Lange Zeit war sie der absolute Renner der privaten Altersvorsorge: die Riester-Rente. Knapp 16 Millionen Verträge soll es laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) derzeit geben. Allerdings mit sinkender Tendenz.
Denn die hohen Kosten mit den vergleichsweise niedrigen Zinsen machen die Riester-Rente unattraktiv. Deshalb hat sich eine Expertengruppe der Bundesregierung zusammengeschlossen, um Vorschläge für eine neuere Version der privaten Altersvorsorge mit staatlicher Förderung auf den Weg zu bringen.
Private Altersvorsorge: Mehr Angebote, dafür günstiger
Die Expertengruppe ist am Bundesfinanzministerium angesiedelt und besteht unter anderem aus Stellvertretern aus Verbraucherschutz, Politik und Wissenschaft. Das Ziel sei es, die staatlich geförderte private Altersvorsorge wieder attraktiver zu machen. Dadurch sollen mehr Menschen motiviert werden, auch privat für das Alter Geld anzusparen.
Wie die dpa schreibt, soll unter anderem die Riester-Rente wegfallen. Altverträge sollen aber weiterhin bestehen bleiben. Wie der Finanz-Staatssekretär Florian Toncar (FDP) in Berlin mitteilte, solle es neben der Verbesserung des bereits bestehenden Riester-Systems allerdings auch neue Lösungen zur privaten Altersvorsorge geben.
Zuschüsse für beispielsweise junge Leute oder Menschen mit geringem Einkommen soll es weiterhin geben. Auch der Abzug als Sonderausgaben in der Steuererklärung soll weiter bleiben. Wie die dpa weiter schreibt, ist allerdings unklar, ob dafür die Grenze von 2100 Euro angehoben wird.
Übrigens: Ein Verband hat bereits einen eigenen Vorschlag für die Reform der privaten Altersvorsorge vorgestellt.
Private Altersvorsorge: Mehr Risiko soll mehr Rendite bringen
Außerdem schlägt die Gruppe mehrere neue Produkte vor. Vorsorgende, die auf weniger Garantien und dafür mehr Risikobereitschaft setzen, sollen höhere Renditen bekommen können. Wie die Tagesschau schreibt, sollen auch Altersvorsorgedepots eine Rolle spielen. Hier wird das Geld in ETFs angelegt. Doch um das Depot einzulösen, muss dieses bis zum Renteneintrittsalter erhalten bleiben.
Während bei der Riester-Rente noch 100 Prozent der Vorsorgeleistung garantiert waren, soll nach Meinung der Arbeitsgruppe auch bei den neuen Modellen der Versicherung mehr Risiko ermöglicht werden. Denn dadurch können die Versicherungsgeber das Geld gewinnbringender anlegen. Auch der Wechsel zwischen den Anbietern soll nach Meinung der Arbeitsgruppe leichter sowie der Vergleich mit Konkurrenzprodukten im Internet ermöglicht werden.
Private Altersvorsorge: Wann kommt die Reform?
Ob und wann die Vorschläge der Expertengruppe tatsächlich umgesetzt werden, bleibt zunächst unklar. Laut Informationen der dpa plädiert das Finanzministerium auf eine schnelle Verständigung auf Basis des Vorschlags der Gruppe. Dann muss ein entsprechender Gesetzesentwurf vorbereitet werden.
Am Ende des Arbeitslebens folgt optimalerweise der wohlverdiente Ruhestand. Können Paare einen gemeinsamen Renteneintritt vollziehen?
(mit dpa)