Wasser ist ein kostbares Gut. Das gilt umso mehr in Zeiten des Klimawandels, in denen sich Trockenperioden häufen.
Um die Trinkwasserversorgung auch noch in 25 Jahren gewährleisten zu können, machte man sich bei der jüngsten Gemeinderatssitzung Gedanken darüber.
Bauingenieurin Claudia Stephan stellte der Öffentlichkeit ein „Sanierungs- und Strukturkonzept Wasser“ für diesen Zeitraum vor. Ihre Berechnungen hatten ergeben, dass die Gemeinde Altenkunstadt 60 Millionen Euro in die Trinkwasserversorgung investieren müsse, davon entfallen 53 Millionen auf die Sanierung von Leitungen, die restlichen sieben Millionen auf Bauwerksanierungen und den Leitungsverbund.
In den nächsten zehn Jahren kämen Kosten in Höhe von rund 12,7 Millionen auf die Gemeinde zu. Die Expertin empfahl eine Prioritätenliste aufzustellen.
Anschluss soll aushelfen
In der Gemeinde Altenkunstadt gibt es drei Trinkwasserbrunnen. Den jährlichen Wasserbedarf bezifferte die Expertin auf 300.000 Kubikmeter. Was passiert, wenn eine der drei Brunnen ausfällt? Für diesen Fall empfahl Stephan einen Anschluss an das Wasserleitungsnetz der Gemeinde Burgkunstadt. Wassermeister André Leidner von der Gemeinde Altenkunstadt ergänzte, dass für die Orte Pfaffendorf, Burkheim, Spiesberg, Tauschendorf, Zeublitz, Trebitzmühle und Strössendorf, die vom Hochbehälter Spiesberg versorgt werden, ein Anschluss an Hochstadt am sinnvollsten sei.
Für den Hochbehälter Woffendorf, der nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspreche, empfahl Stephan einen Neubau. Auf Nachfrage von Georg Deuerling von den Freien Bürgern der Ortsteile bezeichnete sie das Leitungsnetz in der Zone Spiesberg als gut. Hier handele es sich um PVC-Leitungen.
Bei den veralteten Asbest-Guss-Leitungen hingegen, die im Altenkunstadter Wasserleitungsnetz noch zu finden seien, gebe es Sanierungsbedarf, ergänzte Leidner. Das Strukturkonzept Wasserversorgung wurde einstimmig beschlossen.
Nachdem die Wasserversorgung als Thema abgesegnet wurde, wies Rolf Gnatzy von der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) auf eine Reihe von Mängeln hin. Etwa sei das Hinweisschild auf den Mainradwanderweg an der Altenkunstadter Mainbrücke von Burgkunstadt kommend nur schlecht zu erkennen.
Mit dem Verkehrsschild, das den Geh- und Radweg von Altenkunstadt nach Strössendorf anzeige, verhalte es sich genauso. Gnatzy schlug vor, am großen Mast auf der kleinen Verkehrsinsel vier Richtungsschilder anzubringen.
Mögliche Gefahrenquelle
„Die Holzbrücken über die Flutmulde und die Weismain sind bei Feuchtigkeit, Reif oder Schnee sehr rutschig“, sagte der Redner. Sein Vorschlag: Die Brücken sollten mit einer Antirutschbodenbeschichtung inklusive Körnung bestrichen werden. Bürgermeister Robert Hümmer versicherte, sich um die Mängel zu kümmern.
Entlang des Altenkunstadter Fachmarktzentrums verläuft ein Geh- und Radweg. Viele Autofahrer würden sich, so Gnatzy, beim Verlassen des Supermarktparkplatzes auf den Radweg stellen, um eine besseren Sicht zu haben. Um brenzlige Situationen zu vermeiden, sollte wie in anderen Orten, das Stück des Radweges mit einem roten Belag mit weißem Fahrradsymbol versehen werden.
Bürgermeister Robert Hümmer erinnerte daran, dass der inzwischen verstorbene Gemeinderat Robert Fiedler von den Freien Bürgern der Ortsteile auf dieses Problem hingewiesen habe. Die Polizei habe eine Verkehrsschau durchgeführt und sei zu der Erkenntnis gelangt, dass die rote Markierung keine zusätzliche Sicherheit bringe.
Bereits in einer früheren Sitzung hatte Gnatzy festgestellt, dass die Geschwindigkeitsanzeigen, die am Ortsteingang vieler Ortsteile stehen, eine zu hohe Geschwindigkeit anzeigten und um eine richtige Einstellung der Geräte gebeten. Anna-Maria Williams von der Hauptverwaltung teilte mit, dass sich der Bauhofleiter beim Hersteller informiert habe. Aus haftungsrechtlichen Gründen könne keine Umstellung erfolgen. Eine Sichtweise, die der Gemeinderat nicht nachvollziehen konnte, da eine Umstellung nach Auskunft der Firma technisch möglich sei.
Aus dem Gemeinderat Altenkunstadt • Rebbecca Mätzke-Zapf beklagte, dass der Sitzungssaal des Rathauses nicht barrierefrei zu erreichen sei. Behinderten Bürgern sei es nicht möglich Gemeinderatssitzungen zu besuchen oder als Gemeinderäte zu kandidieren. Hümmer reagierte verwundert auf die Forderung, da sich das Gremium in einer früheren Sitzung dafür ausgesprochen hatte, den Bau eines Außenaufzuges zurückzustellen. Mätzke-Zapf schlug vor, einen Treppenlift einzubauen. Wenn ein entsprechender Antrag gestellt und positiv beschieden werde, dann werde man, erwiderte Hümmer, Möglichkeiten eines barrierefreien Zugangs prüfen. • Vor der katholischen Pfarrkirche und dem Pfarrhaus werde oft geparkt. Ältere und Behinderte Mitbürger, die von ihren Angehörigen mit dem PKW zum Kircheneingang gefahren werden wollen, haben dann schlechte Karten. Melita Braun (CSU) forderte, Abhilfe zu schaffen. Hümmer erwiderte, dass man wie in der Langheimer Straße einen grauen Pflock aufstellen könne, der ein Parken verhindere. • Die Zahnarztpraxis Teichtert in der Max-Birner-Straße hat bekanntlich ihre Pforten geschlossen. Hümmer teilte mit, dass man eine Anzeige im Internet aufgegeben habe, um einen Praxisnachfolger oder eine Praxisnachfolgerin zu finden. Erfreulich: Die Karin-Schöpf-Stiftung spendet nach Auskunft des Bürgermeisters 32500 Euro für die Bühne in der Kordigasthalle.