Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Haustiere: So sehen Hunde die Welt

Haustiere

So sehen Hunde die Welt

    • |
    • |
    Hunde haben ein besseres Sehvermögen als Menschen. Das Erkennen von Farben spielt aber nur eine untergeordnete Rolle.
    Hunde haben ein besseres Sehvermögen als Menschen. Das Erkennen von Farben spielt aber nur eine untergeordnete Rolle. Foto: Guido Kirchner, dpa

    Ein roter Ball fliegt durch die Luft und landet auf einer grünen Wiese. Was für Menschen leicht zu erkennen ist, da sich die Farben voneinander abheben, sieht für Hunde anders aus. Ihre Augen erkennen weniger Farben, aber nur schwarz-weiß sehen sie auch nicht. 

    So sehen Hunde: Unterschied zum Menschen

    Das Sehvermögen von Hunden unterscheidet sich stark vom menschlichen. Das schreibt Tierärztin Stefanie Schmidt auf der Internetseite der Tierarztpraxis am Wilden Mann. So liegt der Fokus bei Hunden nicht auf der Unterscheidung von Farben, sondern auf dem Sehen von Kontrasten. 

    Sehen Hunde wirklich nur schwarz-weiß?

    Auch wenn Hunde eher Kontraste erkennen als Farben, sehen sie nicht komplett schwarz-weiß. Die Tierärztin Stefanie Schmidt erklärt es folgendermaßen: 

    Die Zapfen in der Netzhaut des Auges sind dafür verantwortlich, dass Menschen und Tiere Farben erkennen können. Menschen haben ein trichromatisches Auge. Das heißt, dass es im menschlichen Auge drei verschiedene Typen von Zapfen gibt, mit denen Menschen rot, grün und blau erkennen können. Aus diesen drei Arten von Zapfen setzt sich das gesamte Farbspektrum des Menschen zusammen. 

    Hunde haben dagegen ein dichromatisches Auge. Sie haben nur zwei Arten von Zapfen, mit denen sie nur gelb und blau sehen. Die Farben rot und grün fallen weg und werden von Hunden ebenfalls als Gelb wahrgenommen. 

    Darum sehen Hunde im Dunkeln besser

    Da Hunde nur beschränkt Farben wahrnehmen können, orientieren sie sich vor allem an der Helligkeit. Das gibt Hunden vor allem in der Dämmerung und bei Nacht einen Vorteil. Tierärztin Stefanie Schmidt gibt folgende Gründe an, warum Hunde in der Dunkelheit besser sehen können:

    • Die Stäbchen in der Netzhaut des Auges sind für das Sehen bei schwacher Beleuchtung verantwortlich. Da Hunde mehr Stäbchen haben als Menschen, können sie in der Dunkelheit besser sehen. Denn je mehr Stäbchen in der Netzhaut vorhanden sind, desto besser wird die Sehkraft bei Nacht.
    • Hunde können das Licht reflektieren. Diese Fähigkeit geht vom sogenannten Tapetum Lucidum aus, was auch "leuchtender Teppich" genannt wird. Dieser befindet sich in der Aderhaut des Auges. Durch die Lichtreflexion wird die Sehstärke bei Nacht verbessert. Allerdings nimmt dadurch auch die Sehschärfe ab.
    • Die Pupille von Hunden weitet sich in der Dunkelheit stärker als bei Menschen. Dadurch fällt mehr Licht ins Auge, wodurch sie besser sehen können.

    So groß ist das Sichtfeld von Hunden

    Hunderassen mit einer langen Nase und einer langen Schädelform haben nach Angaben von Tierärztin Stefanie Schmidt ein Sichtfeld von bis zu 250 Grad. Das seien 70 Grad mehr als bei Menschen und 50 Grad mehr als bei Katzen. Durch die Augenposition an der Seite des Kopfes wird aber auch das räumliche Sehen eingeschränkt. Davon berichtet auch Hundetrainer Mark Karlstedt auf seiner Internetseite. Er fügt hinzu, dass das räumliche Sehen vor allem für eine präzise Einschätzung der Entfernung nötig ist. 

    Sehschärfe von Hunden: Brauchen sie eigentlich eine Brille?

    Tierärztin Stefanie Schmidt schreibt, dass Hundeaugen vor allem darauf ausgelegt sind, bewegliche Objekte in weiter Entfernung zu sehen. Laut Hundetrainerin Monika Oberli ist das Sehvermögen von Hunden auf Bewegung ausgerichtet:

    • Hunde sehen statische Objekte schlechter und unschärfer.
    • Hunde sehen auf große Distanzen besser. Das liegt vor allem an ihrer Weitsichtigkeit, die bei manchen Hunden bis zu vier Dioptrien stark sein kann.
    • Pro Sekunde können Hunde bis zu 80 Bilder wahrnehmen. Menschen sind auf 50 bis 60 Bilder pro Sekunde beschränkt. Dadurch können Hunde auch kleine Gegenstände aus der Luft fangen.

    Weitere Empfehlungen zum Thema Hunde: "Gibt es Hunde, die nicht bellen?" und "Warum stinkt mein Hund?"

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden