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Rasenmähen im Sommer: Darauf sollten Sie achten

Garten

Rasenmähen bei Hitze: 4 Tipps für gesundes Grün im Sommer

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    Kurz getrimmt oder dichtes Gras? Bei großer Hitze lieber seltener Rasenmähen.
    Kurz getrimmt oder dichtes Gras? Bei großer Hitze lieber seltener Rasenmähen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

    Wenn die Sommersonne gnadenlos vom Himmel brennt, wird aus dem einst saftig grünen Rasen schnell eine braune Wüste. Viele Gartenbesitzer stehen ratlos vor ihrer Rasenfläche und fragen sich, warum das Grün trotz regelmäßiger Pflege plötzlich den Geist aufgibt. Die Antwort ist simpel: Bei Hitze gelten andere Regeln.

    Warum Hitze dem Rasen so zusetzt

    Bereits ab 26 Grad Celsius reduzieren Gräser ihr Wachstum drastisch. Bei Temperaturen über 30 Grad kommt es fast völlig zum Stillstand. Dieser natürliche Schutzmechanismus hilft der Pflanze dabei, Wasser zu sparen und Energie zu konservieren. Doch wer in dieser kritischen Phase die falschen Pflegemaßnahmen anwendet, riskiert irreversible Schäden wie großflächige Verbrennungen oder das komplette Absterben von Gräsern.

    Das Problem: Viele Hobbygärtner halten stur an ihrer gewohnten Pflegeroutine fest, obwohl der Rasen in der Hitze völlig andere Bedürfnisse hat. Ein Umdenken ist gefragt.

    Rasenmähen: Der richtige Zeitpunkt macht den Unterschied

    Die beste Zeit für den Rasenschnitt im Sommer liegt zwischen acht und zehn Uhr am Vormittag. Alternativ eignet sich der frühe Abend. Zu diesen Zeiten ist der Tau bereits abgetrocknet, aber die Mittagshitze hat das Gras noch nicht überhitzt. Die Halme stehen aufrecht und lassen sich sauber schneiden.

    Dieser Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt: Nasses Gras verklebt den Mäher, führt zu ungleichmäßigen Schnitten und erhöht das Risiko für Pilzkrankheiten wie Anthraknose erheblich. Gleichzeitig haben die frisch geschnittenen Halme bei milderen Temperaturen ausreichend Zeit, ihre Schnittwunden zu schließen, bevor die intensive Mittagssonne zuschlägt.

    Wann bleibt der Rasenmäher in der Garage?

    Ab der Mittagshitze sollte der Mäher definitiv in der Garage bleiben. Die frisch geschnittenen Pflanzen sind an den Schnittstellen besonders empfindlich und verbrennen bei starker Sonneneinstrahlung binnen Minuten. Die offenen Schnittflächen trocknen sofort aus, bevor sich die Pflanze regenerieren kann – das Resultat sind dauerhafte Schäden und unschöne Verfärbungen.

    Auch das Mähen von nassem Gras ist ein Kardinalfehler. Neben den technischen Problemen (verstopfter Mäher, ungleichmäßiger Schnitt) steigt das Risiko für Pilzkrankheiten dramatisch an. Spätabendliches Mähen nach 18 Uhr kann ebenfalls problematisch werden, da das Gras oft bereits stark ausgetrocknet ist.

    Länger ist besser: die optimale Schnitthöhe für den Rasen

    Ein höherer Rasen mit einer Länge von 5 bis 7 Zentimetern bietet bei Hitze entscheidende Vorteile. Die dichtere Grasnarbe beschattet den Boden effektiv und schützt ihn vor direkter Sonneneinstrahlung. Dies verhindert eine übermäßige Erwärmung des Bodens, die sonst die empfindlichen Wurzeln schädigen und die Verdunstung beschleunigen würde.

    Längere Grashalme spenden sich gegenseitig Schatten, was den Stress für die gesamte Rasenfläche reduziert und hilft, die Temperatur im unteren Bereich zu regulieren. Durch die reduzierte Sonneneinstrahlung auf den Boden verdunstet deutlich weniger Wasser, was das Austrocknen verlangsamt und den Bewässerungsaufwand erheblich reduziert.

    Halmlänge: die Ein-Drittel-Regel beachten

    Grundsätzlich gilt: Niemals mehr als ein Drittel der vorhandenen Halmlänge auf einmal zurückschneiden. Diese Faustregel minimiert den Schnittstress für die Pflanze und fördert eine schnellere Erholung. Ein zu drastischer Schnitt kann die Gräser überfordern und ihre Regenerationsfähigkeit beeinträchtigen.

