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Fabrikschleichach: Waldbegehung zum internationalen Tag des Baumes: Einblick in den Zustand der Bäume im Steigerwald

Fabrikschleichach

Waldbegehung zum internationalen Tag des Baumes: Einblick in den Zustand der Bäume im Steigerwald

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    Den internationalen Tag des Baumes nahm der Bürgerverein Nationalpark Steigerwald zum Anlass, eine Waldbegehung im Waldgebiet, um die Glashütter Kapelle anzubieten.
    Den internationalen Tag des Baumes nahm der Bürgerverein Nationalpark Steigerwald zum Anlass, eine Waldbegehung im Waldgebiet, um die Glashütter Kapelle anzubieten. Foto: Uwe Gratzky

    Wie funktioniert der Wald und in welchem Zustand sind die Bäume? Diesen Fragen wollte der Bürgerverein Nationalpark Steigerwald am internationalen Tag des Baumes bei einer Waldbegehung um die Glashütter Kapelle auf den Grund gehen, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins, der folgende Informationen entnommen sind.

    Die Führung übernahm Hans Stark, der ehemalige Förster des Universitätswaldes Sailershausen. Der Vorsitzende des Bürgervereins Nationalpark Steigerwald, Florian Tully freute sich über die rund 80 Teilnehmenden. Unter dem Motto „Wie funktioniert der Wald und in welchem Zustand sind die Bäume?“, gab Hans Stark Einblicke in das Ökosystem Wald.

    Hoher Holzbedarf in der damaligen Glasindustrie

    Auf der ersten Wegstrecke zur Glashütter Kapelle erläuterte Stark die Flora und Fauna des Waldes. „Als Kinder haben wir zum 1. Mai im Wald noch nach Grünem gesucht. Heute steht der Waldmeister schon in voller Blüte. Wahnsinn, wie sich die Vegetation in den letzten Jahren durch den zunehmenden Klimawandel verändert hat“, meint Hans Stark. An der 1730 erbauten Glashütter Kapelle wurde der Zusammenhang zwischen Kultur- und Waldentwicklung erläutert. Die Kapelle gehörte zum Bereich der Glashütte Fabrikschleichach. Die damalige Glasindustrie benötigte sehr viel Holz als Brennstoff.

    Da an den ursprünglichen Standorten der Glasindustrie im Nordspessart das Brennholz knapp wurde, suchte man nach neuen Standorten. Im Steigerwald wurde man fündig. Zunächst im Gemeindebereich Fatschenbrunn, wie Anton Bäuerlein ergänzend zu berichten wusste. Doch schon bald wurde der Standort der Glashütte aber nach Fabrikschleichach verlegt. Dort trat der große fränkische Baumeister Baltasar Neumann als geschäftstüchtiger Glasunternehmer in Erscheinung. Nach alten Aufzeichnungen benötigte die Glashütte jährlich die stattliche Menge von 20.000 Kubikmetern Brennholz, berichtete Hans Stark.

    Versuchsflächen helfen beim Sammeln von Daten

    Anschließend ging es zum Schwerpunkt der Exkursion, zu den drei Versuchswaldbereichen der Staatsforstverwaltung. Diese Flächen sind die ältesten Buchenversuchsflächen Deutschlands und wurden bereits von der königlich bayerischen Forstverwaltung angelegt. Neben der Versuchsfläche bei Fabrikschleichach wurden 1870 in gleicher Weise 15 weitere Versuchsflächen in Bayern von der königlich bayerischen forstlichen Versuchsanstalt angelegt und konsequent die Niederdurchforstung als Bewirtschaftungsform angewandt. Von den ehemaligen Versuchsanlagen sind neben den Flächen im Steigerwald nur noch zwei weitere Flächen, im Hoch- beziehungsweise Nordspessart, erhalten. Die Betreuung der noch in Bayern erhaltenen Versuchsflächen erfolgt heute durch die Technische Universität München. In den Versuchsabteilungen werden die Ergebnisse verschiedener Durchforstungsgrade dokumentiert.

    Diese Versuchsflächen und die alle zehn Jahre wiederkehrenden Forstplanungsrunden ergeben Werte zur Beurteilung der Waldentwicklung. Hans Stark erläuterte auch die Kronenschäden an den Buchen, die deutlich zugenommen haben. In der Diskussion wurde auch die CO2-Bindungskapazität der Bäume angesprochen. Ergänzend wies Uwe Gratzky vom Bürgerverein Nationalpark Steigerwald auf die Bindungsfunktion des Waldbodens hin.

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