Die Wohnkosten sollten im besten Fall im richtigen Verhältnis zum Gehalt stehen. Um die passende Höhe zu berechnen, gibt es unterschiedliche Faustregeln – eine davon: 30 Prozent des monatlichen Netto-Einkommens. An diese Schmerzensgrenze können sich allerdings bei Weitem nicht alle Menschen halten. Die Mieten in Deutschland sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen, außerdem ist Wohnraum besonders in großen Städten und Ballungsräumen knapp. Hier kann das Wohngeld helfen.
Die Sozialleistung kann laut dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) unter bestimmten Voraussetzungen in der zuständigen Wohngeldbehörde beantragt werden. Zumeist ist der Antrag auch online möglich, die Verbraucherzentrale warnt allerdings vor betrügerischen Seiten. Ist der Antrag erst einmal geschafft, dürfen sich Mieter sowie Eigentümer über den Zuschuss zu den Wohnkosten freuen. Bewilligt wird dieser in der Regel für ein Jahr, aber wie lange dauert die Bearbeitung und wann landet die Unterstützung dann tatsächlich auf dem Konto?
Wohngeld: Wie lange dauert die Bearbeitung nach dem Antrag?
Wer Wohngeld beantragt, darf nicht zu wenig Geld haben und muss ein bestimmtes Mindesteinkommen nachweisen können. Trotzdem sind Betroffene in der Regel finanziell nicht in der Lage, sehr lange auf die Unterstützung durch Wohngeld zu warten. Wann wird die Leistung also nach dem Antrag ausgezahlt?
Auf diese Frage gibt es leider keine exakte Antwort. Das Land Nordrhein-Westfalen erklärt in einem Wohngeld-Merkblatt etwa, dass die Dauer der Antragsbearbeitung maßgeblich davon abhänge, wann der Wohngeldstelle alle erforderlichen Angaben und Nachweise vorliegen. Sind alle Unterlagen vollständig, sollte „je nach Bearbeitungslage“ der Wohngeldbescheid spätestens nach sechs Wochen zugestellt werden. Ungefähr zur gleichen Zeit sollte laut dem Merkblatt auch die Auszahlung erfolgen. Wichtig ist hierbei, dass das Wohngeld grundsätzlich zu Beginn des Monats, in der Regel am ersten Werktag, überwiesen wird.
Auch das Land Bayern erklärt, dass die Bearbeitung des Wohngeldantrags „in der Regel mehrere Wochen“ dauert. Deutlich länger müssen Antragsteller laut der Verbraucherzentrale warten. Bis zur Auszahlung könne es demnach mehrere Monate dauern. Hintergrund sei, dass viele Kommunen Probleme hätten, mit der Bearbeitung der Wohngeldanträge nachzukommen.
Immerhin: Das Wohngeld wird nicht erst ab der Bewilligung gezahlt, sondern rückwirkend ab dem Monat der Antragstellung. Wer lange Bearbeitungszeiten in Kauf nehmen muss, erhält also trotzdem die volle Leistung. Wer nach einem Jahr weiterhin auf Wohngeld angewiesen ist, kann es um ein weiteres Jahr verlängern. Damit keine Zahlungspausen entstehen, sollte der entsprechende Weiterbewilligungsantrag früh genug gestellt werden – laut dem Sozialverband Deutschland (SoVD) etwa zwei Monate vor Ende des Bewilligungszeitraums.
Übrigens: Die neue Regierung will Bürokratie abbauen. In Bezug auf das Wohngeld könnte das den Antrag künftig vereinfachen. Wohngeld soll dann automatisch zusammen mit dem Kinderzuschlag beantragt werden.
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