„Die Meisterschule Ebern genießt bundesweit einen herausragenden Ruf“, sagte Bezirkstagspräsident Stefan Funk auf der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Meisterschule Ebern. Unterstrichen wurde seine Aussage von Schulleiter Dr. Oliver Dünisch: „Die Nachfrage an unserer Schule ist ungebrochen“. Mit derzeit 66 Meisterschülerinnen und Meisterschülern sei man eigentlich überbelegt, so Dünisch laut einer Pressemitteilung des Bezirks Unterfranken. Rund dreiviertel der Schülerinnen und Schüler kämen aus Bayern. Auf die Frage, wie sich der Schulleiter diese hohe Nachfrage erklärt, tippt Dünisch auf mehrere Gründe. „Schreiner erleben in den vergangenen Jahren eine größere Wertschätzung als noch vor zwanzig Jahren“, stellt er fest. Auch die Talsohle bei den Gesellenausbildungen sei durchschritten. „Der akademische Hype ist abgeflacht“, sagte er laut Mitteilung. Das Image im Handwerk habe sich in jüngster Zeit verbessert. Auch die Ausstattungssituation in der Meisterschule hat sich laut Dünisch verbessert: So wurden in mehreren Projektarbeiten beispielsweise Hocker für die Aula und die Schulbibliothek in Eigenregie gebaut. Dabei verbinde man Pragmatik mit gleichzeitigem Lerneffekt.
Dass die Meisterschule Ebern so beliebt sei, führte Funk auch auf das neue Wohnheim zurück. Der top moderne Neubau des angegliederten Neubaus sei ein Leuchtturmprojekt für das Schreinerhandwerk so Funk. Es bietet auf jeweils rund 20 Quadratmetern Platz für weitere 20 angehende Schreinermeisterinnen und Schreinermeister.
Elf Absolventinnen zeigten zudem, dass das Schreinerhandwerk längst keine reine Männerdomäne mehr ist. Das liege bestimmt an der Vielfältigkeit der Arbeit, so der Bezirk weiter. Längst sei es nicht mehr so, dass ein Schreiner nur in seiner Werkstatt einen Fenster-Falz nachhobelt. „Viele Absolventinnen und Absolventen – ich schätze an die 50 Prozent – streben nach erfolgreichem Abschluss die Selbstständigkeit an“, sagte Dünisch. Und dazu weit mehr, als das bloße Handwerk. So sei auch die Betriebswirtschaft bereits ein integraler Bestandteil der Ausbildung. (afk)
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