Die gut 20 Junior Ranger des Naturparks Haßberge statteten der Schreinerei Kirchner und dem Steinmetzbetrieb Bauer-Bornemann, vormals Natursteinwerk Martin Weinig, einen Besuch ab. Diese Veranstaltung diente auch als Vorbereitung auf das diesjährige bundesweite Junior Ranger Camp, mit der Aufgabenstellung, welche traditionellen Handwerke in der Region mit dem Naturpark Haßberge verknüpft sind.
Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung von Naturpark-Rangerin Kaja Winter entnommen: In der Schreinerei stellte der Schreinermeister Matthias Kirchner zunächst verschiedene Holzarten vor und erklärte deren Bedeutung und Besonderheiten sowie ihre Eignung für den Möbel- und Werkzeugbau. „Das Furnier beim Holz ist wie die Haut des Apfels“, sagte er und veranschaulichte diesen Vergleich mit einem Stück davon.
Nun ging es an das Herstellen eines Bilderrahmens, die Junior Ranger konnten die einzelnen Arbeitsschritte aufmerksam mitverfolgen und teilweise nach Anleitung selbst mithelfen. Natürlich hatte Kirchner die meisten Rahmenteile vorgefertigt, damit sie in der Kürze der Zeit auch für alle 20 Junior Ranger ausreichend waren. Schließlich konnten die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen sieben und 15 Jahren noch viele Fragen an den Schreinermeister richten, die er mit Freude beantwortete. Matthias Kirchner ist Schreiner in der vierten Generation, sein Urgroßvater hatte den Grundstein gelegt.
Als Dankeschön zum Abschied überreichten die Junior Ranger einen Apfelsaft aus eigens gesammelten Äpfeln einer Streuobstwiese im Naturpark Haßberge. Matthias freut sich auf ein Wiedersehen, auch zu einem Arbeitspraktikum in seiner Schreinerei.
Haßberg-Sandstein ist überregional verbreitet
Die zweite Etappe an diesem Nachmittag führte die Junior Ranger Gruppe in den Natursteinbetrieb Martin Weinig, der vor kurzem in den Besitz der Firma Bauer-Borneman GmbH, Steinrestaurierung, übergegangen ist. Hier begrüßten Steinmetzmeister Martin Weinig, der dritte Bürgermeister Peter Pfaff (in Steinmetzkluft gewandet) sowie die Steinmetzin Katharina Jung die Besucher. Weinig erklärte, dass es verschiedene Arten von Sandsteinen gibt: Man unterscheidet sie nach ihrer Beschaffenheit. Je nach ihrer Entstehung haben sie auch eine unterschiedliche Färbung. In vielen Bauwerken und Skulpturen ist der Sandstein aus den Haßbergen auch überregional weit verbreitet.
Vor Ort im Natursteinbetrieb konnten die Ranger in den Werkhallen die Rohlinge, Sandsteine verschiedener Art, bestaunen. Ein großer Sandstein wurde gerade mit einer riesigen Säge durchtrennt, bei einem anderen die Kanten abgesägt. Damit die Steine nicht zu sehr erhitzen, brechen oder ausfransen, wird bei diesem Vorgang stetig Wasser zugeführt. Die Staubentwicklung wird somit unterbunden. Danach ging es weiter zu den Sandsteinfiguren, die, wie Katharina erklärte, in Restauration waren.
Ranger durften selbst zum Meißel greifen
Dann endlich war es soweit: Die Junior-Ranger konnten sich als SteinmetzanwärterInnen mit Zahneisen, Meißel, Fäustel und Knüpfel bewaffnet an die vorbereiteten Werkstücke wagen. Nach der aktiven „Arbeitsphase“ bedankten sich die Junior Ranger bei Weinig und Jung und überreichten ebenfalls einen Apfelsaft aus dem Naturpark Haßberge.
Die letzte Etappe führte zurück zum Marktplatz ins sogenannte Grohehäuschen. Auf dem Weg dorthin zeigte uns Stadtführer Peter Pfaff noch einige interessante Besonderheiten Zeils. Im Grohehäuschen durften die Junior Ranger als Rückblick auf die einst blühenden Steinmetzbetriebe Zeils eine Ausstellung aus längst vergangenen Tagen bestaunen. Werkzeuge, Versteinerungen und Bilddokumente dieser Ära zeugen eindrucksvoll von dieser harten Arbeit, die leider auch sehr gesundheitsschädlich war: Aufgrund der hohen Staubentwicklung war vielen Arbeitern kein hohes Alter beschieden. Auch Pfaff bekam abschließend Naturpark-Apfelsaft überreicht, bevor die Kinder von ihren Familien abgeholt wurden.
Das Junior Ranger Programm des Naturparks Haßberge wurde 2022 von Rangerin Katja Winter ins Leben gerufen und seither federführend betreut. Kinder und Jugendliche aus der Region lernen in den Bereichen Natur und Kultur intensiv ihre Heimat kennen und setzen sich aktiv für diese ein.
Nähere Informationen finden sich auf der Internetseite des Naturparks Haßberge unter www.naturpark-hassberge.de (gh)
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