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Bamberg: „Anwalt ohne Recht“

Bamberg

„Anwalt ohne Recht“

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    „Immer wieder schockieren lassen“: Der Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer André Haug, die Präsidentin der Rechtsanwaltskammer Bamberg Ilona Treibert, die Präsidentin des Oberlan-desgerichts Bamberg Dr. Karin Angerer, der Direktor der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien Prof. Dr. Christoph Safferling (von links).
    „Immer wieder schockieren lassen“: Der Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer André Haug, die Präsidentin der Rechtsanwaltskammer Bamberg Ilona Treibert, die Präsidentin des Oberlan-desgerichts Bamberg Dr. Karin Angerer, der Direktor der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien Prof. Dr. Christoph Safferling (von links). Foto: M. Bayer

    Mit einer feierlichen Veranstaltung in der Historischen Bibliothek des Oberlandesgerichts Bamberg wurde am Dienstag, 6. Mai, die Ausstellung „Anwalt ohne Recht – Schicksale jüdischer Anwälte in Deutschland nach 1933“ eröffnet. Die von der Bundesrechtsanwaltskammer konzipierte Ausstellung setzt sich mit der Entrechtung und Verfolgung von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten jüdischer Herkunft in der Zeit des Nationalsozialismus auseinander und verdeutlicht dies an deren Ein-zelschicksalen, schreibt das OLG Bamberg. Die Initiative dazu, die Ausstellung im Zentraljustizgebäude in Bamberg zu zeigen, in dem schon seit vielen Jahren vom NS-Regime verfolgter Justizangehöriger und Rechtsanwälten gedacht wird, ging von der Rechtsanwaltskammer Bamberg aus, die die Ausstellung gemeinsam mit dem Oberlandesgericht in dessen Räumlichkeiten präsentiert.

    Die Präsidentin des Oberlandesgerichts Dr. Karin Angerer begrüßte zur Ausstellungseröffnung rund 50 geladene Gäste und dankte ihnen für ihr Interesse an den konkreten Schicksalen der Menschen, die hinter den abstrakten Daten und Zahlen des nationalsozialistischen Unrechts stehen. Die Präsidentin der Rechtsanwaltskammer Bamberg Ilona Treibert zeigte auf, wie die ehemals unabhängigen regionalen Rechtsanwaltskammern durch den Nationalsozialismus gleichgeschaltet wurden und warf die Frage auf, wer Täter und wer Opfer sei. Hieran schlossen sich die Ausführungen von Prof. Dr. Christoph Safferling von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen an. Safferling, der sich als Direktor der Stiftung „Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien“ intensiv mit dem Unrecht des nationalsozialistischen Regimes und den Nürnberger Prozessen zu dessen Aufarbeitung auseinandergesetzt hat, appellierte im Rahmen seines Festvortrags dafür, sich immer wieder davon „schockieren zu lassen“, was in Deutschland in den Jahren 1933 bis 1945 passiert sei. Er sprach neben der Gleichschaltung in der Justiz, der Anwaltschaft und der juristischen Ausbildung auch über den gezielten Abbau des Rechtsstaats und dessen Instrumentalisierung durch das NS-Regime. Dabei spannte er auch den Bogen zum tagespolitischen Geschehen. Mit den Worten „Nur wenn wir aus der Geschichte lernen, können wir uns für die Zukunft wappnen“ schloss er seinen Festvortrag. (afk)

    Hinweis: Die Ausstellung kann im 2. Stock des Zentraljustizgebäudes am Wilhelmsplatz in Bamberg noch bis einschließlich 23. Mai 2025 ohne Anmeldung jeweils von Montag bis Donnerstag von 8 Uhr bis 16 Uhr und Freitag von 8 Uhr bis 13.30 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.

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