Kugel- und Pfannengelenk wie die Hüfte, die ein großes Bewegungsausmaß hat», sagt der Orthopäde und Buchautor Michael Lehnert («Haltung gut, alles gut»). Der Daumen ist nur für bestimmte Bewegungen gemacht, etwa eine «Scharnierbewegung, also hoch und runter», so der Experte.
Der Daumen wird verdreht
Nutzen wir allerdings ein Smartphone, muss sich der Daumen in Richtung des kleinen Fingers bewegen. Wir verdrehen ihn damit auf eine Art und Weise, die anatomisch nicht vorgesehen ist. «Das belastet das Daumensattelgelenk extrem», sagt Michael Lehnert. Auf Dauer können die Strukturen dort so stark gereizt werden, dass sie sich entzünden - und sich das durch einen fiesen Schmerz bemerkbar macht.
Ein langer Fingernagel am Daumen erhöht das Risiko, dass es zu so einem Handydaumen kommt. «Weil der Nagel an sich oftmals den Impuls am Handy gar nicht auslöst, muss man sich bemühen, mit einer kleinen Kante der Daumenkuppe das Display noch zu berühren», sagt Michael Lehnert. Der Daumen wird umso stärker verdreht.
Wie sich ein Handydaumen vermeiden lässt
Wie können wir unser Daumensattelgelenk also entlasten? Ein guter Anfang: Beim Scrollen und Tippen beide Daumen benutzen - und nicht nur einen. «Dadurch habe ich den Daumen in der direkten Aufsetzposition und muss ihn nicht verdrehen», sagt Michael Lehnert.
Der Orthopäde hat noch weitere Ideen:
Wohltuend für das Daumensattelgelenk kann auch die sogenannte Scheibenwischer-Übung sein. Sie geht so:
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden