Das Grillen gehört zum guten Wetter dazu. So zumindest sehen es viele Deutsche. Und beim gemütlichen Brutzeln auf der Terrasse kommt meistens ein Gasgrill zum Einsatz: Laut Statista gaben in einer Umfrage im Jahr 2021 rund 80 Prozent der Befragten in Deutschland an, einen Gasgrill zu verwenden. Wer sich nun auf die kommende Grillsaison vorbereiten und einen neuen Gasgrill kaufen möchte, steht vor einer schier unüberschaubaren Auswahl an Gasgrills.
Die Stiftung Warentest hat deshalb Gasgrills getestet und beurteilt. Wie das Ergebnis für den Test 2023 lautet, finden Sie hier zusammengefasst. So viel vorweg: Nicht alle Grills waren zufriedenstellend, bei manchen konnten sogar nach dem Grillen Schadstoffe vom Gasgrill im Essen gefunden werden.
Welche Gasgrills hat Stiftung Warentest 2023 getestet?
Beim diesjährigen Gasgrill-Test von Stiftung Warentest gingen zwölf Produkte ins Rennen. Acht davon waren gasbetriebene Grillwagen mit je drei Brennern - unter anderem von den Marken Weber, Enders, Landmann und Napoleon. Die übrigen vier Geräte waren tragbare Grills mit je einem Brenner. Die Preisspanne der getesteten Gasgrills bewegt sich zwischen 98 Euro und 840 Euro.
Gasgrills bei Stiftung Warentest: So wurde getestet
Die Fachleute der Stiftung Warentest haben die gasbetriebenen Grills auf folgende Kategorien getestet:
- Grillen: die Dauer, die der Grill zum Aufheizen braucht, die Temperaturverteilung, die Gleichmäßigkeit der Temperatur und die Genauigkeit der Haubenthermometer-Anzeige, die maximal erreichbare Temperatur am Rost, den Brennstoffverbrauch - und natürlich das Grillergebnis anhand von Burger-Patties, Paprika, Maiskolben und Zucchini.
- Handhabung: die Bedienbarkeit und die Verständlichkeit der Betriebsanleitung, sowie Montage, Reinigung, Transport und platzsparende Lagerung der Gasgrills.
- Sicherheit: die gastechnische Sicherheit, Kennzeichnungen am Gerät und berührbare heiße Flächen während des Grillbetriebs.
- Haltbarkeit: die Beständigkeit gegenüber Korrosion sowie die Verarbeitung.
- Schadstoffe: Welche Stoffe lösen sich aus den Grillrosten? Diese Kategorie untersuchte Stiftung Warentest 2023 zum ersten Mal.
Gasgrills bei Stiftung Warentest: durchgefallen wegen Schadstoffen
Die Testergebnisse sind "durchwachsen wie ein saftig-marmoriertes Nackensteak", schreibt die Stiftung in ihrer Zeitschrift test. Was die Kategorie Grillen angeht, sind alle Modelle "gut".
Doch damit allein ist es nicht getan: Die Kategorie Schadstoffe ließ sieben Modelle durchrasseln: Ihre Roste geben bedenkliche Stoffe wie Aluminium, Kobalt oder Nickel ans Grillgut ab. Die Schadstoffe könnten sich etwa beim Einsatz säurehaltiger Marinaden aus der Emaille-Beschichtung lösen. Bei den zehn emaillierten Rosten in der Prüfung war nur eine Laborprobe sauber. Zwar liegen die gemessenen Werte laut Stiftung Warentest unter der offiziell tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge, aber wer will schon Schadstoffe vom Grill in seinem Essen haben?
Auch die Haltbarkeit der Grills war teilweise dürftig: rund die Hälfte seien demnach rostanfällig. Der Weber-Grill Spirit E-315 GBS (Note 2,8, ca. 700 Euro) sowie der Landmann Rexon 3.0 (Note 2,6, ca. 355 Euro) rosteten beispielsweise nach einer Woche bei Testbedingungen an mehreren Stellen.
Und auch bei der Sicherheit gab es Kritikpunkte: Drei Grills wurden an den Hauben zu heiß zum Berühren. Im Ernstfall drohen Verbrennungen. Der gasbetriebene Tischgrill Albany (98 Euro) könnte beim Ausdrehen sogar in Flammen aufgehen, was ihm die Note "mangelhaft" einbrachte.
Letztlich erreichen bei dem Test nur vier der zwölf Grillgeräte die Endnote "gut".
Gasgrills im Test 2023: Diese Grills sind Testsieger von Stiftung Warentest
Die Testsieger des Gasgrill-Tests 2023 sind die Standgrills Videro Pure G3 vom Hersteller Rösle (etwa 500 Euro, Note 2,0), das Modell Chicago 3 von Enders (287 Euro, Note 2,1) sowie das tragbare Modell Go Anywhere Gasgrill von Weber (170 Euro, Note 2,4).