    Wer nach dem Urlaub vor einem sehr hohen Rasen steht, sollte in Etappen vorgehen: Zunächst mit der höchsten Schnitthöfe des Mähers (oft 7-10 Zentimeter) mähen, beim zweiten Durchgang dann mit mittlerer Höhe auf die gewünschten 5-7 Zentimeter. Ein plötzlicher Kahlschnitt kann die sensiblen Gräser erheblich beeinträchtigen oder sogar zum Absterben bringen.

    Rasenmähen: Gefahren des Kurzhaarschnitts

    Ein zu kurz gemähter Rasen ist extrem anfällig für Austrocknung und Verbrennungen, da der schützende Schatten fehlt. Die geschwächten Gräser werden anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Zudem entstehen ideale Bedingungen für Unkräuter und Moos, die bei viel Licht und geschwächtem Gras leichter gedeihen können. Schnell bilden sich unschöne kahle Stellen, die das Gesamtbild des Rasens beeinträchtigen.

    Bei Hitze über 30 Grad verlangsamt sich das Graswachstum erheblich oder kommt ganz zum Stillstand. Dies bedeutet, dass der Rasen seltener gemäht werden muss – manchmal reicht ein Rhythmus von 10 bis 14 Tagen völlig aus.

    Der Schlüssel liegt in der aufmerksamen Beobachtung: Wenn das Gras aufgrund von Hitzestress nicht mehr wächst, ist ein Schnitt nicht nur unnötig, sondern fügt der Pflanze zusätzlichen, vermeidbaren Stress zu. Die Energie sollte bei Hitze auf das Überleben und die Regeneration konzentriert sein, nicht auf das Schließen von Schnittwunden. Ein flexibler Ansatz verhindert eine Überforderung des Rasens in kritischen Phasen.

    Mulchen: der natürliche Schutzschild

    Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt schützt den Boden effektiv vor Verdunstung und vermindert so die Austrocknung. Die Mulchdecke wirkt wie eine Isolierschicht, die große Temperaturschwankungen zwischen Boden und Luft puffert. Bei großer Sommerhitze erwärmt sich der Boden weniger stark, was die Wurzeln schont und die Bodenfeuchtigkeit bewahrt.

    Das organische Material wird von Bodenlebewesen langsam zersetzt und in wertvollen Humus umgewandelt, wobei Nährstoffe freigesetzt werden, die dem Rasen direkt zugutekommen. Rasenschnitt ist reich an Stickstoff und wirkt wie ein natürlicher Dünger. Zusätzlich haben unerwünschte Pflanzen unter der Mulchschicht es schwerer, sich durchzusetzen.

    Richtig mulchen will gelernt sein

    Beim Mulchmähen ist Regelmäßigkeit entscheidend: Der Rasen sollte idealerweise mehrfach die Woche gemäht werden, damit das Schnittgut fein und dünn auf der Fläche verteilt wird. Nur so kann es schnell zersetzt werden und den Rasen nicht ersticken. Zu dicke Schichten Rasenschnitt können kontraproduktiv wirken und das Gras unter sich begraben.

    Rasen wässern: die Lebensader richtig anzapfen

    Die beste Zeit zum Gießen ist der frühe Morgen zwischen 4 und 8 Uhr. Zu dieser Zeit ist es am kühlsten, der Boden ist abgekühlt, und es verdunstet am wenigsten Wasser, sodass es effizienter zu den Wurzeln gelangt. Alternativ eignet sich der späte Abend oder die Nacht.

    Eine tiefgründige Bewässerung in größeren Zeitabständen ist einer oberflächlichen, häufigen Bewässerung deutlich vorzuziehen. In der Regel reicht es aus, den Rasen ein- bis zweimal pro Woche intensiv zu bewässern; bei extremer Hitze kann dies auf dreimal pro Woche erhöht werden. Die Feuchtigkeit sollte bis zu 15 Zentimeter tief in den Boden eindringen.

    Die Art der Bewässerung hat einen direkten Einfluss auf die Entwicklung des Wurzelsystems. Oberflächliche, häufige Bewässerung führt dazu, dass die Wurzeln flach bleiben, da sie das Wasser direkt an der Oberfläche finden. Dies macht den Rasen extrem anfällig für Trockenheit, sobald die oberste Bodenschicht austrocknet.

