Ob sportlich, minimalistisch, romantisch oder extravagant: Einen eigenen Modestil zu finden, ist für viele Menschen eine Herausforderung. Denn mit ständig wechselnden Trends, der Flut an Angeboten durch Fast Fashion und unzähligen Vorbildern auf Social Media ist der Markt der Möglichkeiten nahezu grenzenlos.
Ein eigener Stil bedeute vor allem, sich in seiner Kleidung wohl und selbstbewusst zu fühlen, unabhängig davon, was gerade angesagt ist, sagt Madeline Dangmann von der Zeitschrift «Glamour»: «Es geht nicht darum, jedem Trend hinterherzulaufen, sondern Stücke zu tragen, die zu einem selbst passen und die man langfristig gerne anzieht», meint die Moderedakteurin.
Stil entwickelt sich im Laufe der Zeit
Stil sei kein starres Konstrukt, sondern etwas, das sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, so Dangmann. «Man sollte sich keinen Modestil überstülpen, der gar nicht zum eigenen Alltag passt. Dann fühlt man sich schnell verkleidet.» Stattdessen sei es wichtig, sich selbst treu zu bleiben und Kleidung zu wählen, die die eigene Persönlichkeit unterstreicht.
Um herauszufinden, was den eigenen Stil ausmacht, empfiehlt Madeline Dangmann eine Bestandsaufnahme des eigenen Kleiderschranks: «Man legt die Teile heraus, die man am liebsten trägt und schaut, was sie gemeinsam haben». Daraus lasse sich eine Art «Stil-DNA» entwickeln, die bei künftigen Käufen Orientierung bietet.
Ein neues Teil sollte sich für drei Outfits eignen
Beim Einkaufen hilft laut der Modeexpertin die Faustregel: «Ein neues Kleidungsstück sollte sich spontan in drei verschiedene Outfits integrieren lassen». Gelinge das nicht gelingt, passe es wahrscheinlich nicht zum persönlichen Stil. Als Hilfsmittel eigneten sich auch Moodboards oder digitale Inspirationssammlungen, etwa auf Pinterest.
Insbesondere Social Media verstärkt den Druck, ständig neue Mode auszuprobieren. «Wir leben im Zeitalter der Mikro-Trends», sagt Dangmann. «Kaum hat man einen ausprobiert, ist schon der nächste da.» Wer jedoch seine eigene «Stil-DNA» kenne, könne leichter entscheiden, ob ein Trendteil passt oder ob man es bewusst weglässt.
Warum weniger mehr ist
Ein häufiger Fehler ist, sich zu sehr an Vorbildern zu orientieren und Kleidung für ein Idealbild zu kaufen, das nicht zum eigenen Alltag passt. «Das führt zu Fehlkäufen und Kleidungsstücken, die ungetragen im Schrank bleiben», warnt Madeline Dangmann. Auch spontanes, trendgetriebenes Shoppen wertet die Expertin als problematisch. Nachhaltiger sei es, in weniger und dafür hochwertigere Stücke zu investieren.
Als Grundlage empfiehlt Dangmann das Konzept der sogenannten Capsule Wardrobe, also eine kleine, aber hochwertige Basisausstattung an Kleidungsstücken: «Dazu gehören eine gut sitzende Jeans, ein weißes Hemd oder T-Shirt, ein Blazer und eine zeitlose Tasche». Diese Teile ließen sich vielseitig kombinieren und mit Trendstücken ergänzen. Dabei müsse Zeitlosigkeit individuell verstanden werden – für die eine sei es die schwarze Tasche, für die andere eben eine rote.
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