Beim Klimawandel setzt Deutschland stark auf Photovoltaik und Windkraft, im Verkehr auf E-Mobilität. Dabei ist ein klimafreundlicher Energieträger zuletzt ins Hintertreffen geraten: Wasserstoff (H2). Doch könnte er – besonders als grüner Wasserstoff – für Anwender in der Industrie, im Schwerlastverkehr und in der Heizungstechnik große Vorteile bieten.
Dettelbach/Reicholzheim
Diese Nachricht kommt zwei Tage nachdem Stellantis (Peugeot, Citroën, Chrysler, Opel) bekanntgegeben hat die Entwicklung von Brennstoffzellen einzustellen. Optimales Timing nenne ich das. Vielleicht wird es ja bei LKW und Bus noch was mit der Brennstoffzelle. Mich hat die Brennstoffzelle seit Ende der 1980er durch mein Berufsleben verfolgt. Wie ein Untoter tauchte immer wieder enormer Bedarf für ein Zulieferteil auf, aber nie wurden es Stückzahlen von irgedwelcher Bedeutung.
"....denn Guttroff bräuchte im Endausbau rund 123 Megawatt Strom – pro Tag....." Ich warte sehnlichst auf den Tag, da die Redakteure endlich mal lernen, die beiden elektrischen Größen "Leistung" und "Arbeit/Energie" auseinander zu halten.
Für 1kg Wasserstoff werden nach Darstellung im Artikel ca. 9kg (=Liter) Trinkwasser benötigt, 20.000l Wasser am Tag für 1 LKW-Ladung mit Wasserstoff. Gutroff ist von Anfang an Großkunde für Trinkwasser mit dem Ziel, die Wasserstoffproduktion deutlich zu steigern und damit den Trinkwasserbedarf. Dem Artikel kann man nicht entnehmen, welche Folgen dies für Wasserspeicher und Grundwasserspiegel in der Region voraussichtlich haben wird. Wir wissen, dass Unterfranken eine regen -und relativ wasserarme Region ist. Der Kampf um Wasser/Trinkwasser in der Region wird wohl deutlich befeuert.
Wasserverbrauch ist neben co2 immer ein schwieriges Thema. Um die 9 Liter Wasser pro kg Wasserstoff (sind etwa 33 kWh) mal etwas einzuordnen.Grauer Wasserstoff aus Gas, benötigt kein Wasser. Kohlekraftwerke verbrauchen lt. einer Untersuchung der Boston University etwa 400 bis 2200 Liter Wasser pro 1000 kWh. https://visualizingenergy.org/what-methods-of-electricity-generation-use-the-most-water/ Quintessenz ist, Strom am besten wenn immer möglich bedarfsgerecht und sofort verbrauchen und Umwandlung in grünen Wasserstoff nur wenn notwendig: Speichererung, lndustrie, lange Transporte (Flugverkehr, Schifffahrt, LKW), uvm. Zudem hat der Weg über Wasserstoff einen schlechten Wirkungsgrad von 30-60 Prozent (andererseits stört uns der schlechte Wirkungsgrad von 35 Prozent bei Verbrennern auch nicht)
"...andererseits stört uns der schlechte Wirkungsgrad von 35 Prozent bei Verbrennern auch nicht..." Das ist Unfug. Die 35 % sind der Wirkungsgrad des MOTORS. Hier sprechen wir von dem SPEICHER-Wirkungsgrad von Strom beim Umweg über Wasserstoff. Dem würde es entsprechen, wenn man beim Lagern von Benzin 100 Liter in den Tank reinfüllt und es kämen nur noch 35 Liter heraus.
Genau deshalb ist der (Gesamt)Systemwirkungsgrad das interessante und nicht irgendwelche Einzelbetrachtungen (Erzeugung, Speicher, Wandlung, Motor, usw.): "...bei einem Wasserstoffauto liegt der Wirkungsgrad bei etwa 50 Prozent. Zum Vergleich: Ein Verbrennungsmotor erreicht nur einen Wirkungsgrad von 25 bis 35 Prozent. Der Gesamtwirkungsgrad eines Brennstoffzellenfahrzeugs liegt heute schon über dem eines herkömmlichen Pkw – trotz des Energieaufwands für die Produktion des Wasserstoffs. " https://www.enbw.com/blog/elektromobilitaet/fahren/wasserstoffautos-mit-brennstoffzellenantrieb/ E-Auto etwa 75 Prozent.
Schade, Sie haben es immer noch nicht verstanden und wiedersprechen sich selbst, da Sie Anfangs (korrekt) vom Gesamtwirkungsgrad sprechen, später diesen aber doch nicht berücksichtigen. "......bei einem Wasserstoffauto liegt der Wirkungsgrad bei etwa 50 Prozent..." Wenn diesem Prozeß eine Erzeugung des Wasserstoffs aus Wind-/Solarstom vorausgeht, der einen Wirkungsgrad von 50% hat, ist der Gesamtwirkungsgrad eben nur noch magere 25%
Treffen wir uns in der Mitte. 😏 Lt TÜV Nord betragen die 2 großen Verlustbringer die Elektrolyse (60-70 Prozent Wirkungsgrad und die Brennstoffzelle (etwa 60 Prozent). In Summe macht das etwa 26-42 Prozent für ein E-Auto mit Brennstoffzelle. https://www.tuev-nord.de/de/unternehmen/energie/wasserstoff/wasserstoff-brennstoffzelle/ Wobei die Entwicklung im Gegensatz zum Verbrenner erst am Anfang steht, zb. Elektrolyse bis 90 Prozent. https://www.tuev-nord.de/de/unternehmen/energie/wasserstoff/wasserstoff-brennstoffzelle/
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