    Durch intensive, aber seltenere Bewässerung wird das Wasser in tiefere Bodenschichten gespült. Die Wurzeln der Gräser folgen dem Wasser in die Tiefe, wodurch ein robustes und tiefreichendes Wurzelsystem entsteht. Ein tief verwurzelter Rasen kann auch bei oberflächlicher Bodentrockenheit auf Wasserreserven in tieferen Schichten zugreifen.

    Bewässerungsfehler vermeiden

    Das Gießen in der prallen Mittagssonne ist tabu. Die Hauptgefahr liegt in der extrem schnellen Verdunstung des Wassers an der Oberfläche und dem thermischen Schock für die Pflanze, was zu Verbrennungen führen kann. Überwässerung kann zudem die Ausbreitung von unerwünschten Gräsern und Unkräutern begünstigen.

    Der tatsächliche Wasserbedarf hängt stark von der Grasart und der Bodenbeschaffenheit ab. Sandige Böden, die Wasser schlecht speichern, benötigen möglicherweise häufigere, aber kürzere Bewässerungsintervalle, während weniger durchlässige Lehmböden längere, aber seltenere Bewässerungen erfordern. Die Bodenfeuchtigkeit lässt sich mit einem Messer oder Spaten prüfen: Einfach in die Erde stechen und nachsehen, ob der Boden an den Wurzeln feucht ist.

    Rasenpflege: Was im Sommer tabu ist

    Bei extremer Hitze und direkter Sonneneinstrahlung sollte auf Düngergaben verzichtet werden. Düngerrückstände können bei hohen Temperaturen wie eine Lupe wirken und die Grashalme verbrennen. Am besten düngt man den Rasen zu Beginn des Sommers mit einem speziellen Sommer- oder Langzeitdünger, der seine Nährstoffe über einen längeren Zeitraum freisetzt. Organische Dünger oder die Rückführung von Rasenschnitt sind gute Alternativen, da sie Nährstoffe langsamer und schonender freigeben.

    Vertikutieren sollte im Sommer unbedingt vermieden werden. Der Rasen würde durch die zusätzliche mechanische Belastung in Kombination mit der Hitze verbrennen und großen Schaden nehmen. Das Vertikutieren reißt Moos und Rasenfilz heraus, verletzt dabei aber auch die Grasnarbe. Die Gräser müssen Energie aufwenden, um diese Wunden zu heilen – Energie, die bei Hitze für das Überleben und die Wasseraufnahme benötigt wird.

    Scharfe Klingen sind Pflicht

    Scharfe Mähklingen sind unverzichtbar für einen sauberen und präzisen Schnitt. Stumpfe Klingen reißen die Grashalme eher ab, anstatt sie sauber zu schneiden. Die dabei entstehenden ausgefransten Schnittkanten sind nicht nur unschön, sondern machen die Gräser auch anfälliger für Krankheiten und Schädlinge, da sie größere Eintrittspforten für Pathogene bieten und schneller austrocknen. Regelmäßiges Schärfen der Klingen mindestens einmal pro Saison ist daher dringend empfohlen.

    Erste Hilfe für verbrannte Stellen im Rasen

    Sind die Rasenwurzeln noch intakt, kann sich der Rasen durch eine durchdringende und richtige Bewässerung in den kühleren Stunden in der Regel wieder erholen. Graue und weiße Blätter sind ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Gräser verbrannt sind. Kleine Löcher, die vorsichtig mit einer Gartengabel in den Boden gestochen werden, können helfen, Wasser besser zu den Wurzeln zu leiten.

    Bereits verbrannte Stellen können beim Mähen umfahren werden, um weiteren Stress zu vermeiden. Das Ausbessern dieser Stellen sollte dann zu einem späteren, kühleren Zeitpunkt im Jahr erfolgen.

    Rasenmähen im Sommer: die goldenen Regeln im Überblick

    Mähen

    • Späten Vormittag (8-10 Uhr) oder frühen Abend wählen
    • Schnitthöhe auf 5-7 Zentimeter erhöhen
    • Seltener mähen, wenn das Wachstum stagniert
    • Ein-Drittel-Regel beachten
    • Scharfe Mähklingen verwenden

      Wässern
    • Tiefgründig und seltener wässern (1-2x pro Woche, bei Extremhitze 3x)
    • Frühe Morgenstunden (4-8 Uhr) bevorzugen
    • Bodenfeuchtigkeit regelmäßig prüfen

      Mulchen
    • Rasenschnitt als natürliche Mulchdecke belassen
    • Fein geschnittenen Mulch dünn auftragen

      Vermeiden
    • Mähen in der Mittagshitze
    • Zu kurze Schnitte unter 5 Zentimeter
    • Wässern in der prallen Sonne
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