Der Bericht der Bundesverfassungsgerichts, dass die Umverteilung der Gelder aus Corona-Notfalltöpfen durch die Ampel-Regierung unrechtmäßig war, hat in den letzten Tagen für großen Aufruhr gesorgt. Auf einmal fehlen 60 Milliarden Euro im Bundeshaushalt, die irgendwoher wieder eingenommen werden müssen. Das hat zur Folge, dass aktuell viele Projekte und Förderungen zurückgerufen werden, um Geld zu sparen.
Auch davon betroffen sind die Energiepreisbremsen auf Strom- und Gaspreise. Eigentlich sollten diese erst zum 31. März 2024 beendet werden, jetzt aber sieht sich Finanzminister Christian Lindner (FDP) gezwungen, die staatliche Preisdeckelung bereits zum Ende des Jahres 2023 auslaufen zu lassen. Aber was bedeutet dieser Schritt für Gas- und Stromkunden? Wie viel wird Heizenergie ab dem 1. Januar 2024 kosten und wie kann man seine Ausgaben bestmöglich minimieren?
Ende der Gas- und Strompreisbremse: Wie teuer werden Gas und Strom?
Nicht nur das Ende der Gas- und Strompreisbremse werden sich Anfang des Jahres 2024 auf die Energiepreise auswirken, auch die vorübergehend gesenkte Mehrwertsteuer auf Gas von 19 auf sieben Prozent wird wieder angehoben werden zum 1. Januar 2024. Wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet, wird das Gas nach dieser Erhöhung im Schnitt 1,5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) teurer werden.
Dazu kommt außerdem, dass sich ab 2024 der CO2-Preis von 30 auf 40 Euro pro Tonne CO2 erhöhen wird. Das bedeutet eine Kostenzunahme von 0,2 Cent pro kWh, wie das Finanzportal finanztip.de errechnet.
Und dann wären da eben noch die Gas- und Strompreisbremse, die zum Ende des Jahres 2023 auslaufen. Aktuell haben diese die Preise für Strom und Gas noch für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs auf folgende Beträge gedeckelt: den Strompreis bei maximal 40 Cent pro kWh und den Gaspreis bei maximal zwölf Cent pro kWh. Die meisten Anbieter dürften im folgenden Jahr allerdings nicht mehr als das verlangen, prognostiziert der BR. Doch die angehobene Mehrwertsteuer und der neue CO2-Preis dürften teuer werden. Dazu kommt außerdem noch die Netznutzungsentgelte, auch Netzentgelte genannt.
Netzentgelte: Wie teuer werden sie?
Die Netzentgelte bezeichnen die Gebühren, die alle Netznutzer für den Bezug von Strom oder Gas aus dem Versorgungsnetz an den Netzbetreiber zahlen müssen. Wie hoch diese Netzentgelte ausfallen, hängt von den Kosten für den Ausbau der Netze ab. Ein Problem: Eigentlich wollte die Bundesregierung im Jahr 2024 die Kosten mit einem Milliardenbetrag abfedern, der dafür sorgen sollte, dass die Verbraucher die Preiserhöhung nicht spüren. Dieser Betrag steht aber jetzt durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts auf der Kippe.
Ende der Strom- und Gaspreisbremse: Das sollten Verbraucher tun
Nachdem die meisten Anbieter trotz des Aussetzens der Gas- und Strompreisbremse Tarife für Neukunden anbieten, die deutlich unter Preisbremsen-Niveau sind, könnte sich für viele Verbraucher ein Energieanbieter-Wechsel lohnen. Denn fällt bei dem aktuellen Vertrag die Energiepreisbremse weg, kann es gut sein, dass die Kosten über das Preisbremsen-Niveau steigen.
Es ist also sinnvoll, sich nach alternativen Anbietern umzusehen. Für wen das für diesen Winter bereits zu spät ist, sollte sich schon für den nächsten Winter umsehen. Ein billiger Tarif mit langer Preisgarantie kann hier Gold wert sein, um im nächsten Winter viel Geld zu sparen.