Kahl liegt der untere Teil der Felshänge im Kleinziegenfelder Tal zwischen dem Wanderparkplatz und der Erhardsmühle. Stümpfe, dazwischen einzelne Stämme und Äste bedecken den Boden. Viele Weismainer und Ausflügler hat der Anblick verstört. Sogar beim Faschingsumzug war der Kahlschlag ein Thema für Spott. Beobachter warnen davor, dass die freigelegten Flächen künftig aufwändig mit Netzen gesichert werden müssten, um Steinschlag zu verhindern.
Vom Borkenkäfer befallen

„Die Fläche wurde nicht gerodet, der Bestand wurde überwiegend im Rahmen der Verkehrssicherung gefällt“, teilte Andreas Grosch vom Landratsamt auf Anfrage mit. Ein Großteil der Bäume sei vom Borkenkäfer befallen gewesen und musste deshalb entnommen werden.
Neben den befallenen Fichten seien auch Laubbäume gefällt worden, die eine Gefahr für den Verkehr auf der darunter verlaufenden Staatsstraße 2191 hätten bedeuten können. Daher sei auch keine Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde erforderlich gewesen.

Auch mehr als ein Dutzend Bäume am Ufer der Weismain wurde jüngst gefällt. Dazu teilte Grosch lediglich mit, dass die Fällung dort bereits vor längerer Zeit erfolgt sei: „Unter anderem wurden dabei vom Biber angenagte Bäume gefällt, um die Verkehrssicherheit der Straße wiederherzustellen.“
„Maßvolle Felsfreilegung“
Die Flächen entlang der Weismain hätten einen hohen naturschutzfachlichen Wert, seien jedoch keine Ausgleichsflächen der Stadt Weismain. Verkehrssicherungsmaßnahmen seien auch dort zulässig.
Absichten für weitere Fällungen seien der Unteren Naturschutzbehörde nicht bekannt.

Zur Frage nach der künftigen Gestaltung der Flächen verwies Grosch auf die Lage im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Trockenrasen, Wiesen und Wälder um Weismain.“ Die FFH-Managementplanung sehe vor, starken Aufwuchs an freistehenden Felsen in den Waldbereichen zurückzunehmen, damit die lichtliebende Felsvegetation erhalten werde. „Ziel aus der FFH-Managementplanung ist daher insbesondere, die Felsen maßvoll freizulegen, um wertvollen Lebensraum und Artenreichtum zu bewahren, erklärte er.