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Buchkritik: „Lázár“ von Nelio Biedermann erzählt vom Untergang des Adels

Buchkritik

Buddenbrooks auf Ungarisch: Nelio Biedermanns „Lázár“ ist ein opulentes Familienepos

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    Nelio Biedermann gilt mit seinen 22 Jahren als das literarische Talent der Stunde, sein zweiter Roman „Lázár“ begeistert die Kritik und den Buchmarkt.
    Nelio Biedermann gilt mit seinen 22 Jahren als das literarische Talent der Stunde, sein zweiter Roman „Lázár“ begeistert die Kritik und den Buchmarkt. Foto: KEYSTONE/Gaetan Bally

    Es gibt Therapeuten, die kluge Ratgeber für Familien schreiben. Es gibt Psychologen, die in hundert Sitzungen, mit schlauen Fragen, sämtliche Wunden ihrer Patienten offenlegen. Und dann gibt es Schriftsteller, die all den Schmerz in einen einzigen Satz zu fassen vermögen: „Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“ So beginnt Lew Tolstoi seinen Roman „Anna Karenina“. Und mit Tolstois These in Gedanken hat jetzt ein junger Schriftsteller aus der Schweiz die Geschichte seiner eigenen Familie aufgerollt. Nelio Biedermann, 22 Jahre, Film- und Germanistikstudent aus Zürich: Er ist nach Ungarn gereist und durch das verfallene Waldschloss seiner Ahnen gewandelt. Im Roman „Lázár“ erzählt er von den Baronen im kaiserlich-königlichen Reich und ihrer Sehnsucht nach Größe. Von neuen Mächten, die den Adel aus den Schlössern jagen, und Kindern, die sich durch Weltkriege kämpfen. Es ist eine Saga über den Untergang der Aristokratie im 20. Jahrhundert, über die Melancholie des Zeitenwandels.

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