Künstliche Intelligenz kann heute so einiges – zum Beispiel täuschend echte Videos und Bilder generieren. Oder Fälschungen aufspüren: Wie das geht, üben die Schülerinnen und Schüler der achten Klasse der Mittelschule Kitzingen Siedlung mit zwei jungen Journalistinnen der Main-Post. Sichtlich selbstbewusst starteten die beiden achten Klassen an diesem Tag aber in den ersten Programmpunkt: Können die Schülerinnen und Schüler echte von nicht echten Fotos unterscheiden?
„Easy“, hört man aus dem Raum raunen. Die ersten Schüler und Schülerinnen platzieren sich links bei „Real“, manche auf der rechten Seite des Raumes bei „Fake“ – gar nicht so einfach. Das bemerken die Achtklässler auch. Rege wird diskutiert, am Ende gibt es die Auflösung.
Woran man KI-Bilder erkennt
Der Eindruck, der bleibt: Um gefälschte, von der Künstlichen Intelligenz erstellte Bilder von echten zu unterscheiden, braucht es ein geschultes Auge. Grelles Licht, fragwürdige Texturen und auch Räume, die nach hinten raus nicht enden wollen: Bild für Bild erarbeitet die Klasse zusammen mit den Volontärinnen – das sind Redakteurinnen in Ausbildung – Fehler und „Angewohnheiten“ der Künstlichen Intelligenz bei der Erstellung der Bilder, auf die es zu achten gilt. Was die Schülerinnen und Schüler aber vor allem mitnehmen sollen: Im Internet sollten sie wachsam sein – welche Informationen sind echt und welche nicht?
Demokratie verstehen durch ein Rollenspiel
Welche Rolle die unabhängige Presse gerade in Zeiten gefälschter Inhalte hat, das war Thema des zweiten Blocks in der Mittelschulklasse in Kitzingen. Gemeinsam und in einem Rollenspiel konnte die Schulklasse einmal Demokratie spielen. Bürgerinnen und Bürger, eine Handvoll Politiker und Politikerinnen (Klassensprecher) sowie zwei Journalisten.

Ihr Ziel: Entscheiden, wohin der nächste Schulausflug gehen soll. Die vier Klassensprecherinnen und Klassensprecher hatten dabei die Entscheidungsgewalt. Zwei weitere Schüler nahmen als Journalisten die Wächterfunktion in der Diskussion ein. Zwei Ziele wurden den Schülern zur Auswahl gestellt. Entweder für 180 Euro in den Bayerischen Wald oder für 950 Euro nach New York. Die Diskussion fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit, also vor der Tür des Klassenzimmers statt.
Nach dem Fällen der Entscheidung dann der große Auftritt der „Journalisten“ in der achten Klasse. Sie durften ihren „Mitbürgern“ Bericht erstatten – was wurde entschieden, warum und vor allem: wie. War das fair? Der Austausch im Sinne der „Bürger“? Die Schülerinnen und Schüler konnten so lernen, wie wichtig der Einblick in die Politik sein kann, denn die Presse den Bürgerinnen und Bürgern gibt.
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